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Sonderforschungsbereich 1288 „Praktiken des Vergleichens“ | |
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Gründung | 2017–2020
2021–2024 |
Geschäftsstelle | Universität Bielefeld, Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld |
Website | uni-bielefeld.de/sfb/sfb1288 |
Sonderforschungsbereich 1288 „Praktiken des Vergleichens. Die Welt ordnen und verändern“
Einleitung
Der Sonderforschungsbereich 1288 „Praktiken des Vergleichens. Die Welt ordnen und verändern“ ist ein seit 2017 an der Universität Bielefeld angesiedelter Sonderforschungsbereich (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Der SFB 1288 beschäftigt sich mit Vergleichspraktiken in verschiedenen Kulturen und Epochen, von der Antike bis in die Gegenwart.
Im Zentrum der Forschung stehen Fragen nach gesellschaftlichen Ursachen, Verfahren und Wirkungen des Vergleichens. Bezeichnend für die Forschungsprogrammatik des SFB 1288 ist, dass Vergleichen als eine produktive Tätigkeit verstanden wird. Es sind die vergleichenden Akteure, die einen Vergleich ermöglichen oder verhindern, nicht die verglichenen Objekte selbst.[1] Somit lässt sich die Forschungsperspektive des SFB 1288 als praxistheoretisch einordnen. Aufbauend auf einer Reihe von Fallstudien soll untersucht werden, inwiefern die sich stetig verändernden Vergleichspraktiken als Katalysator für historischen Wandel fungieren, beziehungsweise diesen neu erklären und periodisieren können. Erklärtes Ziel der Forschenden ist es, dadurch eine Theorie des historischen Wandels zu entwickeln.[2]
Am SFB 1288 forschen 57 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus vier Fakultäten der Universität Bielefeld: Mit der Beteiligung von Forschenden aus den Fächern Geschichte, Literaturwissenschaft, Rechtswissenschaft, Kunstgeschichte, Philosophie und Politikwissenschaft, ist der SFB 1288 interdisziplinär aufgestellt.[3] Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit ausländischen Universitäten, unter anderem der Wesleyan University und der University of Notre Dame.[4] Strukturell angegliedert ist er an die Abteilung Geschichte der Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie.
Im November 2020 wurde die Laufzeit des SFB 1288 (1. Förderphase: Anfang 2017 bis Ende 2020) von der DFG um weitere vier Jahre verlängert (2. Förderphase: Anfang 2021 bis Ende 2024). Aktuell steht die Historikerin Antje Flüchter dem Forschungsverbund als Sprecherin vor. Bis Mai 2021 wurde dieses Amt von der Historikerin Angelika Epple ausgeübt.[5]
Ziele, Methoden und theoretische Einordnung
Der SFB 1288 hat ein Forschungsprogramm formuliert, dessen Fragestellungen in den drei geplanten Förderphasen unterschiedliche Gewichtung erfahren. Langfristig bauen die Fragestellungen aufeinander auf, um die Entwicklung einer kontingenzsensiblen Theorie historischen Wandels zu erarbeiten.
In der ersten Förderphase ging es primär um die Etablierung einer neuen Forschungsagenda, die den performativen Charakter von Vergleichspraktiken in den Mittelpunkt stellt. Die comparata und das tertium comparationis, die miteinander verglichenen Objekte und deren angenommene gemeinsame Eigenschaft, die den Ausganspunkt für den Vergleich bildet, werden als kulturelle Konstruktionen verstanden. Die Vergleichbarkeit oder Unvergleichbarkeit von comparata begründet sich nicht mit deren tatsächlichen Eigenschaften, sondern den jeweiligen Interessen, aus denen Akteure Vergleiche anstellen.[6] Da die angestellten Vergleiche gesellschaftliche Konsequenzen haben, wird das Soziale durch Praktiken des Vergleichens überhaupt erst konstituiert. Der SFB 1288 kann also neben der kritischen Vergleichsforschung, auch in der Praxistheorie kontextualisiert werden. Ein weiteres Ziel ist begriffliche Typologien zu entwickeln, um das Verhältnis des Vergleichens zu verwandten Praktiken wie Messen, Unterscheiden und Klassifizieren zu analysieren.[7] Die Arbeit der Projektbereiche war in der ersten Förderphase darauf ausgerichtet, auf der Mikroebene des Sozialen zu forschen. Durch die Fallstudien einzelner Praktiken in konkreten Kontexten, sollten zum einen verschiedene Modi des Vergleichens als auch der Wandel von Vergleichspraktiken herausgearbeitet werden.
Das Forschungsprogramm der zweiten Förderphase knüpft inhaltlich an die erste Förderphase an, verlagert den Schwerpunkt allerdings auf die Mesoebene. Damit sind die gesellschaftlichen Auswirkungen von Vergleichspraktiken auf mittlerer Reichweite gemeint, die sich zum Beispiel anhand der Analyse von communities of practice und Praxisformationen untersuchen lassen.[8] Als Praxisformationen werden solche Vergleichspraktiken verstanden, die sich wiederholen und mit anderen Praktiken zusammenwirken.[9] Communities of practice definieren sich dagegen über spezifische Netzwerke von Akteuren, die sich formen, um praktisches Wissen zu generieren und auszutauschen.[10] Beide Begriffe dienen als Heuristik, um Vergleichspraktiken und den von ihnen angestoßenen historischen Wandel über einen längeren Zeitraum hinweg zu verfolgen. Dementsprechend stehen Fragen bezüglich Institutionalisierung, Stabilisierung, Verknüpfung und Musterbildung von Vergleichspraktiken im Vordergrund der Forschung, die zwischen 2021 und 2024 geleistet wird.
Aufbauend auf die Analyse der Mikro- und Mesoebene soll in der dritten Förderphase (Anfang 2025 bis Ende 2028) die Makroebene im Fokus der Forschung stehen, etwa globale Anpassungs- und Angleichungsdynamiken.[11]
Teilprojekte
In der ersten Förderphase sowie aktuell in der zweiten Förderphase wurden und werden 18 Teilprojekte von der DFG gefördert. Mit Ausnahme der zentralen Projekte (INF, Ö und Z) sind diese in die Projektbereiche A, B, C, D, E und F unterteilt. Drei der bewilligten Projekte der zweiten Förderphase sind Neuanträge, die restlichen sind Fortsetzungsanträge von Teilprojekten aus den Projektbereichen A, B und C der ersten Förderphase. In diesen Teilprojekten wurde danach gefragt, ob sich in Konflikt- oder Aushandlungssituationen beziehungsweise gesellschaftlichen Räumen der Reflexion unterschiedliche Praktiken des Vergleichens formen. Die Forschenden waren unter anderem daran interessiert, ob in Situationen der Konkurrenz die Differenzen zweier Vergleichsobjekte stärker gewichtet werden als in beispielweise der Wissenschaft oder Kunst.[12]
Förderphase 1 (2017–2020)
Projektbereich A
A01 – Comparing Forces and the Forces of Comparison. Streitkräftevergleiche als Machtvergleiche im internationalen System, 18. bis 20. Jahrhundert
Leitung: Matthias Albert
Mitarbeitende: Kerrin Langer, Thomas Müller
A02 – Vergleichen in der Konkurrenz: Die englische, deutsche, amerikanische und französische Stahl- und Eisenindustrie 1870 bis 1990
Leitung: Thomas Welskopp
Mitarbeiter: Torben Möbius
A03 – (Welt-)Ordnungen und Zukunftsentwürfe.Komparative Praktiken in Zeiten des Hochimperialismus
Leitung: Angelika Epple, Eleonora Rohland
Mitarbeitende: Julia Engelschalt, Niko Rohé, Christopher Schulte-Schüren, Klaus Weinhauer
A04 – Vergleichende Kulturdiskurse in der deutschen Kriegspublizistik während des Ersten Weltkriegs
Leitung: Kai Kauffmann
Mitarbeiter: Malte Lorenzen
Teilstudien: Deutsche Kriegspropaganda im Zweiten Weltkrieg, Perspektiven der Literatur- und Diskursgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts im Hinblick auf nationale Kulturen und Stereotypen
Projektbereich B – Situationen der Aushandlung und der Abgrenzung
B01 – Ordnung in der Vielfalt. Vergleichspraktiken in interkultureller Rechtsprechung (17. bis 19. Jahrhundert)
Leitung: Christina Brauner, Antje Flüchter
Mitarbeitende: Andreas Becker, Anna Dönnecke
B02 – Moderne zwischen ‚Indigeneity‘ und ‚Blackness‘: Interamerikanische Vergleichspraktiken in Kultur- produktion, Sozialwissenschaft und Politik
Leitung: Olaf Kaltmeier, Wilfried Raussert
Mitarbeitende: Pablo Campos, Susana Rocha Teixeira
B03 – Weltvergleich und Weltwissen. Europäische Weltreisenarrative vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
Leitung: Walter Erhart, Kirsten Kramer
Mitarbeitende: Julian Gärtner, Christine Peters
B04 – Der Vergleich im ethnografischen Denken der Antike – Die Griechen (7. v. bis 1. Jahrhundert n. Chr.)
Leitung: Raimund Schulz
Mitarbeitende: Julian Gieseke, Marie Lemser
B05 – Literarische Vergleichspraxis: Soziale Dynamiken und der Roman in Großbritannien im 18. Jahrhundert
Leitung: Marcus Hartner, Ralf Schneider
Mitarbeiterin: Kristina Ebeling
B06 – Eliminierung von rassischer Diskriminierung: Die rechtliche Antwort der Staatengemeinschaft auf ausgrenzende Vergleichspraktiken
Leitung: Ulrike Davy
Mitarbeiterin: Malika Mansouri
B07: Vom Vergleichen auf Märkten: Praktiken der Immobilienbewertung in Großbritannien und den deutschen Territorien von 1750 bis 1950
Leitung: Peter Kramper
Mitarbeitende: Stephan Fasold, Anna Grotegut
Projektbereich C – Situationen der Reflexion und Beobachtung
C01 – Bild-Vergleiche. Formen, Funktionen und Grenzen des Vergleichens von Bildern
Leitung: Johannes Grave, Britta Hochkirchen
Mitarbeiter: Robert Eberhardt, Joris Corin Heyder
C02 – Nonkommensurabel? Das sich vergleichende Selbst in Vormoderne und Moderne (11. bis 19. Jahrhundert)
Leitung: Franz Arlinghaus, Walter Erhart
Mitarbeiterinnen: Carina Engel, Lena Gumpert
C03 – Vergleichsbegriffe. Historische Semantik des Vergleichens (16. bis 20. Jahrhundert)
Leitung: Willibald Steinmetz
Mitarbeiter: Kirill Postoutenko
C04 – Vergleichshindernisse in den Naturwissenschaften und ihre Überwindung. Das Beispiel der Molekulargenetik Leitung: Martin Carrier, Carsten Reinhardt
Mitarbeiterinnen: Veronika Hofer, Rebecca Mertens
C05 – Mediale Vergleichsdispositive: Harun Farockis Vergleichspraktiken im medienhistorischen Kontext
Leitung: Helga Lutz
Mitarbeitende: Eva-Maria Gillich, Martina Klaric, Daniel Eschkötter
Zentrale Projekte
INF – Dateninfrastruktur und Digital Humanities: Digitale Praktiken in den Geisteswissenschaften
Leitung: Silke Schwandt, Johanna Vompras
Mitarbeitende: Patrick Jentsch, Helene Schlicht, Anna-Maria Neubert, Stephan Porada
Ö – Making of Humanities: Geisteswissenschaften und Gesellschaften in Relation
Leitung: Johannes Grave, Jürgen Büschenfeld
Mitarbeiterin: Rebecca Moltmann
Z – Zentrale Aufgaben des Sonderforschungsbereichs
Leitung: Angelika Epple Geschäftsführerin: Sabrina Timmer
Referentin für Wissenschaftskommunikation: Rebecca Moltmann
Förderphase 2 (2021–2024)
Projektbereich D – Wissen erzeugen und stabilisieren
In Projektbereich D stehen Expert:innen, Reisende und Wissenschaftler:innen, konstituiert als communities of practice, im Fokus der Forschung. Im Vordergrund steht dabei die Frage, wie durch das Vergleichen in verschiedenen Epochen Wissen erzeugt und stabilisiert wurde.[13]
D01 (B04) – Das Vergleichen im ethnographischen Denken der Antike – Die römische Zeit bis in die Spätantike (1. bis 7. Jahrhundert n. Chr.)
Leitung: Raimund Schulz
Mitarbeitende: Malte Speich, Marthe Becker
D02 – Vergleichende Verfahren – Präzedenzrecht im spätmittelalterlichen England
Leitung: Silke Schwandt
Mitarbeiterin: Charlotte Feidicker
D03 (B01) – Der verglichene Körper: Ordnung in der Vielfalt der Menschen (16. bis 19. Jahrhundert)
Leitung: Antje Flüchter
Mitarbeitende: Cornelia Aust, Malte Wittmaack
D04 (B03) – Weltvergleich und Weltwissen. Ethnographische (Reise-)Literatur und vergleichende Wissenschaften (1850 bis 1950)
Leitung: Kirsten Kramer, Walter Erhart
Mitarbeitende: Marius Littschwager, Julia Schlembach
D05 – Vergleichendes Lesen. Konstitution und Kritik der Stilistik als einer literaturwissenschaftlichen Methode
Leitung: Elisa Ronzheimer
Mitarbeiterin: Kristina Petzold
D06 (C04) – Vergleichen an der Schnittstelle der Physical Sciences und der Life Sciences, 1960 bis 2000
Leitung: Carsten Reinhardt, Martin Carrier
Mitarbeiterin: Rebecca Mertens
Projektbereich E – Grenzen des Vergleichens: Unvergleichbarkeitsbehauptungen und Grenzziehungen
Der Projektbereich E geht zwei Hauptfragestellungen nach: 1. Wie entstehen Grenzen der Vergleichbarkeit? Worin liegen die Gründe für rhetorische und performative Behauptungen von Unvergleichbarkeit? 2. Wie entstehen Grenzen durch das Vergleichen? Wie werden z.B. gesellschaftliche Gruppen durch Vergleiche voneinander abgegrenzt werden.[14]
E01 (C03) – Vergleichsbegriffe. Historische Semantik des Vergleichens (16. bis 21. Jahrhundert)
Leitung: Willibald Steinmetz, Kirill Postoutenko
Mitarbeitende: Olga Sabelfeld, Michael Götzelmann
E02 (C01) – Bild-Vergleiche. Praktiken der Unvergleichbarkeit und die Theorie des Erhabenen
Leitung: Johannes Grave
Mitarbeitende: Sonja Scherbaum, Arno Schubbach
E03 (B06) – Jenseits rassischer Diskriminierung: „Backwardness“ und „Indigenous Peoples“
Leitung: Ulrike Davy
Mitarbeiterin: Julia Burova
E05 (C05) – Mediale Dispositive des Vergleichens. Das operative Bild nach Harun Farocki
Leitung: Helga Lutz
Mitarbeitende: Eva-Maria Gillich, Daniel Eschkötter
E06:Vergleichspraktiken in der Genese, Verstetigung und Transformation von «Nationalliteratur». Der Fall Deutschschweiz.
Leitung: Berenike Herrmann
Projektbereich F – Standardisieren und Globalisieren: Expansive Vergleichspraktiken
Der Projektbereich F versucht zu verstehen, wie und in welchem Ausmaß Praktiken des Vergleichens zu Standardisierungs- und/oder Globalisierungsprozessen beitragen. Umgekehrt wird auch gefragt, ob die selben Prozesse das Vergleichen formen und limitieren.
F01 (A03) – (Welt-)Ordnungen und Zukunftsentwürfe. Rassistische Vergleichspraktiken in der Karibik (1791 – 1912)
Leitung: Angelika Epple, Eleonora Rohland
Mitarbeitende: Mathilde Ackermann, Angela Gutierrez, Raoul Manuel Palm
F02 – „Nullmeridian der Literatur“? Der Literaturnobelpreis als globaler Vergleichsmaßstab
Leitung: Carlos Spoerhase, Jørgen Sneis
Mitarbeitende: Sarah Alice Nienhaus, Max Richter
F03 (A02) – Vergleichende Praktiken in Anbieterkonkurrenz und Kundenorientierung: Die amerikanische und die deutsche Automobilindustrie im 20. Jahrhundert
Leitung: Thomas Welskopp
Mitarbeitende: Sarah Elisabeth Klode, Richard Höter
F04 (B07) – Global investieren, lokal vergleichen? Nationalisierung und Internationalisierung von Standards der Immobilienbewertung seit den 1970er Jahren
Leitung: Peter Kramper
Mitarbeiter: Frederic Kunkel, Jacob Bohé
F05 (A01) – Machtvergleiche in Zeiten weltpolitischen Wandels, 1970 bis 2020
Leitung: Matthias Albert, Thomas Müller
Mitarbeiterinnen: Nike Retzmann, Dorothée Grünholz
F07: Analogien zwischen Vergleichen als Mechanismen der „Entpartikularisierung“? Zur Konstruktion von Resonanzen zwischen kolonialen und metropolitanen Vergleichsformationen in nationalen „Gründungsdebatten“ im Deutschen Kaiserreich (1871-1918)
Leitung: Martin Petzke, Ralf Rapior
Mitarbeiterin: Nadine Al-Bayaa
Zentrale Projekte
INF – Dateninfrastruktur und Digital Humanities: Digitale Praktiken in den Geisteswissenschaften
Leitung: Silke Schwandt, Johanna Vompras
Mitarbeitende: Patrick Jentsch, Tim Geelhaar, Laura Maria Niewöhner
Ö – Making of: Communities of Practice. Geisteswissenschaften und Gesellschaften in Relation
Leitung: Lars Deile, Britta Hochkirchen
Mitarbeiterinnen: Marina Böddeker, Vanessa Neumann
Z – Zentrale Aufgaben des Sonderforschungsbereichs
Leitung: Antje Flüchter
Geschäftsführerin: Sabrina Timmer
Referentin für Wissenschaftskommunikation: Marina Böddeker
Publikationen
Bielefeld University Press
Auf Initiative des Forschungsverbundes SFB 1288 wurde 2019 die Bielefeld University Press (BiUP) gegründet. In Kooperation mit dem transcript Verlag dient die BiUP als Publikationsplattform für geisteswissenschaftliche Spitzenforschung.[15] Folgende Titel von Forschenden des SFB 1288 wurden bisher dort veröffentlicht:
Epple, A., Erhart, W. & Grave, J. (Eds.): Practices of Comparing. Towards a New Understanding of a Fundamental Human Practice. Bielefeld: Bielefeld University Press; 2020.
Brandt, B. & Hochkirchen, B. (Eds.): Reinhart Koselleck und das Bild. Bielefeld: Bielefeld University Press; 2020.
Brauner, C. & Flüchter, A. (Eds.): Recht und Diversität: Lokale Konstellationen und globale Perspektiven von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart. Bielefeld: Bielefeld University Press; 2020.
Grave, J., Heyder, J. & Hochkirchen, B. (Eds.): Sehen als Vergleichen: Praktiken des Vergleichens von Bildern, Kunstwerken und Artefakten. Bielefeld: Bielefeld University Press; 2020.
Carrier, M., Mertens, R. & Reinhardt, C. (Eds.): Narratives and Comparisons: Adversaries or Allies in Understanding Science? Bielefeld: Bielefeld University Press; 2021.
Saussy, H.: Are We Comparing Yet? On Standards, Justice, and Incomparability. Bielefeld: Bielefeld University Press; 2019.
Schwandt, S. (Ed.): Digital Methods in the Humanities: Challenges, Ideas, Perspectives. Bielefeld: Bielefeld University Press; 2020.
Weitere zentrale Publikationen
Rohland, E. / Epple, A. / Flüchter, A. / Kramer, K.: Contact, Conquest and Colonization. How Practices of Comparing Shaped Empires and Colonialism Around the World (Routledge Studies in Cultural History). New York: Routledge; 2021.
Arlinghaus/Erhart/Gumpert/Siemianowski (2020): Sich selbst vergleichen. Zur Relationalität autobiographischen Schreibens vom 12. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Bielefeld.
Schulz (2020): Als Odysseus staunte. Die griechische Sicht des Fremden und das ethnographische Vergleichen von Homer bis Herodot. Göttingen.
Steinmetz, W. (Ed.): The Force of Comparison: A New Perspective on Modern European History and the Contemporary World (New German Historical Perspectives, Vol 11). New York / Oxford: Berghahn Books; 2019.
Raussert/Rocha Teixeira/Kaltmeier/Campos (Hg.) (2019): Doing and Undoing Comparisons. Special Issue, fiar. forum for interamerican research 11,2.
Epple (2018): Calling For a Practice Turn in Global History: Practices as Drivers of Globalization/s. In: History & Theory 57,3, S. 390-407.
Epple, A. / Erhart, W. (Hrsg.:) Die Welt beobachten. Praktiken des Vergleichens. Frankfurt am Main: Campus Verlag; 2015.
Working Paper
Der SFB 1288 hat eine Reihe von Working Paper herausgegeben, in denen, neben einigen Fallstudien, vor allem begriffliche und theoretische Grundlagen erarbeitet wurden.
In der Mitte liegt die Kraft: Eine praxistheoretische Perspektive auf die "Mesoebene".
Müller T, Ringel L, Werron T (2020) Praktiken des Vergleichens. Working Paper des SFB 1288; 8. Bielefeld: Universität Bielefeld.
Von Nordeuropa nach Südindien: Vergleichspraktiken auf dem Feld des Rechts in frühneuzeitlichen Kontaktzonen. Becker A, Dönecke A, Flüchter A (2020) Praktiken des Vergleichens. Working Paper des SFB 1288; 7, Aktual. Version. Bielefeld: Universität Bielefeld.
Vergleichen und Erzählen. Zur Verflechtung zweier Kulturtechniken.
Kramer K, Carrier M, Heyder JC, Hochkirchen B (2020) Praktiken des Vergleichens. Working Paper des SFB 1288; 4, aktual. und erg. Version.
Bielefeld: Universität Bielefeld, SFB 1288.
Urban Order and Rationality: Racially Coded Street Violence, Racial Projects and Practices of Comparing in Chicago 1919. Weinhauer K (2020) Practices of Comparing. Working Paper SFB 1288; 5. Bielefeld: Universität Bielefeld, SFB 1288.
Praktiken des Vergleichens: Modi und Formationen. Ein Bericht von unterwegs.
Epple A, Flüchter A, Müller T (2020) Praktiken des Vergleichens. Working Paper des SFB 1288; 6. Bielefeld: Universität Bielefeld, SFB 1288.
Vergleichen unter den Bedingungen von Konflikt und Konkurrenz.
Albert M, Engelschalt J, Epple A, Kauffmann K, Langer K, Lorenzen M, Möbius T, Müller T, Ringel L, Rohé N, Rohland E, et al. (2019) Praktiken des Vergleichens. Working Paper des SFB 1288; 1. Bielefeld: Universität Bielefeld, SFB 1288.
Theorizing University Rankings. A Comparative Research Perspective.
Brankovic J, Ringel L, Werron T (2019) Practices of Comparing. Working Paper SFB 1288; 2. Bielefeld: Universität Bielefeld, SFB 1288.
Grundbegriffe für eine Theorie des Vergleichens. Ein Zwischenbericht.
Davy U, Grave J, Hartner M, Schneider R, Steinmetz W (2019) Praktiken des Vergleichens. Working Paper des SFB 1288; 3.Bielefeld: Universität Bielefeld, SFB 1288.
Wissenschaftskommunikation
Über eine Reihe von Formaten kommuniziert der SFB 1288 seine Forschungsinhalte mit einer breiteren Öffentlichkeit. Der SFB 1288 ist auch in sozialen Netzwerken und Medien vertreten: Auf Twitter, mit einem eigenen youtube-Kanal, dem Podcast „Praktisch Theoretisch“, mit einem LinkedIn-Profil, einem Blog zu Vergleichspraktiken sowie mit einem monatlichen Radioformat auf Hertz 87,9. Auf diesen unterschiedlichen Kanälen erklären SFB 1288-Wissenschaftler*innen ihre Forschungsprojekte. Neben der multimedialen Aufbereitung von Vorträgen und Tagungen, wurden u.a. Forschungsergebnisse durch Ausstellungen im musealen Raum präsentiert. Das für die Wissenschaftskommunikation verantwortliche Teilprojekt Ö (Making of: Communities of Practice. Geisteswissenschaften und Gesellschaften in Relation) versteht sich dabei nicht nur als rein vermittelnde Instanz, sondern will mit seinen Aktivitäten eine Reflektion darüber anstoßen, wie geisteswissenschaftliche Inhalte in die Gesellschaft kommuniziert werden. Analog zum Forschungsprogramm des SFB 1288 schließt sich daran die Frage an, inwiefern Praktiken der Wissenschaftskommunikation und des Vergleichens, das Verhältnis von Wissenschaft und Gesellschaft beeinflussen.
Ziel ist es, eine nichtakademische Öffentlichkeit und Forschende in verschiedenen Transferräumen aufeinandertreffen zu lassen, sie neu miteinander in Beziehung zu setzen und im Anschluss über beobachtete Vergleichspraktiken zu reflektieren. Die Transferräume der zweiten Förderphase wollen dies sowohl durch das unmittelbare physische Aufeinandertreffen verschiedener Akteure als auch den Austausch im digitalen Raum erreichen. Dazu gehören vier sog. Transferräume: ein Schüler*innenlabor, Social Media sowie Kooperationen mit lokalen Institutionen wie dem Marta Herford und den Stadtwerken Bielefeld.[16]
Digital Humanities
Die strukturelle Integrierung der Digital Humanities in den SFB 1288 wird durch das Teilprojekt INF (Dateninfrastruktur und Digital Humanities: Digitale Praktiken in den Geisteswissenschaften) gewährleistet. INF hat dabei zum einen Dienstleistungsaufgaben, indem die Teilprojekte bei der Umsetzung ihrer Forschung mit den Methoden der Digital Humanities unterstützt werden. Dies geschieht unter anderem durch die Entwicklung von Lösungen für die Handhabung der im SFB 1288 generierten Daten. So wurde unter anderem die Plattform nopaque entwickelt, die einen Workflow mit digitalem Textmaterial bereitstellt. Zum anderen fragt INF nach der Entwicklung historischer Forschungsmethoden im Zuge der Digitalisierung und dem Nutzen digitaler Praktiken in den Geisteswissenschaften allgemein. Dazu gehören Methoden wie Text Mining, Machine Learning sowie Datenmodellierung- und visualsierung.[17]
Rezeption
https://idw-online.de/de/news758858
https://www.nw.de/lokal/bielefeld/mitte/20985929_Uni-untersucht-Casting-Shows.html
https://www.westfalen-blatt.de/owl/bielefeld/bildliche-dimension-der-geschichte-1370345
https://idw-online.de/de/news663656
https://idw-online.de/de/event58535
https://idw-online.de/de/news703390
https://idw-online.de/de/news712059
https://idw-online.de/de/news756045
https://idw-online.de/de/news760681
Neue Westfälische, Warum wir uns vergleichen, Hanna Paßlick, 24.04.2017
FAZ, Bitte erwarten Sie erst einmal gar nichts!, Gerald Wagner, 30.10.2019
Security Times, Apples and oranges and warheads, Matthias Albert, Thomas Müller, Februar 2019
Westfalen Blatt, Gleich? Anders? Oder gesitteter? Sabine Schulze (248)
Neue Westfälische, Rankings, Ratings, Instagram, David Knapp
FAZ, Geschichte im Vorbeifahren, Peter Geimer, 1.6.2018
Weblinks
Website des SFB 1288
Blog des SFB 1288
Der SFB 1288 auf Twitter
YouTube-Kanal des SFB 1288
Podcast des SFB 1288
Radioformat auf Hertz 87,9 Kategorie:Sonderforschungsbereich
- ↑ Sonderforschungsbereich „Praktiken des Vergleichens“ verlängert. Abgerufen am 12. September 2022.
- ↑ SFB 1288 - Universität Bielefeld. Abgerufen am 12. September 2022.
- ↑ Sonderforschungsbereich „Praktiken des Vergleichens“ verlängert. Abgerufen am 12. September 2022.
- ↑ Kooperationen - Universität Bielefeld. Abgerufen am 12. September 2022.
- ↑ SFB 1288: Neue Sprecherin des SFB 1288. Abgerufen am 12. September 2022.
- ↑ Antrag, 6
- ↑ Davy U, Grave J, Hartner M, Schneider R, Steinmetz W: Grundbegriffe für eine Theorie des Vergleichens. Ein Zwischenbericht. Praktiken des Vergleichens. Hrsg.: SFB 1288. Universität Bielefeld, SFB 1288, Bielefeld 2019.
- ↑ Profil - Universität Bielefeld. Abgerufen am 12. September 2022.
- ↑ Müller T, Ringel L, Werron T: In der Mitte liegt die Kraft: Eine praxistheoretische Perspektive auf die "Mesoebene". Praktiken des Vergleichens. Hrsg.: Working Paper des SFB 1288. Vol 8. Universität Bielefeld, Bielefeld 2020.
- ↑ E. Wenger: Communities of Practice: Learning, Meaning, and Identity. Cambridge University Press, 1998.
- ↑ Profil - Universität Bielefeld. Abgerufen am 13. September 2022.
- ↑ Broschüre, 12
- ↑ Projektbereiche - Universität Bielefeld. Abgerufen am 13. September 2022.
- ↑ Projektbereiche - Universität Bielefeld. Abgerufen am 13. September 2022.
- ↑ transcript: Bielefeld University Press. Abgerufen am 12. September 2022.
- ↑ Ö - Universität Bielefeld. Abgerufen am 12. September 2022.
- ↑ INF - Universität Bielefeld. Abgerufen am 12. September 2022.