Benutzer:Carlbrandner/Kredit und Sparen

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Kredit und Sparen ist ein Buch von Hans Gestrich. Nachdem der deutsche Ökonom das Manuskript 1943 fertig gestellt hatte, verstarb er. Von Walter Eucken wurde Kredit und Sparen dann 1944 im Gustav Fischer Verlag herausgegeben. Der vollständige Titel lautet: Kredit und Sparen. Mit einem Vorwort von Walter Eucken. Probleme der theoretischen Nationalökonomie, Heft 6.

Auszüge

„Die grundlegende Erkenntnis der modernen Kredittheorie besteht darin, daß in der modernen Geld- und Kreditwirtschaft Bankkredite nicht mit von dritter Seite zur Verfügung gestelltem Geld, sondern durch Schaffung von Bankguthaben, die zu Zahlungen benutzt werden können (Giralgeld) entstehen. Auch die Sparguthaben gehen indirekt auf diese Geldschöpfung zurück ...“[1]

„Das Kreditvolumen ist in keiner Weise abhängig von der Menge der Geldersparnisse.“[2]

„Selbstverständlich hat die Kreditausweitung der einzelnen Bank und ihre Geldschöpfung auch immer die Tendenz zu einer Kreditausweitung und Geldvermehrung im gesamten Banksystem. Ob sich die Tendenz durchsetzt, hängt davon ab, wie stark die Gegentendenz der Kreditkontraktion und Verminderung der Gesamtgeldmenge durch Kreditrückzahlungen ist. Ist sie ebenso stark, so verändert sich das Gesamtvolumen nicht, ist sie stärker, so wird sogar eine Kontraktion des gesamten Kreditvolumens und der gesamten Geldmenge zu beobachten sein.“[3]

„Infolgedessen ist auch die Vorstellung, daß der Kreditspielraum begrenzt ist, für die Vergangenheit durchaus wirklichkeitsgetreu. Der große und grundlegende Irrtum bestand in der Meinung, daß diese Begrenzung durch die Knappheit der Güter und die Knappheit der Ersparnismenge im Verhältnis zu den Investitionswünschen (zum Kapitalbedarf) gegeben sei.“[4]

„Im wesentlichen handelt es sich beim Sparen durch Ansammlung von Bankguthaben um Verwandlung von zirkulierendem in nicht zirkulierendes Giralgeld.“[5] „Daß auch diese Form des Sparens kredithemmend wirkt, ist lange Zeit bestritten worden. Gerade hier tritt der Gegensatz zwischen traditioneller Auffassung und moderner Kredittheorie am schärfsten hervor.“[6]

Rezeption

Peter Bernholz zu Hans Gestrich, Kredit und Sparen in: Geldwertstabilität und Währungsordnung. Tübingen 1989, S. 14 (online).

Einzelnachweise

  1. Kredit und Sparen, S. 4.
  2. Kredit und Sparen, S. 5.
  3. Kredit und Sparen. S. 55
  4. Kredit und Sparen, S. 60.
  5. Kredit und Sparen, S. 73.
  6. Kredit und Sparen, S. 73.


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