Benutzer:CWitte/Finken

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Die äußere und innere Systematik der Familie der Finken haben seit Mitte der 90er Jahre des letzen Jahrhunderts durch molekulargenetische Untersuchungen einige Veränderungen erfahren.[1] [2] Auch wenn dadurch die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Singvögel deutlich besser verstanden wurden, bleiben dennoch auf der Ebene der Familien noch Fragen offen.

Äußere Systematik

Zum jetzigen Zeitpunkt (2018) scheint es wahrscheinlich, dass die Familie der Finken basal in einer Klade steht, die im Englischen nach der Anzahl der Handschwingenfedern nine-primaried oscines genannt wird. Diese enthält, neben den Ammern als nächste eurasische Verwandten der Finken, vor allem eine Zahl neuweltlicher Familien. Die Zahl dieser Familien variiert zur Zeit stark je nach Autor oder Institution.

Außerhalb dieser Klade sind die nächsten Verwandten der Finken wohl u.a. Stelzen und Sperlinge. Eine mögliches Kladogramm, das diese Verwandtschaftsverhältnisse wiedergibt, sieht folgendermaßen aus:



 Stelzen (Motacillidae)


   

 Sperlinge (Passeridae)


   

 Prachtfinken (Estrildidae)[2]


   

 Witwenvögel (Viduidae)[2]



   


 Finken (Fringillidae)


   

 Ammern (Emberizidae)


   

 Calcaridae


   

 Waldsänger (Parulidae)[2]


   

 Stärlinge (Icteridae)[2]



   

 Tangaren (Thraupidae)[2]


   

 Kardinäle (Cardinalidae)[2]



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Innere Systematik

Die Familie der Finken wird traditionell in die beiden Unterfamilien der Edelfinken und der Stieglitzartigen aufgeteilt. Die Edelfinken beinhalten dabei nur eine Gattung Fringilla mit drei (bei manchen Autoren vier) Arten. Die Stieglitzartigen sind weitaus artenreicher und werden meist in fünf Triben unterteilt mit insgesamt etwa 40 Gattungen und 150 Arten. Einer der Triben, die Kleidervögel wurden früher als eigene Familie (Drapinidae) geführt, durch molekulargenetische Untersuchungen hat sich aber gezeigt, dass sie Teil der Klade sind, die die Stieglitzartigen aufspannen.[3]. Desweiteren haben diese Untersuchungen bestätigt, dass die Organisten, eine Gruppe neotropischer Singvögel, die früher den Tangaren zugerechnet wurden, als Unterfamilie zu den Finken zählen. Die Unterfamilie der Organisten besteht aus der Typusgattung Euphonia und der Gattung der Grünorganisten (Chlorophonia) und enthält insgesamt etwa 32 Arten.

Die Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Familie der Finken nach heutigem Stand (2018) wird in folgendem Kladogramm dargestellt:



 Edelfinken (Fringlillinae) – 3 Arten


   

 Organisten (Euphoniinae) – 32 Arten


   

 Stieglitzartige (Carduelinae) – 150 Arten




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  1. P. Beresford, F. K. Barker, P. G. Ryan, T. M. Crowe: African endemics span the tree of songbirds (Passeri): Molecular systematics of several evolutionary "enigmas". In: Proc. R. Soc. Lond. B 272, 2005, S. 849–858. (PDF)
  2. a b c d e f g K. A. Jønsson, J. Fjeldså: A phylogenetic supertree of oscine passerine birds (Aves: Passeri). In: Zoologica Scripta,. Band 35, 2006, S. 149–186, doi:10.1111/j.1463-6409.2006.00221.x (researchgate.net [PDF; abgerufen am 20. Oktober 2015]).
  3. D. Zuccon, R. Prŷs-Jones, P.Rasmussen und P. Ericson: The phylogenetic relationshops and generis Limits of finches (Fringillidae). In: Molecular Phylogenetics and Evolution. Band 62, Nr. 2, Februar 2012, S. 581–596, doi:10.1016/j.ympev.2011.10.002 (nrm.se [PDF]).