Benutzer:CTC2/Die Himmlischen Hundert vom Maidan Platz "Nebesna Sotnja"

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Die Himmlischen Hundert vom Maidan Platz "Nebesna Sotnja" ist eine Filmdokumentation von Christian Seidel über das Schicksal von Protestanten, die Anfang 2014 von Regierungsmilizen auf dem Maidan-Platz in Kiew ermordet wurden, sowie deren Familien.

"Himmlische Hundert" werden die über 100 ermordeten Maidan-Demonstranten im ukranischen Volksjargon genannt, sie werden vom ukrainischen Volk wie Helden verehrt."

Über die Filmdokumentation

Der 90-minütige Film über die dramatischen Ereignisse in Kiew im Februar 2014 portraitiert wie ein "Blick in die offene Wunde der Opfer" (Süddeutsche Zeitung) eine Auswahl von Fällen Ermordeter und deren Kinder und Familien. Regie führte Christian Seidel. Deutlich wird durch die Dokumentation das normale und friedliche Leben von Maidan-Demonstranten, sowie deren Familien, sowie deren tragische Verwicklung in die Kiewer Proteste, indem sie von Tituschkis oder Scharfschützen der Regierungsmilizen gefoltert und ermordet wurden. Der Film gilt als repräsentative Dokumentation der Maidan-Ereignisse und insbesondere der Atmosphäre auf dem Maidan-Platz. In akribischer Recherche hat Seidel die Schicksale von Ermordeten und deren Familien nachgezeichnet, mit dem Ziel, so Seidel, "um aufzuzeigen, dass dese Protestbewegung keinesfalls mit Terroristen bevölkert war, wie es die russische Propaganda behauptet". So zeigt der Film neben zahlreichen anderen auch die Geschichte des Lemberger Professors Bogdan Solchanic, der sich in den frühen Morgenstunden des Tages seines Todes in Lviv (Lemberg) von seiner Verlobten Marichka Pohorilko verabschiedet, um in Kiew die Protestierenden zu unterstützen. Solchanic wurde nur zwei Stunden nach seiner Ankunft am Maidan-Platz von einem Scharfschützen erschossen. In akribischer Recherche hat Seidel die Geschehnisse um diese Ereignisse zusammen getragen.

"Die Himmlischen Hundert vom Maidan - Platz" ist zu den ersten Gedenktagen der Proteste im Februar 2015 in Kiew uraufgeführt worden. Der Film ist durch einen Spontan-Entschluss des Regisseurs Christian Seidel entstanden, der sich zufällig mitten im Geschehen mit den tragischen Ereignissen konfrontiert sah. Er ist daher ohne Budget, ohne Finanzierung, sowie mit Beteiligung zahlreicher Freiwilliger entstanden, u.a. unter Mithilfe der Organisationen "Euromaidan SOS" und "Civil Liberties".

Gedreht wurde mit HD-Hobbykameras, Handys und bei späteren Interwiews Profikameras unter Mitwirkung von Schülern der Kiewer Filmhochschule. Für die Postproduktion entstand wegen der verschiedenen Formate, sowie der spontanen Drehweise ein erheblicher Aufwand. Sie wurde daher nach Wien verlagert, wo der Filmproduzent Thomas Vacek mit seinen Mitteln einsprang. Der Film wird seither jedes Jahr in Kiew unter großer Beachtung bei den Gedenktagen vorgeführt. Nach seiner Premiere wurde er spontan von tausenden Freiwilligen und ehemaligen Maidan-Protestanten über einen Schneeballeffekt-Vertrieb mittels USB-Sticks in ukrainische und polnische Städte und Dörfer vertrieben. Das Werk ist bis heute auf youtube zu sehen.

Im Verlauf der Produktion gründete Christian Seidel die Hilfsorganisation "Maidan Help".

Quellen