Benutzer:Cholo Aleman/Gottfried Langer

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Gottfried Langer (* 18. März 1896 in Dresden, †2. August 1979 in Halle/Saale) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und Bibliothekar.


Leben

Langer besuchte die Schule in Dresden bis zum Abitur, anschließend studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg und München.


Er nahm als Fahnenjunker, später Leutnant, am Ersten Weltkrieg teil. 1916 wurde er an beiden Armen verwundet, 1917 erlitt er eine Schädelverletzung 

(schwerkriegsbeschädigt zu 50 %, ausgezeichnet u. a. mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse).


Aus der englischen Kriegsgefangenschaft wurde Langer in die Schweiz überstellt. Nach der Rückkehr setzte er das Studium in Leipzig fort. 1919 bestand er die erste, 1920 die zweite Staatsprüfung, 1921 promovierte er zum Dr. jur. 1922 wurde Langer Gerichtsassessor in Leipzig, arbeitete dann bei der Staatsanwaltschaft Bautzen und 1923 im Finanzamt Dresden. 1924 wurde er Regierungsassessor in Bautzen. Nebenher studierte Langer von 1922 bis 1924 an der TH Dresden.

1925 zum Regierungsrat ernannt war er in der Folgezeit in den Finanzämtern Dresden, Freital und Leipzig tätig.

Von 1926 bis 1928 war er für wissenschaftliche Arbeiten beurlaubt, 1928 habilitierte er sich für Staatsrecht, Kirchenrecht und Deutsche Rechtsgeschichte an der Universität Leipzig.

Erneut am Finanzamt Leipzig tätig, habilitierte sich Langer 1930 noch zusätzlich für Völkerrecht.

Zunächst für Dozententätigkeit in Riga beurlaubt, wurde Langer 1931 zum nichtplanmäßigen außerordentlichen Professor in Leipzig und zugleich zum ordentlichen Professor des Deutschen und öffentlichen Rechts an der Herderhochschule zu Riga ernannt.

1935 vertrat er den Lehrstuhl für öffentliches Recht an der Universität Halle und wurde 1937 zum persönlichen, später planmäßigen ordentlichen Professor berufen.

Von 1937 bis 1939 leitete er die akademische Auslandsstelle der Universität.

1935 überführt in die neue Wehrmacht, war Langer von September 1939 bis Mai 1940 im Auftrag des OKW als Oberleutnant zur besonderen Verfügung zum Amt Ausland Abwehr abgeordnet.

Ab August 1940 war Langer Gaubeauftragter für das militärische Vortragswesen im Wehrkreis IV, 1941 musste er dieses Amt nach Auseinandersetzung mit Mitarbeitern der Gauleitung abgeben. Im Dezember 1945 wurde Langer von der Universität Halle entlassen. Zunächst war er in der Weiterbildung von Mitarbeitern des Finanzamtes Halle tätig, von 1946 bis 1950 arbeitete er in der Universitätsbibliothek. Zugleich war er von 1945 bis 1951 Mitherausgeber des von der Provinzial- bzw. Landesregierung herausgegebenen Loseblattwerkes »Das Recht in der Provinz Sachsen/im Land Sachsen-Anhalt« und Gutachter der Landesregierung. 1950 erhielt er einen Forschungsauftrag zu den Quellen des Wirtschaftsrechtes im Merkantilismus. Dieser wurde nicht verlängert. Nach einer Aushilfstätigkeit als Buchhalter war Langer arbeitslos. Ab 1951 arbeitete Langer dann erneut in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle.


Organisationen: 1925 bis 1933 DNVP, Stahlhelm, 1934 Übertritt zur SA-Reserve, VDA, im November 1933 Eintritt in die NSDAP (Mitglied Nr. 3 391 291), RDB, NSRB, NSDDB, NS-Reichskriegerbund, NSKOV, NSV. Mitglied des Nationalitätenausschusses der Akademie für Deutsches Recht, NSDAP-Gaubeauftragter für das militärische Vortragswesen, Mitarbeiter der Gaupropagandaleitung, Mitarbeiter des Gaurechtsamtes. 1945 FDGB, 1946 bis 1951 SED, 1950 DSF.


Quellen: UAHW, Rep. 11, PA 24566 (Langer); UAHW, Rep. 6, Nr. 1407.


Autor: HE


rof. Dr. jur. Gottfried Langer Lebensdaten

geb. 18.03.1896 in Dresden gest. 02.08.1979 in Halle a. d. Saale Konfession: evangelisch-lutherisch Lebenslauf Studium

   bis 1920 Studium: Rechts- und Staatswissenschaften in Freiburg, München und Leipzig 

Qualifikation

   1921 Promotion zum Dr. jur. an der Universität Leipzig
   1930 Habilitation für Völkerrecht an der Universität Leipzig
   1928 Habilitation für für Staatsrecht, Kirchenrecht und Deutsche Rechtsgeschichte an der Universität Leipzig
   Titel der Arbeit: Landesherrliches Patronatsrecht und staatliches Oberaufsichtsrecht gegenüber der katholischen Kirche Sachsen.

Akademische Karriere

   1928-1931 PD für Staatsrecht, Kirchenrecht und Deutsche Rechtsgeschichte an der Juristenfakultät der Universität Leipzig
   1931-1936 nichtplanmäßiger außerordentlicher Professor für Staatsrecht, Kirchenrecht, Deutscher Rechtsgeschichte und Völkerrecht an der Juristenfakultät der Universität Leipzig
   1931-1937 oProf für Deutsches und Öffentliches Recht an der Herderhochschule Riga
   1937-1945 oProf für Staatsrecht, Kirchenrecht, Deutsche Rechtsgeschichte und Völkerrecht an der Universität Halle


Weitere Mitgliedschaften (Auswahl)

   Mitglied der NSV
   Mitglied des Stahlhelms
   Mitglied im NS-Reichskriegerbund
   Mitglied im RDB
   Mitglied der NSDAP seit 1933
   Mitglied im FDGB seit 1945
   Mitglied der DSF seit 1950
   Mitglied der DNVP 1925-1933
   Mitglied der SED 1946-1951

Publikationen (Auswahl)

   Vom Einzugsbereich der Universität Wittenberg (1502 - 1812), 4 Tle., Halle a. d. Saale 1967-73.
   Die Rechtsformen der nationalen Organisationen der Deutschen in den Baltischen Staaten, München 1928.
   Landesherrliches Patronatrecht und staatliches Oberaufsichtsrecht gegenüber der katholischen Kirche Sachsens, Habil., Leipzig 1929.
   Vom Lenkkatalog und der Lenkkatalogisierung, Halle a. d. Saale 1956.
   Ausgangslinien für eine Erörterung zu der Frage des Verwaltungseigentums, Tübingen 1961. 

Weitere Informationen

   1922 Gerichtsassessor in Leipzig, danach Mitarbeit bei der Staatsanwaltschaft Bautzen und 1923 im Finanzamt Dresden; nebenher 1922-24 Studium an der TH Dresden; 1924 Regierungsassessor in Bautzen,1925 zum Regierungsrat ernannt, daraufhin Tätigkeiten in den Finanzämtern Dresden, Freital und Leipzig; 1926 bis 1928 Beurlaubung für wissenschaftliche Arbeiten, danach Tätigkeit beim Finanzamt Leipzig
   1931 gleichzeitig zum nplao Prof in Leipzig und oProf in Riga berufen; 1935 Vertretung des Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Universität Halle; 1937-39 Leitung der akademischen Auslandsstelle der Universität Halle; Mitglied des Nationalitätenausschusses der Akademie für Deutsches Recht
   1939-40 als Oberleutnant zur besonderen Verfügung zum Amt Ausland-Abwehr abgeordnet, ab August 1940 Gaubeauftragter für das militärische Vortragswesen im Wehrkreis IV, 1941 Abgabe dieses Amtes nach Auseinandersetzung mit Mitarbeitern der Gauleitung
   1945-51 Mitherausgeber des von der Provinzial- bzw. Landesregierung herausgegebenen Loseblattwerkes "Das Recht in der Provinz Sachsen / im Land Sachsen-Anhalt"
   nach 1945 in der Weiterbildung von Mitarbeitern des Finanzamtes Halle tätig; 1946-50 Mitarbeiter der Universitätsbibliothek Halle und Gutachter der Landesregierung; 1950-51 Forschungsauftrag zu den Quellen des Wirtschaftsrechtes im Merkantilismus; Aushilfstätigkeit als Buchhalter; ab 1951 erneute Mitarbeit in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle
   Teilnahme am Ersten Weltkrieg, schwerkriegsbeschädigt zu 50%, Rückkehr aus engl. Kriegsgefangenschaft in die Schweiz, danach Fortsetzung des Studiums in Leipzig


Referenzen und Quellen Kürschner 1931, Sp. 1665 f.; DBA II, Fiche 787, 331; Art.: Gottfried Langer, in: catalogus professorum halensis, vgl. http://www.catalogus-professorum-halensis.de/indexb1933.html (Letzter Zugriff am 22.03.2010). Empfohlene Zitierweise:

Art:Gottfried Langer in: Professorenkatalog der Universität Leipzig / Catalogus Professorum Lipsiensium, Herausgegeben vom Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte,



Historisches Seminar der Universität Leipzig. Link: https://research.uni-leipzig.de/catalogus-professorum-lipsiensium/leipzig/Langer_260 Datum: 14.12.2020 Daten


Weblinks


Einzugsbereich Wittenberg: ?? !!

https://www.uni-wittenberg.de/wp-content/uploads/application/pdf/Langer_Prokert-1973_Einzugsbereich_Uni_WB.pdf