Benutzer:Buerste333/Adolf Hitler und Vegetarismus
Gegen Ende seines Lebens folgte Adolf Hitler (1889 - 1945) einer vegetarischen Ernährung. Es ist nicht ganz klar, wann er sie annahm, seit einige Berichte über seine Ernährungsgewohnheiten vor dem Zweiten Weltkrieg angeben, dass er noch 1937 Fleisch konsumiert habe. Bereits 1938 wurde Hitler öffentliches Bild als Vegetarier gefördert und seit 1942 identifizierte er sich selbst als ein Vegetarier. Persönliche Berichte von Menschen, die Hitler gekannt haben und mit seiner Ernährung vertraut waren, gaben an, dass er kein Fleisch konsumierte als Teil seiner Ernährung während dieser Zeit. Mehrere Zeitzeugen — wie Albert Speer (in seinen Memoiren, Erinnerungen) — merkten an, dass Hitler lebhafte und grausame Beschreibungen vom Leiden der Tiere und dem Schlachten am Abendbrotstisch anwendete, um zu versuchen, seine Kollegen vom Fleischessen abzubringen.
Einige moderne Analysen haben theoretisiert, dass Richard Wagners historische Theorien oder soger eine psychologische Reaktion auf den Tod seiner Tochter eher für Hitlers Vegetarismus verantwortlich sein könnte, als sein Engagement für den Tierschutz, aber diese Theorien sind widersprüchlich zu Berichten, dass er oft verstört war von Bildern mit Tierquälerei und Tierleiden und er außerdem ein Antivivisektionist war.
Zeitgenössische Aufzeichnungen
In einem Artikel von 1937 schrieb The New York Times "Es ist bekannt, dass Hitler Vegetarier war und nicht trinkt oder raucht. Sein Mittag- und Abendessen besteht deshalb größten Teils aus Suppe, Eiern, Gemüse und Mineralwasser, obwohl er gelegentlich ein Stück Fleisch genießt und die Langeweile seiner Ernährung mit Delikatessen mildert wie Kavier...".[1] Im November 1938 wurde in einem Artikel für das englische Magazin Homes & Gardens, in der Hitlers Berghaus, Der Berghof, beschrieben wird, behauptet, Hitler sei außer Abstinenzler und Nichtraucher auch noch Vegetarier. Ignatius Phayre schrieb: "Da Hitler ein lebenslanger Vegetarier am Tisch war, waren seine Gerichte zugleich abwechslungsreich und schwer herzustellen. Sogar in seiner fleischlosen Ernährung ist Hitler eine Art Gourmet — wie Sir John Simon und Anthony Eden überrascht feststellten, als sie mit ihm im Kanzleramt in Berlin gegessen haben. Sein bayrischer Chef, Herr Kannenberg, entwickelt eine beeindruckende Ansammlung von vegetarischen Gerichten, pikant und kräftig, angenehm für das Auge genauso wie für den Gaumen, und alles passt zu den diätetischen Standards, welche Hitler fordert."[2]
Laut stenographischen Protokollen von Unterhaltungen zwischen Hitler und seinem inneren Kreis, welche zwischen Juli 1941 und November 1944 stattfanden, betrachtet sich Hitler als Vegetarier. Diese Konversationen fanden unter dem Titel Bormann-Diktate statt. Zu dieser Zeit geschriebene Notizen wurden transkribiert und dann von Martin Bormann bearbeitet.[3] Laut diesen Protokollen mit dem Datum 11. November 1941 sagte Hitler: "Man kann es bereuen, dass man in einer Zeit lebt, wo es unmöglich ist, eine Idee von der Gestalt zu formen, die die Welt in der Zukunft annehmen wird. Aber eine Sache kann ich den Fleischessern vorhersagen: die Welt der Zukunft wird vegetarisch sein." Am 12. Januar 1942 sagte er: "Die einzige Sache, dessen ich nicht fähig sein werde, ist, das Hammelfleisch der Scheiche mit ihnen zu teilen. Ich bin Vegetarier und sie müssen mich vor ihrem Fleisch schonen."[4] In einem Tagebucheintrag vom 26. April 1942 beschrieb Joseph Goebbels Hitler als einen engagierten Vegetarier, als er schrieb:
Ein erweitertes Kapitel unseres Vortrages widmete der Führer dem Vegetarismus. Er glaubt mehr denn je, dass Fleischessen für die Menschheit schädlich ist. Natürlich weiß er, dass wir während des Krieges unser Ernährungssystem nicht völlig durcheinander bringen können. Nach dem Krieg will er dieses Problem jedoch ebenfalls angehen. Vielleicht hat er recht. Gewiß sind die Argumente, die er für seinen Standpunkt vorbringt, sehr überzeugend.[5]
Hitler spricht am 25. April 1942 gegen Mittag in den Bormann-Diktaten das Thema Vegetarismus an und sprach über römische Soldaten, die Früchte und Getreide essen und die Bedeutung von rohem Gemüse. Er legt die Betonung auf wissenschaftliche Argumente wie Naturbeobachtungen und die chemische Wirksamkeit.[6] Aufzeichnungen vom Verhör von Hitlers persönlichen Helfern über seine tägliche Routine 1944 verraten, dass nach Mitternacht Eva Braun "anordnet, dass es einen anderen leichten Snack mit Schildkrötensuppe, Sandwiches und Würstchen geben soll"; jedoch war Schildkrötensuppe eine von Eva Brauns Lieblingsgerichten und die Verhöraufzeichnungen geben nicht an, ob Hitler das Abendessen teilte.[7][8] Auch lehnt Hitler Kosmetik ab, seit sie tierische Nebenprodukte beinhalten und er hänselt Braun oft wegen ihrer Gewohnheit, Makeup zu tragen.[9]
Persönliche Aussage und Berichte von Außenstehenden
Alle Berichte von Menschen, die mit Hitlers Ernährung ab 1942 vertraut waren, waren einverstanden, dass Hitler an seiner vegetarischen Ernährung anhielt, doch Berichte von seiner Ernährung vor dem Zweiten Weltkrieg sind widersprüchlich in Bezug auf einigen Angaben, er esse Fleisch. Prinzessin Sophie von Griechenland und Dänemark traf Hitler 1932 und schrieb in ihren Memoiren, sie wurde "gewarnt, dass er ein Vegetarier war und fand es schwierig, eine angemessene Mahlzeit zu planen",[10] aber dem wurde von Dione Lucas, einem Chef beim Hamburg Hotel, das von Hitler vor dem Krieg bevormundet wurde, widersprochen und er behauptete, dass ihre gefüllte Jungtaube ein Lieblingsgericht von Hitler war.[11] According to Ilse Hess (wife of Rudolph Hess), in 1937 Hitler ceased eating meat except for liver dumplings.[12] Laut Ilse Heß (Frau von Rudolf Heß) hörte Hitler 1937 auf, Fleisch zu essen, ausgenommen Leberknödel. Margot Wölk, die 1942 Hitlers unfreiwillige Vorkosterin wurde, behauptete, dass all das Essen, welches sie testete, vegetarisch war und sie erinnerte sich an kein Fleisch oder Fisch.[13][14]
Traudl Junge, die 1942 Hitlers Sekretärin wurde, berichtete, dass er "immer Fleisch vermied", aber dass sein österreichischer Koch Kruemel manchmal eine kleine Tierbrühe oder Tierfett seinen Mahlzeiten hinzufügte. "Oft bemerkt der Führer den Betrugsversuch, wird sehr verärgert und bekommt dann Bauchschmerzen.", sagte Junge. "Am Ende lässt er Kruemel nur saubere Suppe und Kartoffelpüree kochen."[15] Zusätzlich fügte Marlene von Exner, welche 1943 Hitlers Ernährungsberaterin wurde, angeblich seinen Suppen ohne seine Kenntnis Knochenmark hinzu, da sie seine vegetarische Ernährung "verachtete". Vorlage:Sfn
Analyse
Vor dem Zweiten Weltkrieg gibt es viele Berichte von Hitler, wie er Fleisch isst, einschließlich gefüllte Jungtauben, bayerische Würstchen und Kaviar.[11][16] Laut Ilse Heß beendete Hitler das Fleischessen außer Leberknödeln, ein Bericht, welchen Dr. Kalechofsky "vereinbar mit anderen Beschreibungen von Hitlers Ernährung fand, die immer eine Form von Fleisch beinhaltete, entweder Schinken, Würstchen oder Leberknödel." Außerdem sind Frau Heß´s Kommentare von mehreren Biographien über Hitler untermauert, in denen Fritz Redlich anmerkte, dass Hitler "jede Art von Fleisch vermied, außer eines österreichischen Gerichtes, welches er liebte: Leberknödl." Thomas Fuchs stimmte zu und bemerkte, dass ein "typischer Tagesverbrauch Eier (auf verschiedenste Weisen zubereitet), Spaghetti, gekochte Kartoffeln mit Hüttenkäse, Haferflocken, Kompott und Gemüsepudding umfasste. Fleisch war nicht komplett ausgeschlossen. Hitler aß weiterhin sein Lieblingsgericht, Leberklösse."
Heutzutage ist es von Historikern bestätigt, dass Hitler - zumindest während dem Krieg - einer vegetarischen Ernährung gefolgt war. Bei gesellschaftlichen Veranstaltungen zeigte er manchmal grafische Darstellungen vom Schlachten der Tiere, damit seine Tischgäste Fleisch meiden. Als Antivivisektionist könnte Hitler seiner wählerischen Ernährung aus einer tiefen Sorg um Tiere gefolgt sein. Bormann hatte ein Treibhaus in der Nähe vom Berghof (nahe Berchtesgaden), um eine stetige Versorgung von frischen Früchten und Gemüse für Hitler während dem Krieg zu gewährleisten. Vorlage:SfnVorlage:Citation not found
In der BBC-Serie The Nazis: A Warning from History (dt.: Die Nazis: Eine Warnung der Geschichte) erzählt ein Augenzeugenbericht von Hitler, wie er Filme schaut (was er sehr oft machte). Jedes Mal, wenn eine Szene (selbst fiktional) gezeigt wurde, die Folter oder Tod eines Tieres beinhaltet, bedecke Hitler seine Augen und schaue weg, bis ihm jemand sagte, dass die Szene vorbei ist. Der Dokumentarfilm kommentierte auch die deutschen Tierschutzgesetze, die die Nazis einführten und zu dieser Zeit unverglichbar waren. Der Psychoanalytiker Erich Fromm spekulierte, dass Hitlers Vegetarismus eigentlich ein Mittel war, um für den Tod seiner Halbnichte Geli Raubal zu sühnen, genau so wie ein Mittel, um sich selbst und anderen zu beweisen, dass er unfähig sei, zu töten.
Es wurde auch theorisiert, dass Hitlers Ernährung auf Richard Wagners historischen Theorien basieren könnte, welche die Zukunft Deutschlands mit dem Vegetarismus verknüpften. Im Buch The Mind of Adolf Hitler (dt.: Die Gedanken von Adolf Hitler) vom Psychologen Walter C. Langer spekuliert der Autor:
"Wenn er (Hitler) kein Fleisch isst, alkoholische Getränke trinkt oder raucht, liegt das nicht an der Tatsache, dass er eine Art von Hemmung hat oder weil er glaubt, dass es seine Gesundheit verbessern wird. Er verzichtet auf diese, weil er dem Beispiel des großen Deutschen Richard Wagner folgt oder weil er entdeckt hat, dass es seine Energie und Ausdauer in einem solchen Maße steigert, dass er viel mehr von sich selbst für die Schaffung des neuen deutschen Reiches geben kann. "
Jedoch schreibt Alexander Cockburn:
Nazi-Führer waren bekannt für die Liebe zu ihren Haustieren und zu bestimmten Tieren, vor allem Spitzenprädatoren wie der Wolf und der Löwe. Hitler, ein Vegetarier und Verabscheuer der Jagd, liebte Hunde und verbrachte einige seiner letzten Stunden in der Gesellschaft von Blondi, mit dem er auf eine Gefahr außerhalb des Bunkers spazieren geht. Er hatte eine besondere Begeisterung für Vögel und vor allem für Wölfe. [...] Goebbels sagte: "Der einzige wirkliche Freund, den man am Ende hat, ist der Hund. . . Je mehr ich die menschliche Spezies kenne, desto mehr sorge ich mich um meinen Benno." Goebbels stimmte auch mit Hitler überein, dass" Fleischessen eine Perversion in unserer menschlichen Natur ist ", und dass das Christentum ein" Symptom des Verfalls" sei, da es den Vegetarismus nicht gefördert hat. [...] Auf der einen Seite Monster der Grausamkeit gegenüber ihren Mitmenschen; andererseits tierlieb und eifrig in ihrem Interesse. Arnold Arluke und Boria Sax bieten in ihrem sehr schönen Aufsatz über solche Widersprüche drei Beobachtungen an. Wie bereits erwähnt, hatten viele Naziführer eine Zuneigung gegenüber Tieren, aber eine Abneigung gegen Menschen. Hitler erhielt Filme von einem Maharadscha, der Tiere zeigte, die Menschen töteten. Der Führer schaute sie mit Gelassenheit. Ein anderer Film zeigte Menschen, die Tiere töteten. Hitler bedeckte seine Augen und bat darum, es zu erfahren, wenn das Gemetzel vorüber ist.
Siehe auch
Notizen
Referenzen
- ISBN 1-56639-441-4.
- ISBN 978-1-56852-036-0.
- ISBN 978-1-60239-972-3.
- D. Doyle: Adolf Hitler's Medical Care Archiviert vom Original am 5 July 2007. (PDF) In: : J R Coll Physicians Edinb.. 35, Nr. 1, February 2005, S. 75–82. PMID 15825245. Abgerufen im 18 September 2007.
- ISBN 0-691-07051-2.
- ISBN 0-520-23154-6.
- Bee Wilson: Mein Diat – Adolf Hitler's diet. In: New Statesman. Questia. 9 October 1998. Abgerufen im 22 May 2008.
Weitere Lektüre
- ISBN 0-905489-71-3.
[[Kategorie:Adolf Hitler]]
- ↑ (New York Times Article: 'At Home with the Fuhrer.' 30 May 1937. Otto D. Tolschuss (1937). "Where Hitler Dreams and Plans" - New York Times, 30 May 1937)
- ↑ Ignatius Phayre: Hitler's Mountain Home. In: Homes & Gardens, November 1938, S. 193–195.
- ↑ Alan Bullock: Hitler and Stalin : Parallel Lives. Vintage, 1993, ISBN 0-679-72994-1, S. 679.
- ↑ Hitler; Adolph (2000): Hitler´s Table Talk: 1941-1944. Enigma Books, , ISBN 1-929631-05-7.
- ↑ Joseph Goebbels: The Goebbels Diaries. Charter Books, 1993, ISBN 0-441-29550-9, S. 679.
- ↑ Hitler, A., & Cameron, Norman (2000). Hitler's Table Talk. Enigma Books. Vorlage:ISBN
- ↑ (The Hitler Book: The Secret Dossier Prepared for Stalin from the Interrogations of Hitler's Personal Aides Audio CD – Audiobook, CD, Unabridged by Henrik Eberle (Author), Matthias Uhl (Author), and Michael Prichard (Narrator) p.136)
- ↑ Guido Knopp: Hitler's Women. Psychology Press, 2003, ISBN 9780415947305, S. 36.
- ↑ Adolph Hitler: Hitler's Table Talk: 1941-1944. Enigma Books, 2000, ISBN 1-929631-05-7.
- ↑ Vanessa Allen: Now the Royal family faces TV 'Nazi' exposé: As Palace considers legal action over 'Hitler salute' photos, Channel 4 documentary is set to reopen a painful chapter of Duke's family history. In: Daily Mail, 19 July 2015. Abgerufen im 20 July 2015.
- ↑ a b Dione Lucas (1964). The Gourmet Cooking School Cookbook. p. 89
- ↑ John Toland: Adolf Hitler. Doubleday, Garden City, New York 1976, S. 256.
- ↑ Roya Nikkhah: Hitler's food taster speaks of Führer's vegetarian diet. In: The Daily Telegraph, 9 February 2013.
- ↑ Bitter memories linger of life as Hitler's food taster, The New Zealand Herald, 5:00 AM Sunday 21 September 2014, Accessed 20 September 2014 from USA
- ↑ Hitler's final witness. In: World: Europe, BBC News, 4 February 2002. Archiviert vom Original am 30 August 2007. Abgerufen im 18 September 2007.
- ↑ (Payne Robert: The Life and Death of Adolf Hitler, (New York: Praeger, 1973), pp. 346-7)