Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover/Karl Henning Oldekop
Karl Henning Oldekop (auch: Carl Henning Oldekop;[1] vollständiger Name Karl Henning Emil Iwan Otto Wilhelm Oldekop; * 30. März 1896 in Kiel;[2] † 11. August 1995 in Hannover)[3] war ein deutscher Offizier und Volkswirt.[4]
Leben
Karl Henning Oldekop entstammte der seit dem Mittelalter in Hildesheim bekannten Familie Oldekop. Ende des 19. Jahrhunderts wurde er als einer der beiden Söhne des seinerzeitigen Marineoffiziers Iwan Oldekop geboren.[4]
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges legte Oldekop ein Notabitur ab und trat im September 1914 als Kriegsfreiwilliger in das Deutsche Heer ein. Von 1914 bis 1918 diente er als Soldat an der Westfront zunächst im Jäger-Regiment zu Pferde Nr. 12, später im Niederrheinischen Füsilier-Regiment Nr. 39. Im Jahr 1919 wurde er im Rang eines Leutnants verabschiedet.[2]
Zu Beginn der Weimarer Republik durchlief Oldekop eine kaufmännische Lehre. Anschließend studierte er Volkswirtschaft in Hannover und Leipzig. Als diplomierter Volkswirt ging Oldekop anfangs praktischen Tätigkeiten in verschiedenen Industrie- und Handelsunternehmen nach, bevor er seine Tätigkeit in den Dienst der Industrie- und Handelskammer Hannover, der IHK in Minden in Westfalen sowie in Bielefeld stellte. Anschließend wirkte er bei der Landesbauernschaft zu Hannover.[2]
1937 wurde Oldekop für das Militär reaktiviert und als Hauptmann in die Wehrmacht übernommen. Er nahm Aufgaben für die Rüstungsindustrie wahr und diente im Zweiten Weltkrieg ab 1944 als Oberstleutnant. Als solcher geriet er in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Kurz nach seiner Freilassung wurde er im September 1945 in Naumburg an der Saale von der Roten Armee gefangen genommen und zunächst in einem Gefängnis, einem Zuchthaus und einem Konzentrationslager festgehalten. Im Sommer 1947 wurde er nach Rußland transportiert, wo er als sowjetischer Kriegsgefangener in verschiedenen Lagern gefangengehalten wurde. Weihnachten 1949 wurde er entlassen und lebte anschließend bis Juli 1950 im Heimkehrer-Krankenhaus Fischerhof bei Uelzen.[2]
Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus arbeitete Oldekop bis 1961 im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft und Verkehr in Hannover.[2]
Nach seiner Pensionierung war Oldekop noch bis Ende 1967 in Hannover als Betreuer für ausländische Praktikanten der Carl-Duisberg-Gesellschaft beschäftigt. 1968 ging er in den Ruhestand, den er anfangs in Neustadt am Rübenberge, ab 1977 in der niedersächsischen Landeshauptstadt verbrachte.[2]
Oldekop war unter anderem Einsender einer Familien-Stammfolge der Oldekops für das Deutsche Geschlechterbuch.[2]
Karl Henning Oldekops Grabmal findet sich auf dem Stadtfriedhof Engesohde nahe den Grabsteinen unter anderem des Geheimen Regierungsrats Theodor Oldekop (1811–1894) und der Edith Oldekop, geborene Radermacher (1898–1988).[3]
Schriften (Auswahl)
- Carl Friedrich Detmold, ein in Vergessenheit geratener Wohltäter der Stadt Hannover, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge Band 40 (1986), S. 40-72
- Erlebnisse eines hannoverschen "Bruder Studio" vor 150 Jahren, in: Norddeutsche Familienkunde. NFK. Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände in Niedersachsen, Band 13, Jahrgang 32, Neustadt an der Aisch: Degener, 1983, S. 125-134
- Oldekop / Oldecop aus Hildesheim, in: Niedersächsisches Geschlechterbuch, Band 16, Limburg, Lahn: Starke, 1979, S. 317-476
- mit Wolfgang Ollrog: Das Stammbuch des Magisters Henricus Oldecop (1601-1661) aus Hildesheim, Norddeutsche Familienkunde. NFK. Zeitschrift der Arbeitsgemeinschaft Genealogischer Verbände in Niedersachsen, Band 9, Neustadt an der Aisch: Degener, S. 125-134
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Angaben in der Deutschen Biographie
- ↑ a b c d e f g Deutsches Geschlechterbuch Band 180 [1979], S. 402; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ a b Vergleiche die Fotodokumentation (mit leicht falscher Abschrift) auf der Seite billiongraves.de
- ↑ a b Justus Oldekop: Oldekop. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 504 f. (Digitalisat).