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Das internationale Tanzfestival DanceKiosk Hamburg findet in Hamburg statt und präsentiert Produktionen der freien Tanzszene aus Deutschland, sowie internationale Gäste aus Europa, Afrika, Nord- und Lateinamerika. Das Festival wurde 2005 von der Choreografin Angela Guerreiro initiiert und wird seitdem von ihr geleitet. Parallel zu den Tanzperformances veranstaltet das Festival ebenfalls ein begleitendes Ausbildungsprogramm. Das Festival versteht sich als ein Treffpunkt für den zeitgenössischen Tanz in Hamburg und kooperiert in jeder Edition mit verschiedenen Hamburger Institutionen unter anderem dem Hamburger Sprechwerk und dem K3 - Zentrum für Choreographie/Tanzplan Hamburg

Inhaltsverzeichnis • 1 Geschichte o 2005 o 2006 o 2007 o 2009 o 2010 o 2011 o 2012 • 2 Tanz in Hamburg • 3 DanceKiosk goes Island • 4 Kiosk,Company • 5 Tracing Dance • 6 dance beyond borders 6 • 7 Survivingdance • 8 Zukunft: 2015 • 9 Literatur • 10 Einzelnachweise • 11 Weblinks

Geschichte Das Festival DanceKiosk Hamburg ist aus dem Impuls und dem Wunsch entstanden, in Hamburg eine Plattform für die freie Szene des zeitgenössischen Tanzes zu schaffen, von wo aus das Wissen um die Vielgestaltigkeit des Tanzes und seine Berührung mit anderen Kunstsparten vermittelt und dargestellt wird. Initiiert und konzipiert wurde das Pilotprojekt von der international bekannten portugiesischen Tänzerin, Performerin und Choreografin Angela Guerreiro.

Es setzt sich als Hauptziel, das Wissen und die Kenntnisse von Künstlern unterschiedlicher Kunstsparten und Herkunft auszutauschen und zu vermitteln. Von Hamburg aus soll ein internationales Netzwerk im Tanzbereich geformt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei der Austausch unter den Künstlern sowie die Weiterbildung des künstlerischen Nachwuchses aus Hamburg und ganz Europa.

Visionen, Leidenschaft und Pioniergeist sind der Antrieb eines Teams von etwa 24 Choreografen, Performern, Musikern, Komponisten, Filmemachern, Graphikern, Technikern, Produzenten und Veranstaltern. Renommierte Künstler und Gastlehrer unterschiedlicher Kunstsparten und Nationalitäten erarbeiten mit den Teilnehmern innovative Formen und Spielarten tänzerischen Ausdrucks. Workshops, Seminare und Trainings zielen darauf ab, Fortgeschrittenen, Einsteigern und Laien einen neuen Zugang zu den darstellenden Künsten zu vermitteln, neue Tanztechniken und Improvisationsformen einzuführen und Konzepte zu entwickeln. Das Festivalkonzept setzt vom Anfang an auf Kreativität und Einfallsreichtum, die Förderung der Interaktion unter den Teilnehmer und persönliche Weiterentwicklung.

Das Ausbildungsprogramm von DanceKiosk Hamburg zielt die Verknüpfung neuer Praxis, Methodik und Ästhetik choreografischer Arbeit. Die Teilnehmer erhalten Einblicke in zeitgenössischen Tanz, Ausdruckstanz, Komposition, in die Praxis der Bühnentechnik, des Licht- und Sounddesigns, in Dramaturgie. Außer praktischer Erfahrung werden theoretische Reflexionen über Körper, Bewegung, Tanz, bildende Kunst und Videokunst vermittelt. In den intensiven Workshop Programmen wird die Möglichkeit gegeben, in kurzer Zeit Einblicke in die Arbeitsweisen moderner Tanzchoreografen zu bekommen und den modernen Tanz als Ausdrucksmittel besser zu verstehen.

In Zahlen kann das Festival DanceKiosk Hamburg so zusammengefasst werden: ca. 270 Künstler, 46 Pädagogen und 7 Stipendiaten allesamt aus 31 Ländern traten und unterrichteten in 7 Festivalausgaben und wurden von ca. 5.000 Zuschauern gesehen und von einer breiten lokalen, nationalen und internationalen Presse wahrgenommen.

Das Festival wird von der Kulturbehörde der Stadt Hamburg, der Hamburgischen Kulturstiftung, dem Nationaler Performance Netz (NPN) und 2009 ebenfalls von der Europäischen Kommission gefördert. Unter den Unterstützern waren ebenfalls die Goethe-Institute Nairobi, Addis Ababa und München, das Instituto di Cultura Italiana, die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und die Botschaft des Königreichs der Niederlande in Berlin.

Unter den Kooperationspartnern sind Kampnagel Hamburg, Kulturhaus, ArtEZ School of Dance, Escola Superior de Dança, London Metropolitan University - Performance as Research, Retina Dance Company, SharingArts e.V, Hamburger Schauspiel-Studio Freese, Künstlerhaus Vorwerkstift, Tanzinitiative Hamburg E.V., Erika Klütz Schule, Tanzfabrik Hamburg, Theaterakademie Hamburg, Hamburger Botschaft, New Swing Generation Hamburg e.V., HamburgerKino e.V. und Gängeviertel e.V.

DanceKiosk Hamburg vernetzt Tänzer, Performer, Choreografen und Publikum. Die Festivaleröffnung fand am 4. Juli 2005 statt. Alle Tanzperformances des Festivals finden im Hamburger Sprechwerk, das Ausbildungsprogramm im K3 - Zentrum für Choreographie.

2005 Die erste Ausgabe von DanceKiosk Hamburg fand vom 4. bis 30. Juli 2005 unter der Schirmherrschaft des Regisseurs Fatih Akin mit der Aufführung vom Soloprojekt „Accidental Artist” des Amerikaners und Hip-Hop Tänzers Johnny Lloyd. Die anderen Performances waren „White Trash” des Kanadiers Benoît Lachambre und der deutschen Choreografin Isabelle Schad, “Whatever” von Sven Seeger und „Wake up“ des Portugiesen Paulo Castro nach Texten von Jan Fabre.

Zudem wurden zwei Seminare veranstaltet: “Die kulturelle Bedeutung des Hip Hop“, geführt von Johnny Lloyd und „Die Bedeutung der Beleuchtung im Tanz“ mit Vorträgen von Marek Lamprecht (Kampnagel) und dem Tänzer und Choreografen Jochen Roller.

2006 DanceKiosk Hamburg 2006 fand vom 3. bis 29. Jul statt und brachte internationale Künstler aus Polen, Portugal, Frankreich, Portugal und Brasilien in die Hansastadt. Die teilnehmenden Produktionen waren unter dem Programm DanceKiosk.ShotCuts zu sehen: „Jean Claude“ von Jochen Roller, „Anagram“ von Dorothea Ratze, „Mix Tape“ von Felix Marchand, „Alsob“ von Antje Pfuntdner, „Solo“ von Eva Karczag, „Like an idiot“ von Cristina Moura, „ll n'y a pas de pommes au Paradis“ von Sara Gebran, „Tio Zé“ von Ricardo de Paula, „Automatic ID“ von Vânia Gala und „Migraine for beginners (l’état c’est moi)“ von Andreas Müller. Die Künstler Hanna Hedman, Bruno Pocheron und Isabelle Schad führten die Installation „California Roll“ durch.

Es gab 2006 drei Vorträge: „Choreographing Books“ von Peter Pleyer, “Black history and Hip Hop” von Johnny Lloyd und „A talk about solo work in Dance“ von Susanne Schlicher und Sandra Noeth .

2007 Mit der Frage „Was bleibt vom Tanz, wenn er einmal aufgeführt worden ist?“ begeben sich die Künstler der 3. Edition von DanceKiosk Hamburg zwischen dem 5. und dem 18. August auf Spurensuche.

DanceKiosk. goes Island wurde von Angela Guerreiro, Claude Jansen, David Chotjewitz, Katharina Oberlik und Johnny Lloyd, präsentiert. Bei den Kiosk.Shotcuts feierte „Die Kandidaten“ von Antje Pfundtner und Filip Van Huffel ihre Premiere. Gezeigt wurde zudem die Produktionen „A Body within“ von Sabine Glenz und „Woman and Memory“ von Rosemary Butcher. Im Rahmen von Tanz in Hamburg wurden folgende Performances gezeigt: “Kriegs III & Kriegs IV“ von Tünde Pasdach, „Hot“ von Eugénie Rebetez und Dani Brown, „Fuminsho“ von Ursina Tossi, „catch22soloA“ von Victoria Hauke, „Ich und Das“ von Isabella Lebioda, „Erdeckte Ermittlung“ von Martin Nachba und „Sohnemänner“ von der JungsDanceCompany. Zwei Installationen bereicherten das Festival: „Vou à tua casa“ von Rogério Nuno Costa und „Yep/Video Playback“ von Paul Gazzola, sowie die Lecture-Performance „Bodies rendered visible“ von Paul Gazzola. Fünf Workshops und zwei Profitraining fanden auch während des zweiwöchigen Festivals statt.

2009 Nach einem Jahr Pause beschäftigt sich DanceKiosk Hamburg 2009 vom 17. bis 31. Juli mit der Begegnung von aktuellen Produktionen des zeitgenössischen Tanzes aus Afrika und Europa.

Während des Festivals wird jungen Tänzern und Choreografen aus beiden Kontinenten die Möglichkeit gegeben, sich über einen längeren Zeitraum in einen gemeinsamen Diskurs zu begeben. Arbeitsprozesse, Ausbildungsmöglichkeiten, Methoden und Stile werden ausführlich hinterfragt sowie solche, die einen Blick auf politische und ökonomische Bedingungen werfen. Ebenfalls die Funktion des Publikums, die Verwendung von zusätzlichen ästhetischen bzw. inhaltlichen Elementen wie etwa Musik und Text werden thematisiert.

Initiiert von DanceKiosk Hamburg und dem Verein Sharing Arts e.V. und zusammen mit internationalen Institutionen und Tanzschulen von fünf europäischen Ländern findet 2009 das Projekt dance beyond borders statt ein Ausbildungsprogramm für ca. zehn junge, aufkommende Tänzer und Choreografen. Kooperationspartnern waren ArtEZ School of Dance in Arnheim, Escola Superior de Dança in Lissabon, London Metropolitan University - Performance as Research in UK und Retina Dance Company in Antwerpen. Das Projekt wurde gefördert mit finanziellen Mitteln des Kulturprogramms der Europäischen Kommission.

Performances, Labs, Installationen und Lecture-Performances sollen Diskussionen eröffnen und wichtige Fragen aufwerfen. Unter den ShotCuts waren „Antipode” der Retina Dance Company, „Newly and the accompanists von der Stephanie Schober Dance Company, „Urbanite“ und „Kizazi“ vom Kenianer James Mweu des Kunja Dance Theater und „Solo and Duo“ der Adugna Community Dance Theater Company.

Im Rahmen des europäischen Projekts dance beyond borders präsentierte die jungen Choreografen Joana Manaças, Rita Omar, Verena Kutschera, Dieter Defurne, Daisy Thompson, Johanne Timm, Philipp van der Heijden, Saffy Setohy, Alexandre Achur und Rachel Birch Lawson das Ergebnisse ihrer Residenzen.

Tanz in Hamburg zeigte folgende Künstler: Jula Lüthje mit „Madame Julie“, Elisabeth Ladrón de Guevara mit „Balance“, Antje Prust mit „Schichtwechsel“, Yolanda Gutiérrez mit „My Dance Room“ und „Zone“ von Ursina Tossi. Im Hamburger Sprechwerk wurden ebenfalls zwei Installationen zu sehen: „My Dance Room – eine Videoinstallation“ von Yolanda Gutiérrez und „Yep“ von Paul Gazzola. James Mweu und Kepha Oiro hielten einen Vortrag über „Afrikanischer Tanz und seine Beziehung zum Europäischen Tanz“ im Zentrum für Choreographie K3. Im Ausbildungsprogramm wurden sieben Workshops (Labs) und zwei Profitraining durchgeführt.

2010 Die 5. Reihe von DanceKiosk Hamburg fand vom 16. bis 31. Juli 2010 satt und richtete seinen Fokus erneut auf den künstlerischen Austausch zwischen Afrika und Europa sowie auf die Förderung der choreografischen Produktionen Hamburger Künstler durch Tanz in Hamburg.

Das Festival widmete sich besonders einigen herausragenden Choreografinnen, die bereits seit vielen Jahrzehnten die performativen Künste und die Tanzwelt mit ihren Ideen prägen und beeinflussen, und lädt zeitgenössische Choreografinnen ein, deren künstlerische Reflexionen von verschiedenen ästhetischen, sozialen, kulturellen, politischen, interdisziplinären und transkulturellen Aspekten inspiriert werden. Sie zeigten uns einerseits multimediale Werke, in denen das Bild zur Unterstützung einer dreidimensionalen Kommunikation fungiert, oder aber die elementare körperliche Recherche, die sich durch äußerste Detailliertheit und Präzision auszeichnet.

Im Festival DanceKiosk Hamburg feiert das 2006 von der Angela Guerreiro initiierte Projekt „Tracing Dance Reloaded“ Premiere. Diese Produktion wurde von den Goethe Instituten in Nairobi und Addis Abeba durch die Veranstaltung von Forschungsaufenthalten in beiden Ländern gefördert.

Die Kiosk-Shotcuts zeigte auch die Projekte „Unturtled“ von Isabelle Schad und Laurent Goldring, „In the Land of P…” von Teresa Ranieri, „Adom Modulations“ von Zufit Simon und „El Instrumento“ von Trinidad Martinez und Carlos Sandoval; Tanz in Hamburg präsentierte 2010 „Absent 1“ von Ursina Tossi, ”So Lonely” von Paulina Pomana, „Jemand anderer“ von Uta Engel und „Liebe, die nie ausgelutscht ist“, eine Tanzperformance von den Ruff Monkeys, der Mädchen-Nachwuchsgruppe bei dem Hajusom unter der choreografischen Leitung von Mable Preach.

Die Tänzerinnen und Choreografinnen Nuria Mohamed, Teresa Ranieri, Angela Guerreiro, Isabelle Schad, Zufit Simon, Ursina Tossi, Paulina Pomana, Uta Engel, Mabel Preach wurden eingeladen, an einem runden Tisch in der Performance-Lecture „Women in Dance Today“ über die aktuellen Fragen zur Präsenz von Frauen in Tanz und Kunst teilzunehmen. Im Ausbildungsprogramm wurden drei Workshops (Labs) und zwei Profitraining durchgeführt.

2011 Vom 13. bis 23. Juli fand die 6. Ausgabe von DanceKiosk Hamburg. Nach sechs erfolgreichen Jahren lag der Hauptfokus des Festivals im Tanz in Hamburg und Gäste. Als inzwischen zu einer wichtigen Präsentationsplattform für den Hamburger Tanz gewachsen, möchte DanceKiosk Hamburg 2011 bekannte und junge Choreografen aus Hamburg einladen, um das weite Spektrum von Tanz in der Hansestadt noch stärker auszuleuchten. Ziel war es erneut, einerseits die Entwicklung von Tanzproduktionen mit neuen Tänzern und Choreografen zu unterstützen, andererseits einen Austausch zwischen Ideen und Künstlern zu ermöglichen und eine Basis für Tourneemöglichkeiten für die Hamburger Künstler zu schaffen.

Im Rahmen von Tanz in Hamburg wurden folgende Produktionen präsentiert: „Schatten-Realitäten Revue“ von Elio Wahlen und Kirill Lorenz, „The way you dress is a political statement” von Ruff Monkeys, „Something about Nothing“ von Christa Hansen, „Instigated Performance“ von Dani Brown, “Selbstgestalt – Eine Soloperformance“ von Philipp van der Heijden, „Ex-posé“ von Anastasia Schwarzkopf, „Parallelwelten“ von Filine Volkmann, „Let's talk about what we do in seven days“ von Sticky Trace Company und „-0,57° Celsius von Ira Demina. „Verena, wann tanzen wir?“ von Anja Winterhalter, „Faces of Maike Mohr“ von Maike Mohr und „Darf man 2010 ‚in the rain‘ tanzen“ vom Kollektiv Bauchladen Monopol. „Performance Composition“, war das Work-in-Progress-Ergebnis des zweiwöchigen gleichnamigen Workshops, gelehrte und konzipiert von Paul Estabrook.

Die Gäste waren Jolika Sudermann mit „Pulse“ und „Frugal Feasts“ von Rachel Birch-Lawson, die 2009 eine der zehn Teilnehmerinnen der interkulturellen Residenz dance beyond borders war.Ihr Tanzduett wurde in England und Deutschland stürmisch von der Presse gefeiert. Ebenfalls zu den Gästen gehörte das Künstlerduo Lupita Pulpo mit dem Stück „Komischer Eingang“. (Felix Marchand und Ayara Hernández Holz)

Auch in diesem Jahr fand ein Fortbildungsprogramm (2 Tanztrainings und ein Workshop) in Zusammenarbeit mit K3 - Zentrum für Choreographie, bei dem Nachwuchstänzer, Choreografen und Schauspieler zusätzliche Erkenntnisse über Bewegung und choreografische Recherchen gewinnen können.

2012 DanceKiosk Hamburg 2012 fand vom 27. Juni bis 7. Juli unter dem Thema „Cultural Bodies - Geografie und Gesellschaft“ statt und lud Publikum, Künstler und Presse ein, die Vielfalt des zeitgenössischen Tanzes in Hamburg zu erleben Auch in diesem Jahr wurden lokale und internationale Gäste auf der Bühne des Hamburger Sprechwerks neue Werke zeigen. Bei dem Thema ging es um die Fragen, ob es einen europäischen Körper, einen transkontinentalen, den interkulturellen oder den globalen/universellen Körper gibt und wie unterschiedlich kulturell und physisch gebildete Körper solche Themen wie Geschlecht, Multikulturalität, Religion oder geografische und soziale Herkunft und Identität bestimmen.

Tanz in Hamburg Das „Festival im Festival“ Tanz in Hamburg ist ein entscheidender Teil von DanceKiosk Hamburg. Durch die unterschiedlichen Ausgaben des Festivals erwiest sich diese Sparte als besondere und gezielte Plattform für die jungen und viel versprechenden Tänzer und Choreografen der Hansestadt, wodurch viele unter ihnen jedes Jahr nicht nur neue Auftrittsmöglichkeiten andernorts, sondern die Wahrnehmung von Presse und Publikum gleichermaßen erhielten.

DanceKiosk goes Island Diese Expedition in popkulturelle Identitäten wurde im Rahmen des Festivals DanceKiosk Hamburg für das Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg konzipiert und warf die kurzweilige Frage, was Romeo, Julia, Rocky und echte HipHop-Gangsta gemeinsam haben. Die Antwort lautet: Sie sind Social-Fiction. Protagonisten des popkulturellen Mainstreams, der ein recht begrenztes Repertoire an sozialen Identifikationsangeboten besitzt. Ferner wurde darüber recherchiert, wer sich eigentlich wie und warum mit wem identifizieren kann und was, wenn man einfach kein passendes Angebot findet. Um diesen Aspekten auf ihren interpopkulturellen Grund zu gehen und unsere Normgesellschaft von Halbaußen zu betrachten, hat Dance.Kiosk goes Island Spezialisten der Identitätssuche befragt. Jugendliche Migranten aus Wilhelmsburg wurden gebeten, das Publikum auf ihre Insel einzuladen, um zu zeigen, auf welche Vorstellungswelten und kulturelle Muster die US-amerikanische Pop- und Filmindustrie in Insellage treffen. Dance.Kiosk goes Island ist zugleich eine Expedition in die kulturellen Widersprüche, die jugendliche Migranten in Hamburg-Wilhelmsburg alltäglich lesen, fernsehen, hören und leben. Eine Sightseeing-Performance in die Topografie der Migration in Wilhelmsburg.

Die Zuschauer wurden zu einer Stattrundfahrt nach Wilhelmsburg eingeladen, wo David Chotjewitz, Angela Guerreiro, Claude Jansen, Johnny Lloyd und Katharina Oberlik an site-spezifischen Orten Tanz-Performances mit Migrantenkids zwischen 13 und 16 Jahren erarbeitet haben. Sie geben ganz unterschiedliche Antworten auf die Frage, welche Identitätsangebote unsere Gesellschaft entwickeln muss, um ihrer Vielfalt gerecht zu werden.

Dance.Kiosk goes Island ist ein Projekt des IBA Kunst- und Kultursommers 2007 und Teil der Auftaktpräsentation der ersten Internationalen Bauausstellung in Hamburg. Die IBA Hamburg richtet den Fokus der Stadtentwicklung auf die Elbinsel Wilhelmsburg, die Veddel und den Harburger Binnenhafen und entwickelt innovative und nachhaltige Ideenund Projekte für die Zukunft der Metropole. Konzept, Künstlerische- und Projektleitung wurde von arts and credits (Agnieszka Harmanci und Anja Quickert) übernommen, Choreografie und Regie David Chotjewitz, Angela Guerreiro, Jansen, Johnny Lloyd und Katharina Oberlik.

Kiosk.Company Die Kiosk.Company ist ein Pilotprojekt für eine internationale Tanzausbildung, gegründet 2005 von Angela Guerreiro. Die Kiosk.Company unterstützt Tänzer, sich in ihrem Beruf weiterzuentwickeln, zu entfalten und schafft eine Plattform für zukünftige unabhängige Choreografen. Es ist der Beginn einer Idee, die durch den Wunsch und die Tatkraft von fünf jungen Tänzerinnen, begierig auf professionelle Erfahrung, mehr und mehr Gestalt annimmt. Durch dieses Projekt bekam die Hamburger zeitgenössische freie Tanzszene einen Raum für Entwicklung und Präsentation von Performances. Hamburger Tanz- und Schauspielstudenten erhielten so die Möglichkeit, eine thematische Tanzperformance mit erfahrenen Choreografen zu kreieren.

Die Choreografen Antje Pfundtner und Filip Van Huffel wurden 2007 eingeladen, mit je fünf Hamburger Nachwuchstänzern zwei Stücke zu den Themen Konkurrenzkampf, Spiel und Scheinwelt in Kunst und Medien zu entwickeln. Das Ergebnis – „Die Kandidaten“ – wurde zum Auftakt des Festivals DanceKiosk Hamburg 2007 uraufgeführt. Das Projekt setzte sich kritisch mit Phänomenen des „Superstar-Daseins“ auseinander: Talent- und Game-Shows, Täuschung und Wirklichkeit, Maskerade und Persönlichkeit. Musikalisch live begleitet wird das Stück von Neukompositionen Sven Kacireks.

Die „Kandidaten“ wurde gefördert durch die Kulturbehörde der Stadt Hamburg, die Hamburgische Kulturstiftung und den Fonds Darstellende Künste e. V.

dance beyond borders DanceKiosk Hamburg und der Verein Sharing Arts e.V. initiierten 2009 das Pilotprojekt für eine Weiterbildung in zeitgenössischem Tanz auf europäischer Ebene dance beyond borders in Kooperationspartnern mit vier weiteren, Europäischen Ländern und deren Institutionen: „Performance as Research“ an der London Metropolitan University (England), Superior School of Dance in Lissabon (Portugal), Retina Dance Company in Antwerpen (Belgien) und die ArtEZ School of Dance in Arnheim (Niederlanden).

Zwölf jungen Tänzern und Choreografen bekamen so die Möglichkeit, sich in verschiedenen Europäischen Ländern zu treffen, um jeweils zwei Wochen gemeinsam zu lernen und zu arbeiten. Die Ergebnisse der verschiedenen Begegnungen, geprägt durch unterschiedliche Arbeitsmethoden der jeweiligen Organisationen und Mentoren, wurden während des Festivals DanceKiosk Hamburg 2009 präsentiert.

Die Residenten waren Joana Manaças und Rita Omar aus Portugal, Verena Kutschera und Dieter Defurne aus den Niederlanden, , Johanne Timm und Philipp van der Heijden aus Deutschland, Saffy Setohy und Alexandre Achur aus Belgien und Daisy Thompson und Rachel Birch Lawson aus England.

dance beyond borders wurde vom Kampnagel Hamburg, dem Hamburger Sprechwerk und K3 – Zentrum für Choreographie, Hamburg unterstützt und durch Mittel des Kulturprogramms der Europäischen Kommission gefördert.

Tracing Dance Zusammen mit Tänzern aus Addis Abeba, Nuria Mohammed und Nairobi, Adam Ley Lucas, sowie dem Hamburger Hip Hop Künstler Johnny Lloyd und dem Komponisten Sven Kacirek begab sich Angela Guerreiro – eine europäische Choreografin mit afrikanischen Wurzeln – auf die Suche nach der Bedeutung von Bewegung und Rhythmus im Zeichen europäischer und afrikanischer Kultur und des kolonialen Vermächtnisses.

Bewegungstechniken afrikanischer ritueller Tänze treffen auf zeitgenössischem Tanz und Hip Hop. Als interkulturelle Zeichenströme werden alte und neue Volkskulturen im Tanz reflektiert. Reibungsflächen zwischen Tradition und Modernität, zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit, zwischen Kolonialismus, Neokolonialismus und Antikolonialismus sollen die Grundlage der gemeinsamen Performance bilden, die vielleicht etwas Neues im Tanz hervorbringen wird.


Surviving Dance Surviving Dance – Kunst – Wirtschaft – Politik ist eine Plattform zur Reflektion und Diskussion über die professionellen und sozialen Bedingungen von Künstlern und ihrer Rolle in der Gesellschaft. Das Projekt lädt Künstler und Künstlerinnen, Vertreter und Vertreterinnen kultureller und staatlicher Institutionen, sowie Mitbürger und Mitbürgerinnen ein, die gesellschaftliche und politische Relevanz von Tanz, seinen sozialen und wirtschaftlichen Rahmen, sowie seine Produktionsbedingungen zu diskutieren.

Sechs Choreografen bzw. Choreografinnen erlebten 2011 einen vierwöchigen Studienaufenthalt am K3 - Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg, wo sie unter dem Mentoring von Claude Jansen und Angela Guerreiro Kurzchoreografien entwickelten. Diese wurden anschließend im Rahmen des Symposiums am Choreografischen Zentrum K3 präsentiert.

2014 wird das Projekt erneut stattfinden, die Performances im Rahmen des Festivals DanceKiosk Hamburg 2014 gezeigt.


Zukunft: 2015 Ab 2015 werden die Festivals DanceKiosk Hamburg und 150% Made in Hamburg schließen sich zum Hamburg Performing Arts Festival zusammen. In einer Zusammenschau wird das neue Festival Theater-, Performance- und Tanzproduktionen von Hamburger Künstlern und Gästen aus dem In- und Ausland, die mit innovativen Ästhetikern auffallen, mit neuen Formaten beeindrucken und beispielhaft für die freie Tanz-, Theater- und Performancelandschaft stehen.

Ziel des Hamburg Performing Arts Festival ist es, die Potentiale der Stadt Hamburg aufzuspüren, zu stärken und in einem internationalen Kontext zu verknüpfen. Besonderen Fokus legt das Festival darauf, aktuelle Entwicklungen aus den Bereichen Tanz, Theater und Performance sichtbar zu machen und einen attraktiven, unkomplizierten und verständlichen Zugang zu innovativen Tanz- und Theaterformen für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu schaffen.

Ein Rahmenprogramm mit Diskussionsveranstaltungen und Workshops wird den Austausch unterstützen, die Auseinandersetzung mit den künstlerischen Positionen vertiefen und die gesellschaftliche und politische Relevanz von Tanz, Theater und Performance reflektieren. Zudem werden Kooperationen mit verschiedenen Theatern und Institutionen der Stadt.

Das Konzept steht zurzeit in der Entwicklung, doch in erster Linie werden beide Festivals ihre bisherige Struktur beibehalten, wenn auch etwas entschlackt.

Literatur 1. Irmela Kästner: Die Hoffnungsträger: Angela Guerreiro; in Tanzaktuell Jahrbuch 2011, Friedrich Berlin Verlagsgesellschaft, Berlin 2011, S 142 2. http://blog.oper-leipzig.de/2013/09/30/pax-tanzfonds-erbe: The Live Legacy Project: Correspondences between German Contemporary Dance and Judson Dance Theater Movement

Einzelnachweise 1. http://www.tanzplattform.de/pdf/2002/Portraits/2002_Guerreiro.pdf 2. http://www.tanzfonds.de/de/projekte/angela-guerreiro Angela Guerreiro: The Live Legacy Project 3. http://www.youtube.com/watch?v=B3kPm00wNbA Tracing Dance, Nairobi 4. http://www.artsandcredits.com/dancekiosk_goes_island_presse.pdf DanceKiosk goes Island, arts & credits 5. http://www.festival150prozent.de/hamburg-performing-arts-festival.html Hamburg Performing Arts Festival 6. http://www.tv-ipanema.tv/fotos/gallery/Sendung%2026.%20Juli%202007/slides/Angela%20Guerreiro.html Angela Guerreiro bei TV Ipanema 7. Balletttanz, Juli 2009 8. http://www.welt.de/print-welt/article436967/Der-Mensch-ist-schoen-weil-er-zerbrechlich-ist.html Die Welt, 01.03.2001 9. http://www.welt.de/welt_print/article1086211/Wahre-Liebe-Elvis-trifft-Marlene-heimlich-am-Kiosk.html Die Welt, 07.08.2007 10. http://www.goethe.de/prs/mif/m08/mai/de3323458.htm Goethe Institut 11. http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article13488223/Auf-dass-die-Stimme-des-Tanzes-Gewicht-erhalte.html Die Welt, 15.07.2011 12. http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article108013977/Neue-Wege-des-Tanzes-in-der-Stadt.html Die Welt, 07.07.2012 13. http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ha&dig=2010%2F07%2F16%2Fa0182&cHash=4a9c9cd6a91d5c0ae20ba92c56a6228 TAZ, 16.07.2010 14. http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ha&dig=2011%2F07%2F13%2Fa0191&cHash=51805ad22e7b632ca678f1e2aa2b3b2a TAZ, 13.07.2011 15. www.mopo.de/news/von-hiphop-bis-ballett-hoechst-originelle-tanz-ideen,5066732,5657770.html Hamburger Morgenpost, 04.07.2006 16. http://www.mopo.de/news/sprechwerk-dancekiosk,5066732,5574050.html Hamburger Morgenpost, 07.08.2007 17. http://www.mopo.de/news/europoa-trifft-afrika-andere-laender--andere-taenze,5066732,5293490.html, Hamburger Morgenpost, 17.07.2009 18. http://www.mopo.de/news/thema-des-tages-so-schoen-wird-der-kultur-sommer-,5066732,5292776.html Hamburger Morgenpost, 15.7.2009 19. http://www.abendblatt.de/kultur-live/article340363/So-kann-man-durch-den-Koerper-reisen.html Hamburger Abendblatt, 16.07.2005 20. http://www.abendblatt.de/kultur-live/kultur/article872579/Regel-Taeuschung-und-Perfektion-im-Tanz.html Hamburger Abendblatt, 02.08.2007 21. http://www.abendblatt.de/kultur-live/article2314070/Unter-Einsatz-aller-Sinne.html Hamburger Abendblatt, 21.06.2012 22. http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1966671/Hamburgs-Tanznachwuchs-tritt-beim-DanceKiosk-auf.html Hamburger Abendblatt, 23.07.2011 23. http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1958028/Zwei-Taenzer-aus-England-verschlagen-einem-den-Atem.html Hamburger Abendblatt, 15.07.2011


Weblinks 1. Webpräsenz des Festivals (www.dancekiosk-hamburg.de) 2. http://dancebeyondborders.de 3. http://survivingdance.blogspot.de 4. http://www.angelaguerreiro.de Initiatorin und Leiterin des Festivals


Kategorien: Tanzfestival (Deutschland), Kultur (Hamburg), Tanztheater (Hamburg), Veranstaltung (Hamburg)