Benutzer:Chrkl/IMHO

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

An dieser Stelle möchte ich ein paar allgemeine Ausführung zu verschiedenen Themen geben, die in der Wikipedia immer mal wieder in Diskussionen auftauchen. In der Hoffnung, daß ich in diesen Fällen hierher verweisen kann und mich so nicht wiederholen muß. Es handelt sich hierbei lediglich um meine persönliche, unbedeutende Meinung zu den folgenden Themen. --chris 22:22, 21. Apr 2005 (CEST)

Kommentare sind hier nicht erwünscht. Wenn jemand Zustimmung oder Widerspruch loswerden möchte, lade ich denjenigen herzlich ein, dies auf meiner Diskussionsseite zu tun.

Neue Deutsche "Rechtschreibung"

Das was 1997 als "Reform" der Deutschen Rechtschreibung beschlossen wurde halte ich schlicht für unerträglich.

Nicht etwa wegen ...

  • ... der häßlichen Eindeutschung von Fremdwörtern wie Delphin ("Delfin") oder Ketchup ("Ketschap")
  • ... der durch die neuen Regeln für das Setzen von Kommata an manchen Stellen mangelnden Struktur und Eindeutigkeit
  • ... der Verschlimmbesserung der Regeln für die Verwendung von ß bzw. ss, die in der allseits beliebten Änderung von daß in "dass" gipfelt
  • ... der fehlenden Höflichkeit im Falle einer vertraulichen Anrede in der zweiten Person, die nicht länger groß geschrieben werden soll.
  • ... den unansehnlichen Konsonantentripeln wie in "Schifffahrt"
  • ... der fehlenden Neuerung einer allgemeinen Kleinschreibung von Substantiven

Das sind beim Lesen nur kleine Nadelstiche im rechten Auge.

Der Grund warum ich den Anblick eines Textes in Neuer Deutscher "Rechtschreibung" nicht ertragen kann ist die Tatsache, daß mit der neuen sogenannten Stammschreibung die Ursprünge deutscher Wörter, die Entwicklung der Sprache und wichtige Zusammenhänge einfach ignoriert und über den Haufen geworfen werden. Es ist sogar noch schlimmer, die Reformer zwingen ihren Opfern - uns - wissentlich falsche Etymologien auf und verdrängen damit das Wissen über Ursprünge und Zusammenhänge der deutschen Sprache aktiv aus dem Bewußtsein der deutschen Sprachgemeinschaft.

Die Neue Deutsche "Rechtschreibung" hat in vielen Fällen die am weitesten verbreitete und vermeintlich naheliegende Falschschreibung zur neuen Norm erhoben. Ein linguistischer Greuel; oder sollte ich sagen "Gräuel", weil ich davon grau im Gesicht werde??

Das ist für mich so, als nähme man die Aufsätze der schlechteren Hälfte aller ersten Klassen der Republik und schreibe den Duden anhand von deren Schreibweisen neu. - Verrückt!

Hier zwei "nette" Beispiele: (Ich könnte zahlreiche mehr liefern; nur ist mir die Zeit und der Platz zu schade.)

  • Das aus dem niederdeutschen stammende Wort belemmern bedeutet behindern, hemmen oder beschädigen. Nun will uns die Kultusministerkonferenz glauben machen, die unschuldigen Nachkommen unserer nützlichen, Wolle produzierenden Weidetiere hätten bei der Benennung der nervigen Beschäftigung Pate gestanden. - Schwachsinn!
  • Das Wort aufwendig stammt laut Reform vom Wort Aufwand ab und soll deshalb in Zukunft "aufwändig" geschrieben werden. Das Problem dabei ist, daß die Damen und Herren der Komission übersehen haben, daß das Wort Aufwand vom Verb aufwenden kommt, welches auch weiterhin so geschrieben wird wie bisher. Noch etwas: Wie soll zukünftig der geneigte Monteur unterscheiden können, ob es sich bei seinem Auftrag um eine aufwändige oder eine "aufwändige" Montage handelt. Ob er also etwas an einer Wand befestigen oder viel Zeit in eine Montage investieren soll? - Unfug!

Wer mehr von diesem Hirnwindungen verknotenden Zeug sehen und mehr interessante Information und Aufklärung zum Thema erfahren möchte den Verweise ich beispielsweise auf diese Seite.

Die Reform, Wikipedia, Ich & die Konsequenzen

Ich beherrsche die Neue Deutsche "Rechtschreibung" nicht. Meine persönliche Konsequenz daraus ist, daß ich sämtliche Beiträge zur Wikipedia in herkömmlicher Rechtschreibung verfasse und einstelle. - Was sonst? Alles andere ist mir nicht möglich nicht zuletzt mangels Einsicht. Wenn jemand diese meine Beiträge im Artikelnamensraum ändert, so kneife ich beide Augen zusammen und versuche es zu ertragen. Die Beiträge anderer Nutzer ändere ich natürlich auch nicht. Dazu besteht keine Veranlassung. Wer meine Diskussionsbeiträge verunstaltet, muß natürlich mit Widerspruch rechnen, da ich unter diese meine Unterschrift gesetzt habe und damit persönlich für das geschriebene Wort einstehen muß.

Allerdings passiert es leider nur allzuoft, daß meist unwissende, fehlgeleitete Verfechter der "Reform" sich einen Artikel vorknöpfen, um alle Vorkommen von daß in "dass" abzuändern. Diesen Edit bezeichnen sie dann guten Glaubens mit dem Kommentar "→ neue Rechtschreibung". Der dabei entstehende traurige Brei aus "Neuer" und herkömmlicher Rechtschreibung in einer Enzyklopädie, die zweifelsfrei eine sprachliche Instanz darstellen sollte, trägt in der ganzen deutschsprachigen Gesellschaft zur bereits ausgeprägten nahezu babylonischen Schreibverwirrung nur weiter bei. Meiner Meinung nach ein großes Problem, das zu lösen vermutlich selbst einem Alexander unmöglich wäre. Warum machen wir es nicht wie FAZ, Spiegel und Bild, denen die deutsche Sprache ganz offensichtlich am Herzen liegt?

Administratoren & Demokratie

Zu diesem Thema wollte ich mich schon länger einmal äußern, schon bevor ich selbst für den "Job" als Admin kandidiert hatte. Allerdings habe ich bisher keine Zeit gefunden. Nun bin ich gerade über einen Eintrag von Katharina gestolpert, den ich so und ohne Änderung sofort unterschreiben kann. Ich zitiere von Wikipedia:Meinungsbilder/Verpflichtende Wiederwahl von Administratoren#Kommentare:

Es fällt nur mal wieder auf, dass immer mehr Leute die Admins der Wikipedia mit einer Regierung verwechseln. Wir sind kein Virtueller Staat, sondern eine Enzyklopädie. Unser Auftrag als Admin ist es nicht, hier zu Regieren und Gesetze zu erlassen, Abstimmungen und Endlosdiskussionen zu führen oder gar (Gott behüte!!!) irgend welches Volk zu vertreten. Unsere Aufgabe ist dafür zu sorgen, dass die Wikipedia eine ernstzunehmende Enzyklopädie wird und auch bleibt. Ich wiederhole: Unser Auftrag ist nicht die Vertretung der WP-Nutzer und -Autoren, sondern die Vertretung der Idee einer für alle Menschen (mit Internetzugang :-), zu allen Zeiten, gratis und frei zugänglichen Enzyklopädie. Um diese Idee umzusetzen braucht es Menschen, die sich ihr verschrieben haben. Menschen, die diskussions- aber auch konfliktfähig sind. Menschen, die sich nicht fürchten, sich auch mal die Hände schmutzig zu machen. Menschen, die sich nicht fürchten, sich in der Vertretung dieser Ziele auch mal mit Nutzern, die ihre eigenen Ziele verfolgen und damit dem Ziel der Wikipedia schaden, anzulegen. Wiederwahlen führen dazu, dass die fähigsten und effizientesten Admins, die mit echtem Committment für die Wikipedia und ihre Ziele, raufliegen, weil sie sich bei vielen unbeliebt machen, während Liebschwätzer und solche, die sich nicht die Finger schmutzig machen wollen, dabeibleiben. Konsequenz wäre eine Wikipedia, in der sich alle liebhaben. Eine Wikipedia, die keine ernstzunehmende Enzyklopädie mehr wäre, sondern monstruös grosses Weblog. --Katharina 12:09, 14. Apr 2005 (CEST)