Benutzer:ChristophT~dewiki/Schweinekrieg (1906)

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Der Schweinekrieg war eine politische und wirtschaftliche Auseinandersetzung im Jahr 1906 zwischen Österreich-Ungarn und dem Königreich Serbien.

Die serbische Armee plante für 1906 eine Modernisierung seiner Feldartillerie. Interesse zeigten die französische Firma Schneider-Creuzot, die deutschen Firmen Krupp und Ehrhardt und die österreichisch-ungarischen Skoda-Werke. Gleich zu Beginn erkärte die serbische Artilleriekommission das Skoda-Modell für minderwertig. Die Versuchsergebnisse zeigten jedoch, dass lediglich das Modell von Krupp bessere Resultate zeigte. Zudem legte Skoda das zweitgünstigste Angebot vor.

Es war in den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg nicht unüblich, dass die Vergabe von Exportaufträgen mit politischem Druck der Erzeugerländer auf das Käuferland einherging. In Österreich-Ungarn wollte man die Benachteilung von Skoda nicht hinnehmen und machte die Erneuerung des provisorischen Handelsvertrages mit Serbien von der Geschützbestellung abhängig. In einem Memorandum an die serbische Regierung forderte man die Gleichberechtigung von österreichisch-ungarischen Firmen bei der Vergabe von Staatsaufträgen. Die serbische Regierung erklärte sich in einer Antwortnote dazu bereit. Die Vergabe des Auftrages für die Feldgeschütze hänge aber von dem Urteil der Artilleriekommission ab.

Weil die serbische Regierung auch für Folgeaufträge keine Zugeständnisse machte, löste die österreichisch-ungarische Regierung den Handelsvertrag mit Serbien auf. Somit erhielt das Königreich Serbien keine Einfuhrbewilligungen für Tiere, Fleisch und Geflügel mehr.

Quellen

  • Manfred Reinschedl: Die Aufrüstung der Habsburgermonarchie von 1880 bis 1914 im internationalen Vergleich, Peter Lang - Europäischer Verlag der Wissenschaften, 2001, ISBN 3 631 36924 7