Benutzer:Caipyranja/Manfred Romboy
Manfred Hans Günther Romboy (* 13.9.1936 in Leipzig) ist ein deutscher Kameramann, Bildjournalist und Filmhistoriker.
Leben
In Leipzig geboren und aufgewachsen, überlebte er – mit seiner Familie im Luftschutzkeller verschüttet – den Bombenangriff am 4. Dezember 1943. Nach Zwangsevakuierung in das Dorf Arnsgrün im Vogtland erlebt der inzwischen fast Neunjährige dort im Frühjahr 1945 den Rückzug der Deutschen Wehrmacht, den Einmarsch der Amerikaner und die spätere Inbesitznahme Ostdeutschlands durch die Sowjetarmee. 1950 in Leipzig aus der Grundschule entlassen, muss er, statt Fotograf lernen zu dürfen, in einem sowjetischen Staatsbetrieb (SAG) eine Maschinenschlosserlehre beginnen. Nach dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 wird Romboy verhaftet und seine bei der Hausdurchsuchung gefundenen Aufnahmen vom 17. und 18. Juni beschlagnahmt. Trotzdem gelingt es ihm, über seine Tätigkeit für das Haus der Jungen Pioniere in Leipzig im Januar 1954 beim DEFA-Studio für Spielfilme an der Internatsschule für Kamera und Schnitt seine Ausbildung zum Kameraassistenten zu erreichen. Vom Spielfilmstudio übernommen war er bis 1960 als 2. und 1. Kameraassistent sowie 2. Kameramann tätig. Er arbeitete unter anderem mit den Kameramännern Eugen Klagemann, Robert Baberske, Joachim Hassler und Günter Eisinger. Aus der DDR geflohen, kommt er 1961 zum WDR und wird Kameramann der für Hamburg arbeitenden Tagesschau-Redaktion in Köln, filmt Eisenhower, Adenauer und de Gaulle und dreht mit den Reporterlegenden Peter Scholl-Latour und Georg Stefan Troller in Paris. Mit den jungen Reportern Heiko Engelkes und Fritz Pleitgen dreht er 10 Jahre lang Tagesschau-Berichte im In- und Ausland. 1977, schon Gastdozent an der Schule für Rundfunktechnik in Nürnberg, erhält er den Ruf, als ständiger Lehrbeauftragter für Kamera und Schnitt die Filmklasse der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf zu übernehmen. Erst 1983, als er mit seiner Frau Vera für 5 Jahre ins ARD-Studio nach Moskau geht, endet sein medienpädagogisches Engagement. Mit den Korrespondenten Lutz Lehmann und Peter Bauer, die 1987 von Gerd Ruge und Gabi Krone-Schmalz abgelöst werden, entstehen Filme und Filmberichte über die Sowjetunion und das von Sowjettruppen besetzte Afghanistan. Ab 1988 wieder in Köln, arbeitet er vorwiegend als Regiekameramann für das von Marianne Koch moderierte Medizin-Magazin. Nach seiner Pensionierung 1999 betreut er weiterhin das von ihm für Warner Bros. 1996 gegründete Museum der Deutschen Filmgeschichte in Bottrop und sein Filmmuseum in Wesseling. Seit 1978 schreibt Romboy für zahlreiche Fachzeitschriften über Film und filmhistorische Themen. Hauptsächlich veröffentlicht er in der Zeitschrift PHOTO ANTIQUARIA des Clubs Daguerre. Seit 2010 ist er verantwortlicher Herausgeber dieses fotohistorischen Magazins.
Romboy ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie und der Fernseh- und Kinotechnischen Gesellschaft.
Filmografie (Auswahl)
- 1969: Die große Angst – Autoren: Heiko Engelkes, Fritz Pleitgen
- 1977: Ferenc Fricsay – Autor: Ulrich Schreiber
- 1978: Schlüsel für Westafrika – Autor: Dr. Peter Bauer
- 1980: Bewältigte Vergangenheit? – Autor: Dr. Ernst Klinnert
- 1982: Ein Hauch von Abenteuer – Autor: Dr. Ernst Klinnert
- 1983: Moskau, Gorkij Straße – Autor: Lutz Lehmann
- 1984 Moskau City – Autor: Lutz Lehmann
- 1986: Kolchose Neues Leben – Autor: Dr. Peter Bauer
- 1987: Heimat in der Fremde – Autor: Dr. Peter Bauer
- 1999: Eiskalt – Coca Cola und das Dritte Reich – Autor: Hans-Otto Wiebus
Ausstellungen (Kurator und Leihgeber)
- 1991: Kino – Heimkino – Fernsehen - WDR Publik
- 1992: Kino – Heimkino – Fernsehen - WDR Publik
- 1995: 100 Jahre Film - KölnMesse (Philatelia)
- 1996 – 2005: Museum der Deutschen Filmgeschichte - Bottrop Warner Bros. Museumsbau
- 2006: Als Oma und Opa ins Kino gingen - Wesseling Ausstellungshalle
Weblinks
- Zur Person - Filmmuseum Romboy
- wdr.de - infobox - "Veteranen" der ersten Stunde
- Manfred Romboy und die ewige Liebe zur Kamera
- Als die Amerikaner Arnsgrün besetzten - Bericht von Manfred Romboy über die Jahre 1944/45 in Arnsgrün
- Romboys Raritäten - Filmbericht über das Filmmuseum Romboy
Personendaten | |
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NAME | Romboy, Manfred hans Günther |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kameramann |
GEBURTSDATUM | 13.9.1936 |
GEBURTSORT | Leipzig |