Benutzer:Catrin/Tempel

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Detailansicht: Modell des Salomonischen Tempels. Museum für Hamburgische Geschichte.

Das Hamburger Tempelmodell ist ein barockes Architekturmodell des Salomonischen Tempels. Es hat eine Grundfläche von über 12 m² und ist aus Holz gefertigt. Die quadratische Vierflügelanlage umfasst neun Innenhöfe, von denen zwei in der Mittelachse zusammengefasst sind. Dort befindet sich das eigentliche Heiligtum, der israelitischen Tempel des Königs Salomon.

Es wurde zwischen 1680 und 1692 von dem Hamburger Ratsherren und Opernpächter Gerhard Schott in Auftrag gegeben und befindet sich heute wieder in Hamburg im Museum für Hamburgische Geschichte.

Grundriss des Hamburger Modells. Entspricht bis auf die fehlende Außengalerie dem Grundriss aus Juan Bautista Villalpando: : In Ezechielem Explanationes, 1604.

Das Modell war zunächst in der Hamburger Oper ausgestellt. Von Schotts Erben wurde es, um einen Käufer zu finden, nach London gebracht. Dort wurde es ebenfalls ausgestellt und schließlich von einem Agenten Augusts des Starken erworben. 1732 wurde es nach Dresden gebracht, wo es im Zwinger als Teil des Judaica-Sammlung gezeigt wurde. Nach der Umstrukturierung dieser Sammlung Anfang des 19. Jahrhunderts gelangte das Modell über mehrere Besitzer schließlich 1910 ins Museum für Hamburgische Geschichte.

Schotts Modell steht in der Tradition zahlreicher Rekonstruktionsversuche in Renaissance und Barock, die aus theologischer, bibelkundlicher oder architekturteoretischen Überlegungen sich der Originalgestalt des in der Bibel beschriebenen Tempels zu nähern suchten. Während die meisten Versuche eigenständig in schriftlicher oder grafischer Form veröffentlicht wurden, ist Schotts Modell nicht originär. Das Hamburger Modell folgt sehr genau der Vorlage des spanischen Jesuiten Juan Bautista Villalpando von 1604, die wiederum auf der Tempelvision des Propheten Ezechiel beruht.

Die eigentliche Motivation für die Anfertigung des teuren und aufwändigen Modells ist bis heute unklar.

Beschreibung

Das Modell umfasst eine Fläche von 344,7 x 344,2 cm, und ist zwischen 46,1 cm und & 85,8 cm hoch.[1] Es ist hauptsächlich aus Holz gefertigt.


sonstiges

http://books.google.de/books?id=RhoqCJV5oiMC&pg=PA131&dq=gerhard+schott+jacob+leon&hl=de&sa=X&ei=mCvDUZH4Lcr0sgb8gIHoCw&ved=0CDwQ6AEwAjgK#v=onepage&q=gerhard%20schott%20jacob%20leon&f=false

Das Modell zeigt eine geschlossene Vierflügelanlage, die durch Querbauten gleichmäßig in neun Innenhöfe geteilt ist. Der Haupteingang ist nach Osten gedacht. Der beiden Mitteleren Höfe nach Westen sind zusammengefasst und bieten Platz für das eigentliche Tempelgebäude.

Das Modell wird im Museum für Hamburgische Geschichte unter der Inventarnummer 1910,0539, verwahrt.[1]

Zu dem Modell gehören einige nicht zugeordnete Teilstücke. Vermutlich sind sie der Rest einer nicht erhaltenen Umgangsgalerie, wie sie auch die von Villalpando aufweist.[2]

Geschichte

Das Modell war zunächst in der Oper am Gänsemarkt aus gestellt und konnte während der Opernpausen besichtigt werden.[3]


„Daß Schott auch nach dem Umzug ins "Neue Haus" eine Erinnerung an Sakrales wachhalten wollte, zeigt die Aufstellung des [...] Modells vom Tempels Salomons im Opernhaus, wodurch diese zugleich den Chrakter einer Kunstkammer erhielt.“[3]

Rückkehr nach Hamburg

Der Verbleib des Modells war in Hamburger Kreisen zunächst unbekannt. Der Musikwissenschsaftler Friedrich Chrysander beklagte 1890 in einem Artikel im Hamburgische Correspondenten noch den Verlust des Modells.[4]. Chysander gibt darin insbesondere die Beschreibung von Uffenbach wieder und zitiert aus der 17xx in London erschienen Werbeschrift zur Tempelausstellung.

1910 wurde das Modell schließlich für xxx Mark vom Museum für Hamburgische Geschichte erworben.

Austellungen

Das Tempelmodell war zunächst eingelagert, es wurde erst 1964/65 der Öffentlichkeit gezeigt.[2] Das es war mehrmals Teil von Ausstellungen im Hamburg Museum. 1977 zeige das Museum eine Ausstellung zur 300-Jahrfeier der Oper am Gänsenmarkt und 1997 über den Einfluss Andrea Palladios auf das Bauen in Nordeuropa.

Vom 25. Juni bis 5. September 2010 war das Modell Gegenstand einer Ausstellung im Dresdener Zwinger. Unter dem Titel „Fragmente der Erinnerung. Der Temple Solomonis im Dresdener Zwinger“ wurde neben anderen Ausstellungsstücken auch eine digitale Rekonstruktion gezeigt. Vom Tempel selbst waren nur einige nicht zugeordnete Teilstücke zusehen. Das Gesamtmodell konnte aus konservatorischen GRünden nicht ausgeliehen werden. Anlässlich dieser Ausstellung erschien ein Katalog[5], sowie einige Aufsätze im Heft 4/ 2009 der Dresdner Kunstblätter[6]

Für die Ausstellung Jodendom. Een wereld vol verhalen (Judentum. Eine Wert voll Geschichten)in der Nieuwe Kerk in Amsterdam wurde das Tempelmodell erstmals von Hamburg Museum verliehen. Es war dort von 17. Dezember 2011 bis zum 15. April 2012 zusehen.[7] Anschließend ist eine umfassende Untersuchung, Restauration und Neupräsentation des Modells geplant.[8]

Forschungsliteratur

Zu dem Modell liegt bisher eine Dissertation von Berhard Vogelsang vor. Sie enthält neben der Beschreibung und Geschichte des Hamburger Modells, einen umfangreichen Katalog von Rekonstruktionen des Jerusalemer Tempels. Verschieden Aufsätze erschienen anlässlich des Ankaufs in Hamburg 1910 und der der verschieden Ausstellung, zuletzt von Michel Korey im Zusammenhang mit der Dresdner Ausstellung. Eine Broschüre des Museum von Gisela Jaacks informiert Museumsbesucher über das Modell. Nach der Rückkehr des Modells aus Amsterdam ist eine umfassende Untersuchung, Restauration und Neupräsentation des Modells geplant.

Bedeutung und Symbolik

Die Schotts Motivation ist von verschiedenen Autoren unterschiedlich angegeben worden. Da jedoch zur Entstehungszeit der Tempelmodelss kaum Quellen vorliegen handelt es sich nur num Interpretationen.

Chrysander, der sich mit der Geschichte der Hamburger Oper beschäftigt hatte gint als mögliche (Neben) Motivation an, dass der Libretist in der Vorrede der 2. Ausgabe Zuschuaerreaktionen erwähnt, die nicht neug vom tempel uns seinen Zeremonien gesehen hätten.

Anmerkungen

  1. a b http://www.bildindex.de/obj04390002.html Beschreibung bei /www.bildindex.de Abgerufen ab 22. April 2012
  2. a b Michael Korey: Fragmente des Hamburger Tempelmodells in : Korey, Ketelsen: Fragmente der Erinnerung München 2010. S. 68-69
  3. a b Werner Braun: Vom Remter zum Gänsemarkt, aus der Frühgeschichte der alten Hamburger Oper, (1677-1697). (Saarbrücker Studien zur Musikwissenschaft Neue Folge Bd.). Saarbrücker Druck und Verlag, Saarbrücken 1987.
  4. Friderich Chysander: Der Tempel Salomonis: Die kostbarste und merkwürdigste Opern-Decoration, welche jemals gemacht wurde, ist in Hamburg entstanden, in: Hamburgischer Correspondent, Mittags- Ausgabe vom 4. Februar 1890, Nr. 87 160. Jg., Nr. 87, S. 1–3
  5. Michael Korey und Thomas Ketelsen (Hrg.): Fragmente der Erinnerung. Der Tempel Salomonis im Dresdner Zwinger; Facetten und Spiegelungen eines barocken Architekturmodells und eines frühen jüdischen Museums, Berlin [u.a.] : Dt. Kunstverl., 2010.
  6. Dresdener Kunstblätter, Vierteljahresschrift der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, München ; Berlin : Deutscher Kunstverlag, 2009 Hf. 4.
  7. http://www.shz.de/nachrichten/schleswig-holstein/kultur/artikeldetail/article//hamburger-verleihen-ihr-tempelmodell.html Hamburger verleihen ihr Tempelmodell, SHZ Abgerufen am 24. Februar 2012
  8. Matthias Gretzschel: Architekturmodell: Ein Königshaus geht auf Reisen, Hamburger Abendblatt vom , Online-Ausgabe vom 30. Dezember 2011, abgerufen am 29. Februar 2012

Literatur

  • Michael Korey: Der Tempel Salomonis im Dresdener Zwinger, Facetten und Spiegelungen eines Barocken Architekturmodells. Dresdener Kunstblätter. 4/2009. S 48-59. ISSN 0418-0615
  • Michael Korey und Thomas Ketelsen (Hrg.): Fragmente der Erinnerung. Der Tempel Salomonis im Dresdner Zwinger; Facetten und Spiegelungen eines barocken Architekturmodells und eines frühen jüdischen Museums, Berlin, Deutscher Kunstverlag, 2010. ISBN 978-3-422-07019-6
  • Gisela Jaacks: Abbild und Symbol, das Hamburger Modell des Salomonischen Tempels. Hamburg : Museum für Hamburgische Geschichte, 1982.
  • Gisela Jaacks: Hamburg zu Lust und Nutz, Bürgerliches Musikverständnis zwischen Barock und Aufklärung (1660-1760), Verein für Hamburgische Geschichte, Hamburg 1997.
  • Otto Lauffer: Das Modell des Tempels Salomonis. in: Jahresbericht des Museums für Hamburgische Geschichte für das Jahr 1910, Hamburg, Gräfe und Sillem 1911. S.17-24
  • Bernd Vogelsang: „Archaische Utopien“, Materialien zu Gerhard Schotts Hamburger „Bühnenmodell“ des Templum Salomonis. o.O. 1981, zugleich Köln, Univ., Philos. Fak., Diss., 1979
  • Matt Goldish: Some trends in Temple studies from the Renaissance to the Enlightenment. In: Steven Fine (Hrsg.): The temple of Jerusalem, from Moses to the Messiah; in honor of Professor Louis H. Feldman. Brill, Leiden 2011, ISBN 9789004192539, S. 303-327.
  • Hans Reuther: Das Hamburger Modell des Salomonischen Tempels. In: Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte, 6/1985. ISSN 0178-7896 S. 71-78).
  • Helen Rosenau: Vision of the Temple, The Image of the Temple of Jerusalem in Judaism and Christianity, Oresko, London 1979.

Karl Veit Riedel: 'xxx' In : Beiträge zur deutschen Volks- und Altertumskunde 1967

  • Autor X, Autor Y: Titel. Untertitel. In: Zeitschrift. Band/Jahrgang, Nr. X, Jahr, ISSN 0000-0000, S. X–Y ([http:// PDF; 1,1 MB]).
  • Autor: Titel. In: Herausgeber (Hrsg.): Sammelwerk (= Reihe. Band). Verlag, Ort Jahr, ISBN, S. X–Y ([http:// online]).