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Der Begriff Unitarismus (von lat.: unitas = Einheit) bezeichnet die Ablehnung der christlichen Trinitätslehre.

Heute lassen sich die Vertreter des Unitarismus in drei Gruppen einteilen:

  • Anhänger eines sehr liberalen dogmenfreien Christentums
  • Anhänger einer konkreten pantheistischen humanistischen Religion, die historisch aus der Kritik an der Trinitätslehre entstanden ist
Diese beiden Gruppen haben sich mehrheitlich dem International Council of Unitarians and Universalists angeschlossen.

In keiner dieser Bedeutungen darf der Unitarismus mit den Unierten Kirchen oder der Unity Church verwechselt werden. Auch nicht verwechselt werden sollten die Unitarier als Anhänger des Unitarismus mit den Unitariern als Mitglieder im Verband der Wissenschaftlichen Katholischen Studentenvereine Unitas.

Unitarische Religionsgemeinschaften

Unitarische Glaubensgemeinschaften finden sich heute vor allem in Ungarn, Rumänien (Siebenbürgen), Großbritannien, Deutschland und Nordamerika, wo viele Unitarier eine konfliktfreie Verwirklichung ihres Glaubenslebens suchten. Es gibt aber auch in anderen Ländern Europas und in Afrika, Asien und Australien Unitarier, die jeweils durch ihre Kultur geprägt sind. 1995 wurde der International Council of Unitarians and Universalists (ICUU) gegründet, in der versucht wird, alle Richtungen der Unitarier zusammenzufassen. Deutsches Mitglied (und Gründungsmitglied) der ICUU ist die Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft.

In Deutschland gibt es die Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft, die „Unitarische Freien Religionsgemeinde K. d. ö. R.“ in Frankfurt/Main, die „Unitarische Religionsgemeinschaft Freie Protestanten KdöR“ in Rheinland-Pfalz, die „Unitarische Kirche in Berlin“ sowie die „Unitarian Universalist Fellowship of Frankfurt“. Es gibt allerdings auch vereinzelte Individuen, die dem christlich basierten Unitarismus der Anfänge der Bewegung nahe stehen und ihre Inspiration bei Organisation wie der American Unitarian Conference oder den unitarischen Kirchen in Rumänien und Ungarn suchen.

Eine Reihe von religiösen christlichen Gemeinschaften in Deutschland kann als „unitarisch“ im Sinne von „nicht-trinitarisch“ bezeichnet werden, wie die Christadelphians (in Deutschland „Urchristen“ genannt), die Zeugen Jehovas, verschiedene Gruppen der „Bibelforscher“-Bewegung, einige Adventisten des 7. Tages, Anhänger von Splittergruppen aus der ehemaligen Weltweiten Kirche Gottes (die inzwischen voll trinitarisch ist).

Die Unitarische Kirche in Berlin (UKiB) wurde 1948 von Pfarrer Hansgeorg Remus gegründet und ist eine eigenständige Organisation.

Die Unitarian Universalist Fellowship of Frankfurt ist eine englischsprachige, internationale Laiengemeinschaft, die enge Beziehungen zur Unitarian Universalist Association (UUA) in den USA und zu den European Unitarian Universalists (EUU) unterhält.

Glaubensgrundsätze der humanistischen Unitarier

Unter „Unitas“ verstehen Unitarier die Einheit von Gott, Natur und Mensch. Zentrale Grundsätze sind der Glaube an die Einheit allen Seins, welches vom Wesen des Göttlichen durchdrungen ist, und der Glaube an die orientierende und sinnstiftende Kraft der menschlichen Vernunft.

Gemeinsam ist den Unitariern ein Verzicht auf religiöse Dogmen.

In einigen Gemeinsamkeiten leiten die Unitarier sich ab von den Antitrinitariern der Reformationszeit sowie den daraus entstandenen ersten unitarischen Organisationen der Sozinianer und der unitarischen Kirche Siebenbürgens. Da die antitrinitarische Bewegung wie die Aufklärung wesentlich aus den humanistischen Überzeugungen der Renaissance entstanden ist, verstehen sich die Unitarier auch als religiöse Bewegung in der Tradition der Aufklärung. Sie halten teilweise an ihren christlichen Wurzeln fest, allerdings sind diese für die meisten Unitarier nahezu bedeutungslos geworden. Die Unitarier in Deutschland z. B. haben sich seit langem vom Christentum gelöst.

Theistische Unitarier

Eine Minderheitsrichtung, die theistischen Unitarier, teilen die Kritik an der Trinitätslehre, halten aber am Glauben an einen persönlichen Gott fest und sehen mit Ausnahme der Dreifaltigkeitslehre Gemeinsamkeiten mit dem christlichen Mainstream.

Geschichte

Reformationszeit und Aufklärung

Obwohl unitarische Vorstellungen in der Geschichte verschiedener Religionen und religiösen Traditionen aufgetreten sind, spricht man von Unitariern erst, seitdem sich Menschen dieses Glaubens zu Gemeinden organisierten. Dies geschah im Wesentlichen nach der Reformation und im Zeichen der Aufklärung, als es in Europa möglich wurde, das Dogma der Dreieinigkeit in Frage zu stellen. Von den großen Kirchen als Ketzer angesehen, wurden die Antitrinitarier oft verfolgt (siehe z. B. Michael Servetus).

Frühe Anhänger des unitarischen Gedankenguts in Deutschland waren in der Reformationszeit die Gruppe um die Heidelberger Theologen Johannes Sylvanus und Adam Neuser. Sie wurden in der protestantischen Pfalz vom damaligen calvinistischen Regime als Ketzer verfolgt, Neuser flüchtete nach Siebenbürgen, wo er sich den dortigen Unitariern anschloss; Sylvanus wurde am 23. Dezember 1572 auf dem Heidelberger Rathausmarkt hingerichtet, nachdem auch ein Rechtsgutachten der lutherischen Wittenberger Universität die Hinrichtung befürwortet hatte.

Siebenbürgen und Ungarn

Polen

Niederlande und Britische Inseln

USA

Von der Kolonialzeit bis ca. 1835

Der Unitarismus in den USA entwickelte sich im Wesentlichen wie in England. Er durchlief die Stadien vom Arminianismus, Arianismus, Antitrinitarismus bis hin zum Rationalismus und Modernismus. Als Grundlage diente eine großzügige Aufnahme der Ergebnisse der vergleichenden Religionswissenschaft.

Anfang des 18. Jahrhunderts entfaltete sich der Arminianismus in Neu-England und teilweise anderswo.

Vor dem Unabhängigkeitskrieg zeigten sich vereinzelte Fälle des Arianismus, und französische Einflüsse in Richtung des Deismus verbreiteten sich, obwohl sie in keiner bestimmten religiösen Körperschaft organisiert waren.

Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts bildete das Harvard College eines der bestenwickelten Zentren der Zeit, und zahlreiche Geistliche in Neu-England predigten im Wesentlichen unitarisches Gedankengut. Prominentester Vertreter war Jonathan Mayhew (1720–1766), Pastor der West Church in Boston von 1747 bis 1766. Er verkündete die strikte Einigkeit Gottes, die Subordination der Natur Christi und die Erlösung durch die Schrift.

Charles Chauncy (1705–1787), Pastor der First Church von 1727 bis zu seinem Tod und Hauptgegner Edwards im Great Awakening, war sowohl Unitarier als auch Universalist. Andere Unitarier waren Ebenezer Gay (1698–1787), Hingham, Samuel West (1730–1807), New-Bedford, Thomas Barnard (1748–1814), Newbury, John Prince (1751–1836) und William Bentley (1758–1819), Salem, Aaron Bancroft (1755–1836), Worcester.

Die erste offizielle Aufnahme des unitarischen Glaubens in einer Kirchengemeinde erfolgte 1782 in der Kings Chapel in Boston unter James Freeman (1759–1853), der das Gebetbuch 1785 zu einer unitarischen Liturgie herabmilderte. William Hazlitt, der 1783–1785 die USA bereiste, berichtete von unitarischen Gemeinden unter anderem in Philadelphia, Boston, Charleston, Pittsburgh, Hallowell, und Cape Cod.

1792 wurden in Portland und Saco unitarische Gemeinden von Thomas Oxnard gegründet; 1800 konvertierte die First Church in Plymouth zum liberaleren Glauben. Der 1794 in die USA eingewanderte Joseph Priestley gründete im selben Jahr eine unitarische Kirche in Northumberland (Pennsylvania), und 1796 eine in Philadelphia. Seine Schriften waren von erheblicher Wirksamkeit.

Etwa 1725 bis 1825 entwickelte sich in Neu-England und darüber hinaus ein toleranterer und rationalerer Glaube. Erste sichtbare Spuren dieser Veränderung hinterließ 1805 die Ordination von Henry Ware (1764–1845) zum Professor of divinity am Harvard College.

Im gleichen Jahr erschienen unitarische Bücher von John Sherman (1772–1828) und Hosea Ballou (1771–1852); 1810 von Noah Worcester (1758–1837). Anfang des 19. Jahrhunderts waren – bis auf eine Ausnahme – alle Bostoner Predigtstellen von Unitariern besetzt und etliche unitarische Zeitschriften und Organisationen veröffentlichten dort ihre Ansichten. Zur selben Zeit entstanden unitarische Kirchen, darunter in New York, Baltimore, Washington D.C. und Charleston.

1800 wurde Joseph Stevens Buckminster Pfarrer der Brattle Street Church in Boston. Durch seine brillanten Predigten, seine literarische Tätigkeit und akademische Förderung des deutschen „New Criticism“ verhalf er in der Folgezeit dem Unitarismus in Neu-England zu weiterem Wachstum.

Buckminsters nächster Gefährte war William Ellery Channing (1780–1842), der 1803 nach Boston kam und bald zum Führer der unitarischen Bewegung avancierte. Zunächst eher mystisch als rationalistisch eingestellt, wandte er sich den „Catholic Christians“ – wie sie sich nannten – zu, die eine harmonische Vereinigung des Christentum mit dem Fortschritt der Zeit anstrebten. Seine Aufsätze Das System der Exklusion und der Denunziation in der Religion (1815) und Einwände gegen das unitarische Christentum – Unitarier. Kritisch betrachtet (1819), machten ihn zu einem Apologeten des Unitarismus. Seine Predigt über das „Unitarische Christentum “, gehalten 1819 in Baltimore anlässlich der Ordination von Jared Sparks und die Abhandlung 1821 in New York „Warum das unitarische Christentum am vorteilhaftesten für die Frömmigkeit ist“, machten ihn zu seinem führenden Interpreten.

Das Resultat war eine wachsende Aufteilung in kongregationalistische Kirchen, die 1825 durch die Anordnung der American Unitarian Association in Boston angeregt wurde. Dieser Schritt erfolgte, um „das Wissen und die Interessen des reinen Christentums zu verbreiten“ und zu fördern. Man veröffentlichte Traktate und Bücher, unterstützte bedürftige Gemeinden, entsandte Missionare in jeden Teil des Landes und gründete neue Kirchen in fast allen Bundesstaaten.

Im Wesentlichen nichtsektiererisch und ohne übertrieben missionarischem Eifer wuchs die unitarische Bewegung langsam an; aber ihr Einfluss wirkte wesentlich durch die allgemeine Kultur und Literatur des Landes. Viele ihrer Geistlichen entstammten anderen Denominationen; allerdings war die Harvard Divinity School 1816 bis 1870 erklärtermaßen und grundsätzlich unitarisch, bis sie 1870 eine integrierte Abteilung der Universität wurde. Die Meadville (Pa.) Theological School wurde 1844 gegründet; 1904 die Unitarian Theological School at Berkeley (Kalifornien).

Die Entwicklung des unitarischen Denken in den USA umfasst drei Perioden. Die erste, von 1800 bis 1835, war im Wesentlichen beeinflusst durch die englische Philosophie, semi-supranaturalistisch, nicht vollständig rationalistisch, der Philanthropie und dem praktischen Christentum verpflichtet. Dr. Channing war ihr prominenter Vertreter.

Die Zeit des „Transzendentalismus“ (ca. 1835 - 1885)

Die zweite Phase (1835–1885) war wesentlich beeinflusst durch den deutschen Idealismus (siehe Transzendentalismus), in zunehmendem Maße rationalistisch, obwohl ihre Theologie reichlich Anteile on Mystizismus aufwies. Die 1865 gegründete National Unitarian Conference bestätigte klare christliche Grundsätze und formulierte, dass ihre Mitglieder „Jünger des Herrn Jesus Christus“ seien.

Daraufhin bildete die rationalistische Minderheit eine freireligiöse Verbindung (Free Religious Association), „um das wissenschaftliche Studium der Theologie anzuregen und die Gemeinschaft im Geist zu fördern“. Die Western Unitarian Association übernahm diese Position und gründete eine „Gemeinschaft ohne dogmatischen Prüfungen, doch mit dem aufrichtigen Wunsch, die “Wahrheit, Rechtschaffenheit und Liebe in der Welt zu verbreiten."

Diese Periode der Kontroverse und der aktiven theologischen Gestaltung endete bald nach 1885; und ihr Ende wurde durch die Tätigkeit der nationalen Konferenz in Saratoga bestätigt, als nahezu einmütig beschlossen wurde: „Diese Kirchen halten sich an die Religion Jesu, in Übereinstimmung mit seinen Lehren, dass die praktische Religion sich in der Liebe zu Gott und dem Menschen äußert. Die Konferenz erkennt die Tatsache, dass ihre Verfassung auf die Gemeinde in Tradition und Gegenwart ist. Daher erklärt sie, dass nichts in dieser Verfassung als autoritärer Test gelten soll; und wir laden herzlich jene in unsere Gemeinschaft ein, die sich von uns im Glauben unterscheiden, oder eine allgemeine Sympathie zu unserem Sinn und unseren praktischen Zielen hegen.“ Die Führer dieser Periode waren Ralph Waldo Emerson mit seinem Idealismus und Theodore Parker mit seiner Sicht des Christentums als absolute Religion.

1885 - 1961

Die dritte Periode begann etwa 1885 als Periode des Rationalismus, der Anerkennung einer universalen Religion, und der breiten Akzeptanz wissenschaftlicher Methoden und Ideen sowie als ethischer Versuch, die höheren Ziele des Christentums zu verwirklichen. Sie war gekennzeichnet durch eine allgemeine Harmonie und Einheit, stetes Wachstum in der Zahl der Kirchen und eine wachsende Gemeinschaft mit anderen ähnlich gesinnten Bewegungen.

Diese Phase fand ihre Gestalt in der Gründung des internationalen Rates unitarischer und anderer freireligiöser Denker und Arbeiter in Boston am 25. Mai, „um eine Verbindung zu den Menschen aller Länder zu knüpfen, die sich mühen, die reine Religion mit der vollkommenen Freiheit zu vereinigen, und die Gemeinschaft und Zusammenarbeit zu fördern.“ Dieser Rat tagte im Zweijahresrhythmus in London, Amsterdam, Genf und Boston. Nach 1885, als der Einfluss Emersons wuchs, wurde der Unitarismus durch die wissenschaftlichere Predigt Minot J. Savages geprägt, und fand seine Führer in Darwin und Spencer.

Die Zahl unitarischer Kirchen in den USA betrug 1909 461, mit 541 Geistlichen bei einer Kirchenmitgliedschaft von rund 100.000. Die Zeitschriften waren: The Christian Register, wöchentlich, Boston; Unity, wöchentlich, Chicago; The Unitarian, monatlich, New York; Old and New, monatlich, Des Moines; Pacific Unitarian, San Francisco. Über die eigenen Grenzen hinaus erreichte die Gemeinschaft Anerkennung durch die Publikationen Henry Whitney Bellows, Edward Everett Hales, den einflussreichen James Freeman Clarke und die Popularität Robert Collyers.

Seit der Gründung der UUA

1961 vereinigte sich die American Unitarian Association mit Universalist Church of America zur Unitarian Universalist Association of Congregations (UUA).

Die American Unitarian Conference (AUC) wurde 2000 gegründet mit dem Ziel der „Erneuerung des historischen unitarischen Glaubens“. Sie vertritt ein Bündel Gott-zentrierter religiöser Grundregeln, verzichtet aber - wie der unitarische Universalismus - auf ein verbindliches Glaubensbekenntnis der Mitglieder.

2004 wurde der Red River Unitarian Universalist Church Denison (Texas) die staatliche Steuerfreiheit verweigert, weil die Kirche angeblich „kein Glaubenssystem“ habe. Dieser in der Geschichte der Vereinigten Staaten wohl einmalige Fall, dass einer unitarischen Kirche dieser Status wegen Glaubensfragen verweigert wurde, wurde später wieder rückgängig gemacht.

Deutschland

Die Wurzeln: Deutschkatholiken und Freiprotestanten

Die Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft entwickelte sich aus den seit 1876 existierenden freien protestantischen Gemeinden in Rheinhessen.

Entwicklung bis 1933

Der damalige Pfarrer Rudolf Walbaum kam 1910 auf einem Kongress liberaler Theologen in Berlin in Kontakt mit amerikanischen Unitariern. Auf seine Initiative wurde dem Namen der Beiname „Deutsche Unitarier“ hinzugefügt, so dass die Religionsgemeinschaft nun Religionsgemeinschaft Freier Protestanten – Deutsche Unitarier hieß.

1933 - 1945

Die Zeit nach 1945

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges bildeten sich zahlreiche neue Gemeinden aus Menschen, die keinem christlichen Bekenntnis angehörten. Hierzu trug vor allem die rege Tätigkeit Walbaums in Gefangenen- und Flüchtlingslagern bei. Dadurch kamen auch ehemalige Mitglieder der im Dritten Reich entstandenen deutsch-völkischen Gruppen zu den Deutschen Unitariern. Der Zustrom vieler neuer Mitglieder aus unterschiedlichen Vorgängerorganisationen stärkte die Religionsgemeinschaft, führte aber auch zu Konflikten. Manche Mitglieder verließen die Deutschen Unitarier und traten freireligiösen Gemeinden bei. 1950 nahm die Religionsgesellschaft den Namen „Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft“ an. 1954 kam es zum Austritt der freiprotestantischen „Urgemeinden“ als „Unitarische Religionsgemeinschaft Freie Protestanten KdöR“. Weitere interne Konflikte führten 1987 zur Abspaltung der völkisch-pantheistischen „Arbeitsgemeinschaft Europas eigene Religion“, die sich später in „Bund Deutscher Unitarier, Religionsgemeinschaft europäischen Geistes“ umbenannte.

Die „Unitarische Freie Religionsgemeinde KdöR“ in Frankfurt/Main ging aus der Freireligiösen Bewegung hervor. 1845 wurde in Frankfurt die „Deutsch-Katholische Gemeinde“ gegründet. 1859 nahm diese zusätzlich den Namen „freie religiöse“ oder „freireligiöse“ Gemeinde an. In diesem Jahr wurden der Religionsgemeinschaft die Körperschaftsrechte (als Körperschaft des öffentlichen Rechts) verliehen, die 1930 in Preußen und 1984 durch das Hessische Kultusministerium bestätigt wurden. 1921 verkürzte sie ihren Namen in „Freireligiöse Gemeinde“. Seit 1926 nannte sie sich „Unitarische freireligiöse Gemeinde“. 1927 schloss sie sich mit den Deutschen Unitariern zum „Deutschen Unitarierbund“ zusammen, der 1935 verboten wurde. 1948 erfolgte die Umbenennung in „Unitarische Freie Religionsgemeinde“.

Indien

Sonstige Verbreitung

Literatur

  • Andrew M. Hill: Unitarier. In: Theologische Realenzyklopädie 34, 2002, S. 332–339
  • Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft (Hrsg.): Was glauben Sie eigentlich? Die Deutschen Unitarier – eine freie Religionsgemeinschaft. Verlag Deutsche Unitarier, Hamburg 2000, ISBN 3-922483-07-0
  • Mihály Balázs, Gizella Kezerű (Hrsg.): György Enyedi and Central European Unitarianism in the 16–17th Centuries. Balassi, Budapest 2000, ISBN 963-506-352-0 (Studia humanitatis 11)
  • Kathryn Gleadle: The Early Feminists. Radical Unitarians and the Emergence of the Women's Rights Movements, 1831–51. Macmillan, Basingstoke 1995, ISBN 0-333-63382-2
  • Conrad Wright: The Unitarian Controversy. Essays on American Unitarian History. Skinner, Boston 1994, ISBN 1-558-96284-0
  • Wolfgang Deppert, Werner Erdt, Aart de Groot (Hrsg.): Der Einfluß der Unitarier auf die europäisch-amerikanische Geistesgeschichte. Vorträge der ersten deutschen wissenschaftlichen Tagung zur Unitarismusforschung vom 13.–14. Juni 1985 in Hamburg. Peter Lang, Frankfurt/Main 1990, ISSN 0930-4118, ISBN 3-631-41859-0 (Unitarismusforschung 1)


Weblinks

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