Benutzer:Cholo Aleman/Ansatz Max Planck

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Grundprinzipien der Max-Planck-Gesellschaft

In der Broschüre „Forschungsperspektiven 2010+“ beschreibt die Max-Planck-Gesellschaft ihre Stellung im deutschen Wissenschaftssystem und ihre Grundprinzipien: Danach steht die Max-Planck-Gesellschaft mit ihren wissenschaftsgeleiteten Verfahren „in der deutschen Wissenschaftslandschaft für die Erschließung neuer Gebiete in der Grundlagenforschung und setzt dabei ganz auf die Entfaltung individueller Kreativität“. Das fundamentale Grundprinzip der MPG sei es, „herausragend kreativen, interdisziplinär denkenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Raum für ihre unabhängige Entfaltung zu bieten.“ Dieses so genannte „Harnack-Prinzip“ ist nach dem ersten Präsidenten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Adolf von Harnack, benannt. „Jedes Wissenschaftliche Mitglied entscheidet selbst über Ziele und Wege seiner Forschung.“ Berufungen nach dem Harnack-Prinzip „stellen eine Förderung mit hohem Vertrauensvorschuss dar“. Die MPG bezeichnet dies als „High-Trust“-Prinzip: die Berufung zum Wissenschaftlichen Mitglied „beinhaltet die Zusage einer Ausstattung bis zur Emeritierung als Wissenschaftliches Mitglied. Je nach Berufungsalter ermöglicht dies, 20 bis 30 Jahre lang unabhängig zu forschen“. Dieses High-Trust-Prinzip wird von einer umfassenden Qualitätssicherung und Evaluation begleitet: in der Regel werden die Institute alle zwei Jahre von einem Fachbeirat evaluiert. Beim Ausscheiden von Wissenschaftlichen Mitgliedern wird zunächst das jeweilige Institut aufgefordert, Vorschläge für eine Neuberufung zu machen. Dabei berät sich das Institut auch mit der "Perspektivenkommission" der entsprechenden Sektion. Eine von der Sektion einberufene Berufungskommission prüft den Vorschlag und sucht auch eigene Kandidaten. Über den Vorschlag stimmen schließlich alle Wissenschaftlichen Mitglieder der Sektion ab. Falls Berufungen auf ähnlichen Gebieten wie sie bisher verfolgt worden sind, nicht realisiert werden können, werden Institute teilweise auch neu ausgerichtet: 2007 wurde aus dem damaligen MPI für Geschichte das MPI zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften[1], 2014 wurde aus dem MPI für Ökonomik das MPI für Menschheitsgeschichte.[2]





Ein häufig durch die Max-Planck-Gesellschaft zur Charakterisierung der eigenen Arbeit genutztes Zitat von Max Planck lautet: „Dem Anwenden muss das Erkennen vorausgehen".[3][4]

  1. siehe http://www.geschichte.mpg.de/ Homepage des alten MPI für Geschichte]
  2. [1]
  3. siehe etwa Kurzportrait auf der Homepage www.mpg.de
  4. Teilweise taucht dieses Zitat auch in der Form "Das Erkennen muss dem Anwenden vorausgehen" auf, etwa bei Der Ansatz Max Planck. Dieser Satz ist dem Vortrag "Das Wesen des Lichts" von Max Planck aus dem Jahr 1919 entnommen, das Zitat lautet vollständig: "[Es wird] gerade im Sinne der Bestrebungen unserer Gesellschaft [d.i. Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft] liegen, welche ja ihre vornehmste Aufgabe in der Gründung und Erhaltung naturwissenschaftlicher Forschungsinstitute erblickt, wenn in ihren Tagungen die alte Wahrheit auch äußerlich Würdigung findet, daß, wie auf allen Arbeitsgebieten, so auch in demjenigen, welches den Naturkräften gewidmet ist, dem Anwenden das Erkennen vorausgehen muß, und je feiner die Einzelheiten sind, in die wir der Natur auf irgendeinem Pfade folgen können, um so reicher und nachhaltiger wird sich auch der Gewinn erweisen, den wir aus unserer Erkenntnis zu ziehen vermögen.", Zitate [von Max Planck], zusammengestellt von Dirk Ullmann, in: Max Planck und die Max-Planck-Gesellschaft, zum 150. Geburtstag am 23. April 2008 aus den Quellen zusammengestellt, Archiv der Max-Planck-Gesellschaft, Berlin 2008, Seite 296, Erstdruck: Max Planck: Das Wesen des Lichts. Vortrag, gehalten in der Hauptversammlung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft am 28. Oktober 1919, In: die Naturwissenschaften 7 (1919) 48, S. 903