Benutzer:Carolin/Caregiver discrimination

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Caregiver discrimination (auch: family responsabilities discrimination; kurz: FRD oder auch FReD) bezeichnet vor allem im U.S.-amerikanischen Raum eine Diskriminierung von Arbeitnehmern auf Grund familialer Verpflichtungen. Der Begriff umfasst Formen beruflicher Diskriminierung wegen tatsächlicher oder vom Arbeitgeber erwarteter familialer Verpflichtungen. Er bezieht sich auf einen weit gefassten Personenkreis, so Eltern kleiner Kinder, Angehörige Pflegebedürftiger und Angehörige behinderter Personen.

Im deutschsprachigen Raum wird im politischen Diskurs mitunter von einer Diskriminierung von Eltern gesprochen. Eine Diskriminierung oder Benachteiligung von Arbeitnehmern, die Angehörige pflegen, wird seltener zum Thema erhoben.

Im U.S.-amerikanischen Raum wird hervorgehoben, dass die FRD oft durch Stereotype geschieht, die auf die Geschlechterrolle bezogenen sind. Die FRD trifft so vor allem Mütter (oder auch potenzielle Mütter), denen der Zugang zu interessanteren oder besser bezahlten Positionen erschwert wird, beispielsweise wenn von vornherein von einer geringeren Leistungsbereitschaft von Müttern ausgegangen wird. Dieses Phänomen wird auch als maternal wall bezeichnet (frei übersetzt „mütterliche Wand“). Im Gegensatz zur gläsernen Decke, die erst beim Anstreben hoher Positionen zum Zuge komme, betrifft die maternal wall nach verbreiteter Einschätzung einen Großteil aller bschäftigten Mütter. Sie trägt zu einem großen Teil zu geschlechtsspezifischen Gehaltsunterschieden im Entgelt, dem Gender Wage Gap, bei.

Eine FRD mittels Stereotype wirkt sich aber auch auf Väter aus, so insbesondere wenn sie eine Freistellung oder Arbeitszeitreduzierung beanspruchen. Vätern werden teils besondere Hindernisse in dem Weg gestellt, wenn sie die ihnen zustehenden Freiräume nutzen wollen, und beim Wiedereinstieg werden ihnen unter Umständen Karriereentwicklungen vorenthalten.

Die rechtlichen Mittel, auf die sich Arbeitehmer im Falle einer caregiver discrimination berufen können, hängen naturgemäß von der konkreten Situation und der Gesetzgebung des jeweiligen Staates ab. Rechtlich kann ihr unter Umständen als geschlechterspezifische Diskriminierung von Frauen oder von Männern entgegengetreten werden, etwa wenn typischerweise Unterschiede in der Behandlung von Müttern und Vätern vorliegen. Andererseits können direkt individuelle Rechte, etwa ein Recht auf Elternurlaub, eingeklagt werden.

In Europa liegt der Schwerpunkt der Politik in diesem Zusammenhang vorwiegend auf der Schaffung geeigneter Bedingungen für eine Gleichstellung der Geschlechter durch Maßnahmen, die eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf gewähren sollen. So sind insbesondere zahlreiche Initiativen und Richtlinien für eine bessere Vereinbarkeit in der Europäischen Union entstanden. Entsprechende Rechte in den USA sind weniger umfangreich als in vielen europäischen Staaten und sind beispielsweise im Family and Medical Leave Act (FMLA) festgelegt.

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