Benutzer:Catrin/Weg

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Neben den vier, später fünf Hauptkirchen bestanden innerhalb des alten Hamburger Stadtgebietes einige Kirchen, die heute nicht mehr existieren. Im Stadtbild sind sie bis auf einige Straßennamen völlig verschwunden. Dazu gehören neben dem Mariendom die beiden Klosterkirchen St. Maria Magdalenen und St. Johannis und die Gertrudenkapelle. Außerdem gab kleinere Kirchen oder Betsäle in den verschiedenen Anstalten.

Mariendom

Der Mariendom war im Mittelalter ursprünglich die Hamburger Hauptkirche. Im 13. Jahrhundert wurde er nach mehreren Vorgängerbauten als dreischiffige Basilika errichtet und mehrfach umgebaut und erweitert. Seit der Reformation 1528 gehörte er (auch territorial) nicht mehr zur Stadt und war dem Bistum Bremen und dessen Nachfolgern unterstellt. Als er nach dem Reichsdeputationshauptschluss wieder an die Stadt fiel, bestand dort kein Interesse mehr an dem großen Kirchenbau und er wurde bald darauf abgetragen.


Maria-Magdalenen-Kirche

Datei:MariaMagdalenKirche Hamburg.jpg
Maria-Magdalenenkirche und Kloster

Ort Baugeschichte Ausstattung Verwendung

Für 1400 sind zwei Orgeln bezeugt auf dem Lettner und im nöedlichen Seitenschiff.[1]

Der Saal im ehemaligen Klosters diente in der Zeit nach der Reformation auch als Hochzeits- und Versammlungssaal.

Zur Ausstattung gehörte ein Hochaltar mit einer Darstellung des Jüngsten Gerichts und ein Totentanz im Westwerk. Ebenfalls im Westwerk waren zwei Bilder des Stifters. Eines zeigte ihn als Ritter, Das andere als Toten im Sarkophag. Nur das zweite Bild ist erhalten.

Adolf IV. von Schauenburg, Museum für hamburgische Geschichte

Johanniskirche

St. Johanniskirche und Kloster

Kirche und Kloster St. Johannis lagen in der Nähe des heutigen Rathausmarktes in der Nähe der Petrikiche. Das Dominikanerkloster wurde von Adolf IV. von Schauenburg und Holstein gestiftet.

Nach der Reformation wurde das Kloster als Schulgebäude für die neue Lateinschule, das Johanneum, und zur Unterbringung der aus Havestehude vertriebenen Nonnen, nachdem auch sie evangelisch geworden waren, genutzt. Die Kirche blieb zu erst ungenutzt und wurde erst 1546 wieder instand gesetzt und ein Pastor berufen der 1548 die erste Predigt hielt. Die Kirche hatte jedoch keine eigene Gemeinde.

Die Kirche wurde 1680 mit einer Orgel von Arp Schnitger ausgestattet, die sich heute in Cappeln bei Bremerhaven befindet. Ort Baugeschichte Ausstattung Verwendung

Gertrudenkapelle

Gertrudenkapelle

Die Gertrudenkapelle befand sich im Westen der Stadt zwischen Spitaler Straße und Rosenstraße. Hier wurde im 14. Jahrhudnert, wahrscheinlich im Pestjahr 1350 ein Friedhof angelegt, der jedoch später nicht mehr genutzt wurde. Der Name Gertrudenkirchhof erinnert daran.

1391 wurde eine Stiftungsrkunde von zwei Bruderschaftten ausgestellt, der Bruderschaft zu Sankt Getruden, die sich den Armenbegräbnissen auf dem Friedhof widmete und die Allerheiligen-Bruderschaft der Maurer und andere Bauhandwerker. Der wahrscheinlich 1399 fertig gestellte Bau der Kapelle war achteckiger Zentralbau mit eingesetzten Kapellen mit jeweils eigenem Giebel. Im 15. Jahrhundert wurde im Osten ein Chor angefügt und das ursprüngliche Faltdach durch eine neue Konstruktion ersetzt.

Zur Innenausstattung gehörte eine Hauptalter der Heiligen Gertrud und eine Allerheiligen-Altar der Maurerbruderschaft, drei weitere Altäre waren Mariä Verkündigung, der Heiligen Ursula und der Heiligen Alegunde geweiht.

Nach der Reformation wurde die Kirche zunächst nicht mehr genutzt und erst 1607 mit einem festlichen Gottesdienst wieder eingeweiht. Die Gottesdienste wurde von Diakonen von St. Jakobi anbehalten.

Beim Hamburger Brand 1842 wurde die Kirche zerstört. Obwohl ein Gutachten den Wiederaufbau empfahl wurde die Reste der Kapelle 1847 abgetragen. Der Name ging auf die Getrudenkirche in Uhlenhorst über. Aus der Austattung sind nur zwei Holzfiguren erhalten, eine Anna selbdritt und eine Heilige, die vielleicht die Heilige Gertrud darstellt. Beide Figuren sind heute im Museum für Hamburgische Geschichte ausgestellt.

Schaartorkapelle

Datei:Scharkapelle Hamburg.jpg
Kapelle am Schaartor um 1590 (das Gebäude mit Ankern davor), zu dieser Zeit schon entwidmet

Die Schaartorkapelle lag am Schaartor, dem Tor zum Hafen in der Nähe des Baumwalls. Ursprünglich war an dieser Stelle nur eine Statue der Stadtpatronin Maria angebracht. Auch andere Hamburger Tore waren im 14. Jahrhundert mit ihrer Darstellung versehen. Dieses Bild wurde jedoch von ein- und ausziehenden Pilgern und Seeleuten besucht, so das der Rat 1371 beschloss dort eine Kapelle zu errichten. 1375 wurde mit dem Bau, finanziert durch die Stadt und Stiftungen von Bürgern, begonnen. Zunächst war nicht geplant die Kapelle für Gottesdienste zu nutzen, sie erhielt aber später doch einen geweihten Altar, wie aus Stiftungen liturgischer Geräte aus den Jahren 1376 und 1377 hervorgeht. Auch später wurden die Altäre mit Stiftungen bedacht.

Ende des 14. Jahrhunderts war die Kapelle, wie der Hauptaltar, inzwischen dem Hl. Clemens geweiht. Zwei weitere Altäre waren dem Heiligen Geist und der Hl. Margarete gewidmet. Um 1500 wurde der Bau schließlich um eine Kapelle erweitert, in der ein Annenaltar aufgestellt wurde. Über die künstlerische Ausstattung und die Baugestaltung der Kapelle ist nichts Näheres bekannt. Nach der Reformation 1529 hatte das Bauwerk seine Bedeutung verloren, da es nicht mehr liturgisch genutzt wurde. Das Vermögen der Kapelle wurde 1531 der Stadt übergeben. Das Gebäude wurde noch einige zeit als Speicher genutzt und schließlich abgerissen.

Hospitalkirche zum Heiligen Geist

Heiliggeist Hospital mit Kirche

Ort Baugeschichte Ausstattung Verwendung Der Orgelbauer Harmen Stüven bauer 1502 eine Orgel für die Kirche.[2]


Kirche St. Pauli

St. Georg-Hospital

Die Kirche hatte in alter Orgel die, 1450 erwähnt wird und 1502 durch einen Neubau ersetzt wurde. [3]


Kloster Havestehude

Anmerkungen

  1. Günter Seggemann Die Orgeln im Mittelalter in Hamburg. S.266.
  2. Günter Seggemann Die Orgeln im Mittelalter in Hamburg. S.268.
  3. Günter Seggemann Die Orgeln im Mittelalter in Hamburg. S.266.

Literatur

  • Wilhelm Jensen: Die hamburgische Kirche und ihre Geistlichen seit der Reformation Band 1, hrsg. im Auftr. des Landeskirchenrats von Wilhelm Jensen, Hamburg : Augustin, 1958.
  • Volker Plagemann: Versunkene Kunstgeschichte : die Kirchen und Künstler des Mittelalters in Hamburg, Hamburg, Dölling und Galitz, 1999.