Benutzer:Chrisonntag/St. Laurentius (Alteglofsheim)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Südansicht von St. Laurentius, vom Kirchplatz aus gesehen.

Die Pfarrkirche St. Laurentius ist eine römisch-katholische Kirche in der Gemeinde Alteglofsheim im Landkreis Regensburg (Bayern). Sie ist Teil der Pfarreiengemeinschaft Alteglofsheim-Köfering. Namensgeber und Patron der Kirche ist der Heilige Laurentius von Rom, dessen Patronatsfest am 10. August gefeiert wird. Die ältesten Teile des 25m hohen Flankenturms stammen aus dem Jahr der Grundsteinlegung 1446, der heutige Saalbau mit eingezogenem Chor wurde im Stil des Barock in den Jahren 1720 bis 1722 durch Michael Wolf aus Pfaffenberg nach Abriss der alten Pfarrkirche fertig gestellt.

Geschichte

Holzstich "Alteglofsheim von der Höhe des Schloßturmes aus" von 1880 mit Südansicht der Pfarrkirche.

Erstmals erwähnt wird ein Geistlicher der Pfarrei im Jahre 1320[1]. Ein Steintafelrelief über dem Eingang des Pfarrhofs erinnert an die Eingliederung der Pfarrei "Eglofsheim" in die bischöfliche Kirche zu Regensburg im Jahr 1422 zur Finanzierung eines Weihbischofs im nahegelegenen Regensburg. Nach dem Bau des flankierenden Turms 1446, wird am 15. April 1720 mit dem Abriss der alten Pfarrkirche begonnen, um den Grundstein für den heute noch bestehenden barocken Saalbau zu legen, der nach knapp zweijähriger Arbeit fertiggestellt wurde und für den sich Michael Wolf verantwortlich zeichnet. Die ursprünglichen Deckenfresken stammen von Joseph Offenhuber, der Hochaltar im Chor wurde 1755 hinzugefügt.

Durch die Schlacht bei Eggmühl Ende April 1809, im Zuge dessen Erzherzog Karl von Österreich-Teschen im nahegelegenen Schloss Alteglofsheim sein Lager aufschlug, wurde der Pfarrei finanziell erheblicher Schaden zugefügt[1].

In den Jahren 1846 bis 1847 wird die Kirche von Hermann Sagstätter umfassend renoviert. Von ihm stammt auch das heute noch bestehende Altarbild. 1886 und 1887 erfolgt eine weitere Renovierung bei der die Sakristei aus dem Glockenturm in einen Anbau im nördlichen Teil verlegt wird, bevor 1905 nach einer weiteren Renovierung ein goldenes Kreuz auf dem Kirchenturm angebracht wird. 1910 wird der westliche Eingang zur heutigen Bahnhofsstraße hin verschlossen, um Platz für eine Treppe zur dreigeschossigen Empore zu schaffen, auf der sich auch die Orgel befindet.

Nachdem in einer ersten "Metallmobilisierung" für die Rüstungsindustrie im Zweiten Weltkrieg Kirchenglocken zunächst verschont wurden, werden 1942 zwei Glocken von St. Laurentius für Kriegszwecke eingeschmolzen[1]. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird die Kirche 1952 und 1953 innen erneut renoviert, wobei die ehemals bunten Glasfenster durch Weißglas ersetzt werden und eine Modernisierung der Kreuzwegbilder erfolgt. Eine elektrische Anlage für das Glockengeläut wird 1958 eingebaut und am 20. Dezember in Betrieb genommen. Am 6. Januar 1966 folgt eine Heizung für den Innenraum der Kirche.

Ausstattung

Das Langhaus ist durch Pilaster gegliedert, an dessen Ende sich der eingezogene dreiseitig geschlossene Chorraum anschließt. Die Deckenfresken im Langhaus-Gewölbe stammen ursprünglich von Joseph OffenhuberVorlage:Cn und zeigen den Heiligen Laurentius in der Glorie und den Gottvater und Jesus als Könige mit der Weltkugel in den Händen. Darüber der heilige Geist in Form einer Taube.

Am Chorbogen sind die Wappen der Schlossherren, unter Anderem das Wappen derer von Königsfeld abgebildet. Das Grabmal von dessen Angehörigen Christian Johann August, Graf von Königsfeld befindet sich im südlichen Langhaus. Das Deckengemälde im Chorgewölbe zeigt den Heiligen Laurentius bei seiner Hinrichtung durch Kaiser Valerian.

Hochaltar

Hochaltar und Seitenaltäre der Pfarrkirche St. Laurentius.

Der Hochaltar aus dem Jahr 1755 verfügt über vier glatte und zwei gedrehte Säulen und zeigt im Altarbild den Kirchenpatron Laurentius in der Glorie über der Kirche und angrenzenden Häusern Alteglofsheims. Ihn umgeben Engel mit Musikinstrumenten, einem Palmenzweig als Zeichen der Märtyrer, dem Eisenrost (seinem Attribut) auf dem der Märtyrer hingerichtet wurde und einem Engel mit geöffnetem Buch, aus dem aus der Offenbarung zu lesen ist. Das Bildnis wird gerahmt durch den Heiligen Wolfgang links (ohne Attribute) und den Heiligen Nikolaus (Buch mit drei Äpfeln) rechts des Altars. Der Auszug überhalb des Altarbilds zeigt das Symbol der Heiligen Dreifaltigkeit im Strahlenkranz.

Nördlicher Seitenaltar

Der nördliche Seitenaltar zeigt die Heilige Maria im blauen Gewand mit dem Jesuskind, stehend auf einer grünen Kugel. Er ist umgeben von zwei gestelzten, runden Säulen aus Stuckmarmor.

Südlicher Seitenaltar

Der südliche Seitenaltar zeigt den Heiligen Sebastian an einen Baum gebunden mit Pfeilen, die seine Brust durchbohren. Das Altarbild wird ebenfalls umgeben von zwei gestelzten, runden Säulen aus Stuckmarmor.

Umgebung

Die Kirche befindet sich am Kirchplatz im Zentrum Alteglofsheims und wird von von einem Friedhof umgeben, dessen Ummauerung aus Bruchstein und Ziegel aus den Jahren 1870/80 stammt. Im Jahr 1733 wurde von Bäckermeister Lorentz Kammermair am südlichen Ende des Kirchplatzes die St. Johannes Nepomuk Kapelle errichtet. Im östlichen Bereich des Pfarrgeländes befindet sich der katholische Kindergarten St. Laurentius, dessen Träger die Katholische Kirchenverwaltung St. Laurentius ist[2] und der seit 1924 besteht[1]. In ca. 200m Luftlinie entfernt befindet sich das Schloss Alteglofsheim mit Sitz der "Bayerische Musikakademie Schloss Alteglofsheim".

Einzelnachweise

  1. a b c d Die Pfarrgemeinde St. Laurentius im Wandel der Zeit. In: Pfarrgemeinde St. Laurentius Alteglofsheim. Katholisches Pfarramt Alteglofsheim-Köfering, abgerufen am 24. August 2022.
  2. Impressum. In: Kindergarten St. Laurentius. Die Katholische Kirchenstiftung St. Laurentius, Alteglofsheim, abgerufen am 24. August 2022.