Benutzer:Blechmodelle/Karl Völkl (Dirigent)

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Karl Völkl, Dirigent

Karl Völkl (* 3. März 1923 in Wörth an der Donau, Bayern; † 15. Juni 2012 in Schierling) war ein deutscher Dirigent, Organist und Lehrer, der durch sein langjähriges ehrenamtliches Engagement als Gründer der Wörther Musikfreunde, der Wörther Jungbläser und der Wörther Rot-Kreuz-Gruppe bekannt und hierfür 1980 mit der Bundestverdienstmedaille ausgezeichnet wurde. Von der Stadt Wörth wurde er 2004 als erster Preisträger mit der Bürgermedaille geehrt.[1][2]

Leben und Wirken

Karl Völkl wurde als Sohn eines Wörther Gärtnereibesitzers geboren, absolvierte nach 7 Jahren Volksschule eine Lehre zum Gärtner und meldete sich anschließend freiwillig zur deutschen Wehrmacht. Nach seiner Zeit beim Reichsarbeitsdienst wurde er während des Zweiten Weltkriegs zum Militärdienst bei den Gebirgsjägern in Russland, Finnland und Norwegen im Sanitätsdienst eingesetzt. Nach dreijähriger Kriegsgefangenschaft in einem Gefangenenlager in Frankreich kehrte Völkl 1948 in seine Heimat zurück.

Hier besuchte er das humanistische Gymnasium für „Spätberufene“ in Fürstenried bei München und legte dort 1954 das Abitur ab. In Straubing studierte er an der Lehrerbildungsanstalt und trat 1956 in den Schuldienst ein. Als Grund- und Hauptschullehrer wirkte er an mehreren Schulen im Großraum Regensburg bis er 1985 nach seinem letzten Schuldienst in Hofdorf, einem Ortsteil der Stadt Wörth, in den Ruhestand ging. Seinen stillen Berufswunsch „Maschinist beim Bayerischen Lloyd auf einem Schiff“ erfüllte er sich von 1963 an als Urlaubsbeschäftigung, indem er dort als Matrose tätig war.

Karl Völkls Leidenschaften waren das Ehrenamt, die Musik und das Rettungswesen.

Musik

So gründete er als Leiter und Dirigent im Jahr 1955 die Wörther Stadtkapelle „Musikfreunde“. [3] 20 Musiker gehörten der Gründungsformation an. Am 18. November 1957 wurde der Verein „Musikfreunde Wörth e. V.“ gegründet. Bis in die heutige Zeit übernimmt die Stadtkapelle Wörth nach deren Motto: „Gott zur Ehr, der Heimat zum Ansehen, dem Nächsten und uns zur Freude“ als großes Blasorchester die musikalische Umrahmung vieler öffentlicher Veranstaltungen in der Stadt Wörth an der Donau und in der näheren und weiteren Umgebung. [4]

Karl Völkl mit den Wörther Jungbläsern 1970er Jahre

1969 trennte sich Kapellmeister Völkl von den Musikfreunden um 1970 eine „Stubenmusi“ zu gründen. 1973 initiierte er eine weitere Musikkapelle: die „Jungbläser“, die die Nachwuchsgruppe der Stadtkapelle darstellten. Im Jahr 1979 ließ er diese Blaskapelle in die Liste der eingetragenen Vereine aufnehmen, nachdem er 1978 die Gründung der zweiten Formation der „Jungbläser“ ins Leben gerufen hatte. Nach zahlreichen musikalischen Erfolgen, auch überregional, der zeitweise bis zu 60 Musiker zählenden Gruppe gab Völkl sein Engagement Ende 1986 auf. Die Jungbläser bestehen bis heute.

Am 27. Juli 1987 wurde Karl Völkl vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus als Dirigent von Blasorchestern im Laienmusizieren staatlich anerkannt.

1990 widmete sich der Wörther Kapellmeister wiederum der Musik. Er bildete eine mit 25 Jugendlichen besetzte Nachwuchsgruppe der Stadtkapelle Musikfreunde aus. Völkl war zudem Kreisvorsitzender des Nordbayerischen Musikbunds.

Musikalische Erfolge

Karl Völkl erreichte mit dem Blasorchester „Jungbläser“ zahlreiche musikalische Erfolge. Hier eine kleine Auswahl:

  • 26. – 27. Juli 1975, Bundesbezirksmusikfest des Nordbayerischen Musikbundes in Neuhaus (Windischeschenbach), 1. Rang;
  • 20. Juni 1976, 4. Musikfest des Musikbunds von Ober- und Niederbayern, Grafenau, 1. Rang;
  • 6. – 8. August 1977, Bundesbezirksmusikfest in Vilseck, bewertet von Prof. Dr. Wolfgang Schmidt, Detmold, 1. Rang;
  • 28. April 1978, Gemeinschaftsgalakonzert mit dem Heeresmusikkorps 4, Regensburg in Schwandorf, Rundfunk- und Fernsehreportagen des Bayerischen Rundfunks, überregionale Berichterstattung in Tageszeitungen, Organisation Verwaltungsdirektor Dr. Eichenseer, Bezirk Regensburg;
  • 27. – 28. Juni 1981, Bundesbezirks-Musikfest in Schlicht (Vilseck) bewertet von Prof. Josef Leeb, Haag, 1. Rang mit Belobigung;
  • 19. Mai 1985, Norbayerischer Musikbund e.V. Oberfranken, Unterfranken, Mittelfranken, Oberpfalz, Wertungsspiel der Oberstufe in Zirndorf, Wertungsrichter W. Schmidbauer, Kammermusiker, Wertungsergebnis: 1. Rang mit Auszeichnung

In der Zeit von 1974 bis 1985 erhielt das Blasorchester fünfzehn Auszeichnungen.

Ab 1981 half er als Kirchenorganist in der katholischen Pfarrei Wörth an der Donau aus.

Das heute reiche musikalische Leben in der Stadt Wörth geht zum großen Teil auf die Ausbildung vieler Musizierenden durch Karl Völkl auf sämtlichen Blasinstrumenten sowie auf den Instrumenten Geige, Bratsche und Kontrabass zurück.

Rettungswesen

Da es in Wörth seit Kriegsende keine Sanitätsgruppe mehr gab, rief Karl Völkl nach seinem Motto: „Dienst am Nächsten“ im Jahr 1969 eine Rot-Kreuz-Gruppe des Bayerischen Roten Kreuzes ins Leben. Dort war er als Ausbilder tätig und seit 1962 als Gruppenführer und Krankenwagenfahrer im Einsatz.

Ehrungen

Neben Auszeichnungen des Nordbayerischen Musikbunds und weiteren zahlreichen Anerkennungen erhielt Karl Völkl folgende Ehrungen:

Nach einem Bericht der Mittelbayerischen Zeitung vom 20. Dezember 1995 würdigte Landrat Rupert Schmid das Wirken Völkls: "Völkl hatte im Juli 1955 die Stadtkapelle Wörth gegründet und sie bis 1970 „von Erfolg zu Erfolg“ geführt, 1973 habe Völkl die „Jungbläser Wörth“ ins Leben gerufen und so Nachwuchsprobleme gelöst. Neben diesen jahrzehntelangen ehrenamtlichen Wirken galt sein Einsatz der Ortsgruppe des Bayerischen Roten Kreuzes; ihm wird hiermit die einzige Auszeichnung des Kreises verliehen", so die Laudatio.

  • 2004: Bürgermedaille der Stadt Wörth an der Donau

Weblinks

Einzelnachweise


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