Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover/A. & G. Dreyer
A. & G. Dreyer war eine Färberei und Chemische Reinigungsanstalt in Hannover im (heutigen) Stadtteil Calenberger Neustadt. Nach dem Unternehmen sind im Stadtviertel Königsworth, im Volksmund auch Färberviertel genannt, die Dreyerstraße und die Dreyerbrücke benannt.
Geschichte
19. Jahrhundert
Über das Unternehmens ist zur Zeit noch wenig belegt. Ausweislich des Stiches auf einem Rechnungsvordruck, der Beleg datiert 1903 und wurde in der Druckerei Willy Hahn, Hannover produziert, deutet das abgebildete Wappen - zwei gekrönte Löwen stehen über einem Spruchband mit der Inschrift Nec aspera terrent ("Auch Widrigkeiten schrecken nicht") - in die Zeit des Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg zurück.[1] Darüberhinaus ist auf dem Vordruck ein zweites Wappen zu sehen. Spätestens bis 1903 ist der Hof-Schönfärber Georg Dreyer Inhaber der Firma, die "Färberei und Chemische Reinigungsanstalt" jedoch unter dem bisherigen Namen A. & G. Dreyer fortführt.
1878 erhielt das Unternehmen auf der Allgemeinen Gewerbe-Ausstellung der Provinz Hannover den ersten Preis "für hervorragende Leistungen".
Mit der "Fernspr(ech) No. 171" besaß das Unternehmen einen der ersten Telefonanschlüsse der Stadt Hannover. Die 1903 abgebildeten, ausgedehnten Fabrikationsanlagen direkt am Knick der Leine deuten auf hunderte von Arbeitnehmern hin.
20. Jahrhundert
Ein veränderter Rechnungsvordruck von 1904 weist auf einen weiteren Ausbau der Firmengebäude: Die Bauten wurden teilweise erhöht, teilweise verlängert. Auch ein zusätzlicher Industrieschornstein ist hinzugekommen. Zur Firma gehört nun offensichtlich sogar eine eigene kleine Kapelle für die Beschäftigten. Auf dem Werksgelände werden Güter mit Pferdefuhrwerken transportiert, in der Leine haben Transportschiffe angelegt.
Wichtig schien der - bildliche - Hinweis auf die neue Brücke (die heutige Dreyerbrücke) über die Leine in Richtung Braunstraße/Goethestraße[2]
Der auf 1904 datierte Rechnungsvordruck weist auf eine weitere Auszeichnung hin sowie auf die zusätzlichen Standbeine Amerikanische Feinwäscherei und "mechanische Teppichreinigung". Doch auch der neue Inhaber, Robert Dreyer, führt die Firma unter dem alten Namen fort.
Filialnetz
Eine Postkarte des Fotografen Karl Friedrich Wunder um 1900 ist ein erster Beleg, daß die Firma ein Filialnetz für die zu färbenden oder zu reinigenden Stoffe betrieb: Die Ansichtskarte mit der Nummer 916 zeigt in allererster Lage am belebten Aegidientorplatz (noch heute Teil des - erweiterten - Bankenviertels), eine Filiale der A. & G. Dreyer Färberei bzw. Dreyers Färberei.