Benutzer:Breakerandi/Freerunning

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Freerunning ist eine moderne Trendsportart, durch die der Begriff "Bewegungsfreiheit" eine neue Bedeutung erlangt.
Freerunning bedeutet, sich frei zu bewegen, in jeder Umgebung. Die Bewegung soll nicht Mittel zum Zweck sein, sondern die Bewegung an sich bildet den Mittelpunkt. Man bewegt sich kreativ und individeuell und kann sich dabei seine komplette Umgebung ohne Einschränkungen zu nutzen machen. Beim Freerunning ist immer der ganze Körper in Bewegung, oft unter komplexem Einsatz mehrerer Muskeln.
Das Repertoir der Bewegungen im Freerunning unterliegen keiner Struktur, keinen Grenzen, es wird ständig durch die Kreativität der Anhänger erweitert. Oftmals bieten akrobatische Bewegungen aus dem Turnen oder auch aus dem Martial Arts Tricking erste Anregungen oder werden übernommen und die Techniken der Umgebung angepasst

Viele Anhänger dieser Sportart streben einen ästhetischen Bewegungsablauf an, bei dem sich der Körper "wie Wasser an die Umgebung anpasst", was nur durch perfektes Ausführen der Bewegungen und flüssige Übergänge erreicht wird.
Viele gerade junge Menschen lockt auch der Spaß, beeindruckende akrobatische Bewegungen wie Drehungen, Saltos, etc. in der freien Umgebung zu machen.

Freerunning verbreitete sich sehr schnell um die Welt und gewinnt immer mehr Bekanntheit, wodurch es das Interesse von Firmen und Medien weckte.
Das erste große internationale Freerunning Event fand am 06.10.2007 in Wien statt. Der "Red Bull - Art of Motion" Wettbewerb lud eine begrenzte Anzahl vieler bekannter Freerunner aus aller Welt ein und präsentierte einen Wettkampf den Medien. Die meisten Teilnemer sahen in diesem Event jedoch keinen Wettkampf, sondern eine Gelegenheit andere kennenzulernen um Erfahrungen auszutauschen.

Entstehungsgeschichte

Sébastien Foucan hat das Wort Freerunning zum ersten mal in England ausgesprochen, die Idee und Enstehung dieser Sportart fand jedoch schon früher statt:
Die Grundidee seinen Körper zu trainieren für eine freies Bewegen in der Umgebung und dabei Hindernisse nicht zu Umgehen, sondern sie als Objekte zu betrachten, die man in seinen Bewegungslauf einbauen kann, enstand Anfang der 90er Jahre in Frankreich, wo in Pariser Vororten eine Gruppe Jugendlicher anfing die Umgebung mit anderen Augen zu sehen. In dieser Gruppe, die sich "Yamakasi" nannte brachten ihre Mitglieder verschiedene Einflüsse in das Training. Einige waren Turner, David Belle, dessen Vater im Vietnamkrieg schon als Kind schnelles Fortbewegen durch die Umgebung lernte, übertug die Lehren seine Vaters auf die städtische Umgebung.
Ende der 90er Jahre trennten sich David Belle und Sébastien Foucan von der Gruppe. David Belle publizierte 1999 Parkour, in dem er die Bewegungen nur noch auf effiziente Bewegungen reduzierte für eine schnelle Fortbewegung von A nach B. Die Gruppe Yamakasi hat einen eigenen Stil entwickelt, im Allgemeinen war das heutige Freerunning damals unter dem Namen "Kunst der Fortbewegung" (franz.: "l’art du deplacement") bekannt.
Sébastien Foucan ging nach England und verbreitete es unter dem Namen "Freerunning", da ihm im Gegensatz zu David Belle im Besonderen die Freiheit in der Bewegung sehr wichtig war. Jeder sollte sich bewegen wie er möchte, ob effizient oder nicht.

Philosophie

Freerunning hat eine ganz einfache Philosophie: Freiheit in der Bewegung.
Zum einen, weil die Bewegungen keinen Zweck erfüllen müssen. Man bewegt sich rein aus Liebe zur Bewegung. Dadurch gibt es keine Vorgaben an Bewegungen, wie es bei nahezu jeder anderen Sportart der Fall ist. Man hat die große Freiheit, sich individuell auf seine Art und Weise zu bewegen.
Zum anderen kann man sich in jeder Umgebung frei bewegen. Man lässt sich nicht einschränken durch die Umgebung, sondern man macht sich seine Umgebung zu nutzen, baut sie in seine Bewegungen mit ein, passt sich der Umgebung an. Natürlich sind wir nicht alleine auf der Welt, deswegen gilt der Grundsatz "Die Freiheit des Einzelnen findet ihre Grenze an der Freiheit der anderen".

Kunst

Freerunning bedeutet seinen Körper zu bewegen und ihn zu trainieren. Deswegen ist Freerunning in erster Linie ein Sport und keine Kunst.
Schaut man sich jedoch die Definition von Kunst in Wikipedia an, so wird klar, das Freerunning nicht nur eine Sportart ist, sondern auch Aspekte der Kunst enthalten. Im Freerunning werden bekannte Bewegungsabläufe an neue Umgebungen angepasst oder auch neue Bewegungen und Bewegungsabläufe erfunden. Dies ist ein kreativer Prozess, so wie in der Kunst auch.

Wettkampf

In einem Wettkampf tritt man gegen andere Leute an, um sein Können zu vergleichen. Das Problem hierbei ist, dass man, angespornt durch den zu erntenden Ruhm, oft Risiken eingeht, die man nicht eingehen sollte. Wer gut sein will im Freerunning und den Sport lange machen will muss die Goldene Regel beachten immer nur das zu machen, was man wirklich kann und was auch nicht auf kurze oder lange Zeit seinen Körper schädigt.
Außerdem lässt sich das Niveau von Freerunner schlecht in einem Wettkampf vergleichen, da im Freerunning Kreativität und Individualität eine große Rolle spielen. Für diese abstrakten Begriffe lässt sich kein einheitliches Bewertungssystem einführen. Man könnte lediglich, vergleichbar wie im Breakdance, eine Jury oder das Publikum subjektiv entscheiden lassen.
Firmen werden immer versuchen Wettkämpfe zu veranstalten, da die Faszination wenn Sportler an ihre Leistungsgrenzen gehen eine Faszination ist, die sich bei der breiten Bevölkerung gut vermarkten lässt.
Aus oben genannten Gründen raten wir dringend ab an jeglicher Form von Wettkampf teilzunehmen.
Ob Wettkampf nun letztendlich zum Freerunning gehört oder nicht, ist eine Entscheidung, die jeder für sich selber treffen muss.

Weblinks