Benutzer:Bernd Winnig/Musikjahr 1620

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Liste der Musikjahre
Bernd Winnig/Musikjahr 1620
Weitere Ereignisse


Bernd Winnig/Musikjahr 1620
Syntagma01
Syntagma Musicum Theatrum Instrumentorum seu Sciagraphia Wolfenbüttel 1620 von Michael Praetorius
Oktav-Virginal (Ottavino), Anonymus, um 1620. Musée d'Art et d'histoire, Genf 21102014
Musiker, Gemälde von Reinold Timm von ca. 1620. Der Viola da Gamba Spieler kann Thomas Simpson sein
Flores de musica, Titelblatt (1620)

Ereignisse

Neu

  • Marcià Albareda: Laut einem Dokument aus der Kathedrale von Barcelona stammte Marcià Albareda aus der Diözese Vic. In diesen Dokumenten werden erste musikalische Tätigkeiten von Albareda an der Kathedrale von La Seu d’Urgell beschrieben. Dort wurde er auch 1620 zum Kapellmeister ernannt. 1626 erhielt er als Nachfolger des verstorbenen Joan Pau Pujol die gleiche Position an der Kathedrale von Barcelona. 1664 beantragte er seine Pensionierung, die ihm auch gewährt wurde. Im darauf folgenden Jahr wirkte er mit Joan Cererols, B. Iriberria, J. Reig und F. Tos zusammen als Mitglied des Auswahlausschusses für die Neubesetzung der Stelle. Die Stelle wurde zunächst an Miquel Selma, und als dieser 1667 starb an Lluís Vicenç Gargallovergeben. Albaredas Tätigkeit an der Spitze der Kirchenmusiker der Kathedrale von Barcelona war trotz der politischen Umwälzungen infolge des Aufstandes der Schnitter umfangreich und fruchtbar. 1640 leitete er anlässlich des Sieges von Salses eine polychorale Messe mit vier Chören, die unter Beteiligung von acht Musikkapellen aus der Stadt aufgeführt wurde. Von Albareda sind nur wenige, und ausschließlich liturgische kompositorische Werke erhalten.
  • Aurelio Bonelli: Bonelli wirkte in Bologna an den Kirchen San Michele in Bosco (1602) und San Giovanni in Monte (1620).
  • William Brade: Brade kam wohl um 1594 aufs Festland und hat seit dieser Zeit keine Vokalmusik mehr geschrieben. In den Jahren 1594 bis 1596 war er am KopenhagenerHof des dänischen Königs Christian IV., danach am Brandenburgischen Hof in Berlin, von 1606 bis 1608 und von 1611 bis 1613 beim Grafen Ernst zu Holstein-Schaumburgauf Schloss Bückeburgtätig. In der Zeit von 1608 bis 1610 sowie von 1613 bis 1615 wirkte er in der Hamburger Ratskapelle, danach in Kopenhagen (1615 bis 1618 und 1620 bis 1622), Halle(1618 bis 1619) und Güstrow(1619 bis 1620), ab 1622 auf Schloss Gottorfund schließlich wieder in Berlin.
  • Jan Brandt (Theologe): Das kompositorische Werk Brandts galt als verschollen. Erst 1972 wurde in den Beständen der Universität Uppsala in einer Orgeltabulatur von 1620 Kompositionen gefunden (darunter ein vierteiliges Coelestes merces), die vermutlich aus der verlorengegangenen Sammlung Pieśni różne pospolite o różnych pobożnych potrzebach roku 1601 stammen.
  • Thomas Campion: Campion starb 1620 in London, wahrscheinlich an der Pest.
  • Christian Erbach: Als Hans Leo Haßlerim Jahr 1602 Augsburg verließ, hat Erbach nach und nach mehrere von seinen Ämtern übernommen, so am 27. März die Stellung des Stiftsorganisten am KollegiatstiftSt. Moritz und am 11. Juni das Organistenamt der Reichsstadt Augsburg, welches mit der Leitung der dortigen Stadtpfeiferverbunden war. Für 1603 ist eine schwere Krankheit Erbachs belegt; in den Jahren danach hat er seine Tätigkeit für Augsburg schrittweise weiter ausgebaut. Sein Vertrag mit der Stadt wurde 1609, 1614 und 1620 verlängert.
  • Michelangelo Galilei: Die meisten Kompositionen Galileis sind für die zehnchörige Laute bestimmt. Seine erste Veröffentlichung war Il primo libro d'intavolatura di liuto (München 1620) in Tabulatur. Daneben gibt es zahlreiche Veröffentlichungen in anderen Publikationen.
  • Bartholomäus Helder: Helder veröffentlichte zwei Chorbücher mit mehrstimmigen geistlichen Gesängen. Texte, Melodien und Chorsätze stammen von ihm selbst. Das erste, Cymbalum Genethliacum (Erfurt 1615), enthält 15 Weihnachts- und Neujahrslieder im populären Villanellenstil, das zweite, Cymbalum Davidicum (Erfurt 1620), 25 Psalmlieder in anspruchsvollerem motettischem Satz. Das Gothaer Cantionale sacrum(1646–1648) bietet 54 Melodien mit vier- bis sechsstimmigen Sätzen von Helder, darunter das bis heute gesungene Ich freu mich in dem Herren (Evangelisches Gesangbuch Nr. 349).
  • Florentio Maschera: Florentio Maschera lernte vermutlich bei seinem Vater Bartolomeo Maschera, der als Lateinlehrer und Pfleger der Musik am Dom von Brescia angestellt war. Unterricht, den er nach dem Zeugnis von Costanzo Antegnativon Claudio Merulo erhalten haben soll, ist anzuzweifeln, da Merula in Brescia wirkte, als Maschera in Venedig war. Sie waren vielmehr Konkurrenten um das Amt des Organisten am Markusdom in Venedig. Seine erste Anstellung erhielt Maschera als Organist im Kloster „Santo Spirito in Isola“ vor Venedig. Am 22. August 1557 wurde er mit einem Anfangsgehalt von 180 Lire Organist an der Kathedrale von Brescia, die im frühen 17. Jahrhundert durch einen barocken Neubau ersetzt wurde. Am 6. April 1573 erhielt Maschera vom Bischof von Cremona eine niedere kirchliche Weihe, die ihm vermutlich zu Einnahmen aus klerikalen Pfründen verhelfen sollte. Als sein Nachfolger wurde im Juli 1584 Costanzo Antegnati (1549–1624) eingesetzt. Maschera wird häufig in Zusammenhang mit dem in Brescia wirkenden Geigenbauer Gasparo da Salò als ausgezeichneter Gambist erwähnt. So schrieb Ottavio Rossi (1570–1630) in seinen Elogi historici di Bresciani illustri (1620), S. 497, über Maschera Nel tasteggiar le viole fù giudicato inimmitabile.
  • Ercole Pasquini: Nach dem Zeugnis des Theologen und Franziskanerpaters Agostino Superbi studierte der in Ferrara gebürtige Ercole Pasquini Musik bei Alessandro Milleville (1521?–1589). Von diesem übernahm er zwischen 1583 und 1587 die musikalische Erziehung der Vittoria Aleotti, einer Tochter des Hofarchitekten von Ferrara, Giovanni Battista Aleotti. Am 1. Mai 1592 wurde Pasquini Organist des 'ridotto musicale' des Mario Bevilacqua und der Kirche der OlivetanerSanta Maria in Organo in Verona. Für die Hochzeitsfeierlichkeiten von Carlo Gesualdo mit Eleonora d'Este in Ferrara 1594 komponierte er die „favola boscarecciaI fidi amanti (Publikation bereits 1593).Nach dem Tode von Bevilacqua, am 1. August 1593, kehrte Pasquini wahrscheinlich nach Ferrara zurück, wo er Nachfolger von Luzzasco Luzzaschi als Organist der Accademia della Morte wurde; sein Nachfolger in dieser Position war Girolamo Frescobaldi. Pasquini spielte laut Superbi in seiner Heimat „die ersten (oder besten) Orgeln“ („i primi organi“), bevor er 1597 nach Rom übersiedelte. Dort wurde er am 6. Oktober 1597 offiziell zum Organisten der Cappella Giulia im Petersdom ernannt, als Nachfolger von Giovan Battista Zucchelli. Diesen prestigeträchtigen Posten hielt er bis zum 31. Mai 1608. Zusätzlich bekleidete er ab Sommer 1604 den gleichen Posten an Santo Spirito in Sassia. Es kann als Zeichen einer besonderen Wertschätzung gedeutet werden, dass er dort (wie der ihm nachfolgende Girolamo Frescobaldi) ein höheres Gehalt bekam als alle anderen Organisten, nämlich 3 scudi, anstelle von 2 scudi und 50 baiocchi. Von 1603 an fällt auf, dass Pasquini die Entgegennahme seines Gehaltes in der Capella Giulia mit einer gewissen Unregelmäßigkeit unterzeichnete. Stattdessen leistete ab September 1603 bis 1605 manchmal ein Nicolo Pasquini die Unterschrift – wahrscheinlich sein Sohn. Während des Sommers 1605 wurde sein Gehalt vom maestro di capella, Francesco Soriano, entgegengezeichnet, und im November und Dezember von einem Angestellten eines Hospitals, wo Pasquini in Behandlung war; laut Haberl (1908, S. 151) handelte es sich dabei um den Leiter des Ospedale dei Pazzi (d. h. des „Irrenhauses“). Am 19. Mai 1608 wurde Pasquini von seinem Posten „justis de causis“ entlassen. Ercole Pasquini wurde von seinen Zeitgenossen wie Pietro della Valle als Musiker hochgeschätzt. Auch Agostino Superbi(1620) beschrieb ihn als exzellenten Musiker und Organisten mit einer „außerordentlich delikaten und geläufigen Hand“, und „manchmal spielte er so wundervoll, dass die Leute hingerissen und wahrhaftig bezaubert waren“. Aber er sei „wenig glücklich“ („poco fortunato“) oder arm verstorben. Laut einem Eintrag von Agostino Faustini 1646 starb Pasquini in Rom in einem Zustande geistiger Verwirrung.
  • Francesco Soriano studierte bereits als Knabe in der Lateranbasilika in Rom unter anderem mit Giovanni Pierluigi da Palestrina, wurde in den 1570er Jahren zum Priester geweiht, und von 1580 an war er Maestro di cappella in San Luigi dei Francesi, ebenfalls in Rom. 1581 zog er nach Mantua, wo er eine Stellung am Hof der Gonzagas annahm; schon 1586 kehrte er nach Rom zurück, wo er den Rest seines Lebens als Chormeister in drei verschiedenen Kirchen tätig war, darunter als Leiter der Cappella Giulia am Petersdom. 1620 ging er in den Ruhestand. Soriano arbeitete mit Felice Anerio im Rahmen der Gegenreformation an der Revision des Römischen Graduale (Editio Medicaea); diese Arbeit wurde nicht – wie häufig angenommen – oder zumindest nicht maßgeblich von Giovanni Pierluigi da Palestrina durchgeführt. Stilistisch ähnelt Francesco Sorianos Musik derjenigen von Palestrina, weist jedoch einige Einflüsse der um die Jahrhundertwende vorherrschenden Entwicklung auf. Er eignete sich einen antiphonalen Stil an, wobei er die weiche polyphone Art Palestrinas beibehielt, und er hatte eine Vorliebe für eine homophoneKompositionstechnik, die es dem Zuhörer einfacher macht, einen gesungenen Text zu verstehen. Er schrieb Messen, Motetten (einige für acht Stimmen), Psalmen (eine Sammlung, die 1616 in Venedig veröffentlicht wurde, ist für zwölf Stimmen und Basso continuogeschrieben), Fassungen der Passion nach allen vier Evangelisten, marianische Antiphonen und mehrere Madrigalbücher. Die Fassungen seiner Passionen sind bedeutende Vorläufer der bekannteren Fassungen aus der Barockzeit, wie zum Beispiel von Johann Sebastian Bach; sie sind in einem zurückhaltenden aber dramatischen Stil komponiert und weisen einen beschreibenden Charakter auf. In gewisser Hinsicht stellen sie den Vorläufer des barocken Oratoriums dar, bei dem Sologesang, Chorgesang und Instrumentalstücke aneinandergereiht werden, sind im Stil jedoch Palestrina näher als den Kompositionen des Barocks.

Eröffnungen

Gründungen

Ballett

Musiktheater

  • Komponist – Musikalisches Werk

Instrumentalmusik

  • Komponist – Musikalisches Werk

Vokalmusik

Geistlich

Weltlich

  • Giovanni Battista Grillo Sammelwerke, in denen weitere Werke Grillos veröffentlicht wurden:
    • Due mottetti in Symbolae diversorum musicorum, a 2, 3, 4 e 5 voci… (Lorenzo Calvi, 1620)
  • Sigismondo d’India
    • Vertonung von Dramen
      • La caccia favola pastorale (Turin 1620)

  • Francesco Rasi a) Drucke:
    • Vaghezze di Musica per una voce sola, Venedig: Gardano, 1608
    • Madrigali di diversi Autori posti in musica dal S. Francesco Rasi, Florenz: Marescotti, 1610
    • 1 Motette à 2 voci, in: Federico Malgarini, Motetti a una, due, tre et quattro voci col basso continuo per l'organo fatti da diversi musicisti servitori de! Signor Duca di Mantoria, e racolti da Federico Malgarini, Venetia: G. Vincenti, 1618.
    • The Seven-String Lyre, 1619.
    • Dialoghi rappresentativi, 1620. b) Handschriften:
    • Musica di Camera et Chiesa, 1-3 voci (1612), Regensburg, Proskesche Musikbibliothek
    • „Vostro fui“ (aus der Sammlung von 1608), Brüssel, Cons. Royal de Musique, Ms. 704
    • Pastorale La favola di Cibele ed Ati, 1617, (Musik verschollen)

  • Giovanni Battista Riccio
    • Primo libro delle Divine Lodi (Venedig, 2. Ausgabe 1612)
    • Il secondo libro delle Divine Lodi (Venedig, 1614)
    • Il terzo libro delle Divine Lodi (Venedig, 1620 und 1621)

  • Thomas Simpson (Komponist)
    • 23 fünfstimmige Tänze in Opusculum Neuwer Paduanen (Frankfurt, 1610)
    • Opus Newer Paduanen, Galliarden, Intraden, Canzonen, Ricercares a 5 (Nürnberg, 1616)
    • Allegrezza musicale“ (Frankfurt, 1620)
    • 7 Stücke in „Taffel Consort“ (Hamburg, 1621)

Populärmusik

  • perhaps around this time "The Ballad of Chevy Chase" (second version)

Musiktheoretische Schriften

  • Manuel Rodrigues Coelho – Flores de musica pera o instrumento de tecla & harpa (Lisbon), the earliest keyboard music printed in Portugal
  • Michelagnolo Galilei – Il primo libro d'intavolatura di liuto (Munich)
  • Thomas FritschNovum et insigne opus musicum. Breslau 1620.

Instrumentenbau

  • Merten Friese stellt die Orgeln in der Hospitalkirche Heilig Geist und St. Bartholomäi in Danzig fertig.

Geboren

Geboren um 1620

    • September 6 – Isabella Leonarda, composer (d. 1704)
    • probable – Adam Drese, bass viol player and composer (d. 1701)

Gestorben

Todesdatum gesichert

Genaues Todesdatum unbekannt

Gestorben vor 1629

Gestorben um 1620

Gestorben nach 1620

    • March 25 – Johannes Nucius, composer and music theorist (born c. 1556)
    • date unknown
      • Thomas Adams, music publisher (born c. 1566)
      • Joachim van den Hove, composer (born c.1567)
    • probable – Girolamo Belli, composer and music teacher (born 1552)

Siehe auch

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Weblinks

Commons: Musik 1620 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Opernlibretti 1620 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise