Benutzer:Chitarra56/Perimeter (Taktik)
Auf dem Gebiet der Taktik bezeichnet der Begriff Perimeter allgemein einen durch festgelegte Grenzen umschlossenen Raum bzw. eine Zone, der bzw. die nach außen hin verteidigt werden soll.
Begriffsentwicklung
Seinen Ursprung hat der Begriff Perimeter in der Geometrie, wo er den Umfang einer ebenen geometrischen Figur bezeichnet. Die Bedeutung des Begriffs in der Taktik geht also insofern über die ursprüngliche Bedeutung hinaus, als Perimeter hier nicht nur den Umfang, also die Grenzen des umschlossenen Raums, sondern vielmehr den Raum als solchen bezeichnet.
(Wann wo von wem ins Militärische übernommen?)
(Wann wo von wem wofür ins Sportliche übernommen?)
Bedeutung des Perimeters in der Taktik
Bedeutung hat der so entwickelte Begriff des Perimeters entsprechend vor allem im militärischen Bereich sowie im Sport, insbesondere (jedoch nicht ausschließlich) in Mannschaftssportarten.
Militärische Taktik
Vor allem im anglo-amerikanischen Sprachraum ist in der militärischen Taktik der Begriff Perimeterverteidigung (engl. "perimeter defense") oder auch Rundumverteidigung (engl. "all round defense") gebräuchlich. Ziel einer Perimeterverteidigung ist es allgemein, den Perimeter gegen feindliche Einwirkung von außen zu verteidigen. Erreicht werden soll die Positionierung von Stellungen und/oder Kräften
Abhängig von Größe, Inhalt und Lage des Perimeters, dem taktischen Grund für seine Errichtung und ähnlicher Faktoren soll die Verteidigung entweder nur das Betreten des Raums, oder aber jedwede Einwirkung auf den Raum von außen, entweder durch bestimmte (v. a. feindliche bzw. gegnerische Elemente), oder aber durch jedermann verhindern.
Taktik im Sport
Basketball
Unterschied zwischen Perimeterverteidigung und Raumdeckung
In diversen Mannschaftssportarten ist die Raumdeckung als Defensivtaktik anzutreffen. Dabei wird einem oder mehreren Spielern ein festgelegter Raum des Spielfelds zugewiesen, der mit bestimmten defensiven Mitteln und einer bestimmten defensiven Zielsetzung bespielt werden soll. So werden etwa im Fußball bei gegnerischem Angriffspiel häufig bestimmte Räume des Spielfelds so "zugestellt", dass sich dem ballführenden Spieler möglichst wenige Passmöglichkeiten bieten bzw. ein dennoch in den Raum gespielter Pass abgefangen werden kann, um die eigene Mannschaft wieder in Ballbesitz zu bringen.
Trotz der scheinbaren Parallelen - Behauptung eines festgelegten Raums gegenüber dem Gegner zu defensiven Zwecken mit taktischen Mitteln - handelt es sich bei der Raumdeckung im beschriebenen Sinne nicht um eine Variante der Perimeterverteidigung, sondern um eine eigenständige Defensivtaktik: anders als bei der Perimeterverteidigung geht es bei der Raumdeckung nicht primär um eine uneingeschränkte Kontrolle über den Raum; der Raum soll also nicht zwangsläufig einem gegnerischen Angriff vollständig entzogen, sondern vielmehr zur Störung oder Unterbindung des gegnerischen Angriffsspiels insgesamt genutzt werden. So kann etwa auch ein Betreten des Raums oder ein Pass in den Raum gezielt provoziert und somit der Raum dem Gegner zunächst überlassen werden, um dann durch Abfangen des Passes bzw. Herstellung von Überzahl in Ballnähe schnell wieder selbst in Ballbesitz zu gelangen, etwa um dann seinerseits einen Konter durchzuführen. Die Perimeterverteidigung hingegen dient der Errichtung und Aufrechterhaltung vollständiger Kontrolle über den Raum, die möglichst keinerlei gegnerische Aktivität innerhalb des Raums zulassen soll.