Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover/Georg von Cölln Haus
Das Haus Georg von Cölln[1] (auch: Georg-von-Coelln-Haus) in Hannover ist ein Anfang des 20. Jahrhunderts als Gewerbekomplex[2]) für die Georg von Cölln Eisenwarenhandung errichtetes[3] und heute denkmalgeschütztes Gebäude. Adresse des Baudenkmals gegenüber dem Haupteingang der Marktkirche ist der Platz Am Markt 8–10 im Stadtteil Mitte.[2]
Geschichte
Nach dem Tode des Eisenwaren- und Bauunternehmers Georg von Cölln 1908 war die Georg von Cölln Eisenwarenhandung in eine GmbH umgewandelt worden.[4] Diese ließ auf den Parzellen von 3 alten Häusern[1] einen neuen Büro-[2] und Geschäftsbau[1] für das Unternehmem errichten. 1911 war der damalige Neubau fertiggestellt, mit einem rückwärtigen, glasbedeckten Lichthof und davon ausgehenden Lagerräumen.[3]
Im Folgejahr 1912, noch kurz vor dem Ersten Weltkrieg, beteiligte sich die Friedrich Krupp AG an der Firma, und betrieb das Unternehmen auch nach der Übernahme 1926 unter dem Namen Georg von Cölln, Eisengroßhandlung. Erst ab 1965 wurde die Firma erst als Friedrich Krupp, Eisenhandel geführt, dann als Stahlhandel.[3]
1977 wurde der Betrieb Am Markt eingestellt, das Grundstück und die Gebäude anschließend an das Land Niedersachsen verkauft. Dieses ließ die Gebäude in den Jahren von 1978 bis 1982 aufwändig umbauen:[3][5] Hinter der restaurierten Fassade entstanden im Vorderhaus und im rekonstruierten Lichthof Räumlichkeiten für das Niedersächsische Landesmuseum, das von 1983 bis 2006[3] dieses Forum am Markt[1] oder auch Forum des Landesmuseums für Sonderausstellungen nutzte.[3]
Hinter dem Lichthof entstand parallel zur Umgestaltung der Vordergebäude ein Neubau für den Niedersächsischen Landtag.[1]
Baubeschreibung
Echte Arkaden wurden in die Bebauung rund um den Marktplatz erstmals mit dem von Conrad Wilhelm Hase errichteten Flügels am Alten Rathaus eingeführt. Doch schon 1884 wurde dieses Motiv am Hauses Werner abgebildet und bald 30 Jahre später durch das „Georg-von-Cölln-Haus“ fortgeführt. Den später restaurierten Putzbau[2] mit Werksteinfassade errichtete der Architekt Rudolf Friedrichs 1911 im Stil des Historismus und „in freier Anpassung an die viel schmaleren [ehemaligen] hannoverschen Bürgerhäuser der Renaissance“. Den plastischen Bauschmuck lieferte der Bildhauer Ludwig Vierthaler.[1] Der dreiflügelige, tief in das Grundstück reichende Baukomplex „öffnet sich in dreigeschossigen durch gusseiserne Säulen unterteilten Arkaden zu einem länglichen, glasüberdachten Hof“[2] Die Baulichkeiten hinter der restaurierten Fassade wurden zu Beginn der 1980er Jahre um den rekonstruierten Lichthof ergänzt.[1]
Literatur
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Am Markt 8, in: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 84
- Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Bürgerhäuser am Marktplatz, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, [Bd.] 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, ISBN 3-528-06203-7, S. 56f., sowie Anlage Mitte In: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand 1. Juli 1985. Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt - Institut für Denkmalpflege, S. 3ff.
- Waldemar R. Röhrbein: Cölln, Georg von C. Eisenwarenhandlung, in: Stadtlexikon Hannover, S. 115f.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ a b c d e f g Helmut Knocke, Hugo Thielen: Am Markt 8 (siehe Literatur)
- ↑ a b c d e Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Bürgerhäuser am Marktplatz (siehe Literatur)
- ↑ a b c d e f Waldemar R. Röhrbein: Cölln, Georg von C. Eisenwarenhandlung (siehe Literatur)
- ↑ Waldemar R. Röhrbein: CÖLLN, Georg von, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 86; online über Google-Bücher
- ↑ Anmerkung: Das Hannover Kunst- und Kultur Lexikon (siehe Literatur) nennt das Jahr 1979 als Beginn der Restaurierung und der Rekonstruktion