Benutzer:Chronist 47/Haardt und Haardtgebirge

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Nachweis: WP wurde verfälscht

Mundartpoet hatte Recht, und PaulMuaddib ist im Unrecht: Selbstverständlich gibt es die Haardt und das Haardtgebirge, und sie bezeichnen zwei benachbarte Regionen, wie aus den roten Hervorhebungen (von mir) in dem kopierten Zeitungsartikel hervorgeht. Die Haardt ist die unten genannte „Sonnenbank“ mit den „Weinstädtchen und -dörfern“ zu Füßen des Haardtgebirges.

PaulMuaddibs Verfälschungen insbesondere der Artikel Deutsche Weinstraße, Haardt, Pfalz (Region) sowie die Löschung von Haardtgebirge müssen rückgängig gemacht werden, das von ihm erfundene Lemma Weinstraße (Pfalz) ist wieder nach Haardt zu verschieben. Ich weiß nicht, wie Mundartpoet nach seinem WP-Abschied dazu steht, aber er mit seinem profunden Detailwissen über die Region wäre der richtige Mann, den Augiasstall auszumisten. --C47 11:06, 9. Mai 2007 (CEST)


RHEINPFALZ-Report: Konjunkturfrühling in der Pfalz (3)
Pfälzer „Sonnenbank" lockt die Solarwirtschaft
An der Haardt formen Landschaft, Klima und Lebensgefühl das Erwerbsprofil - Touristenmagnet und Ruheraum

Von unserem Redakteur Michael Wendel

Über der exportstarken Pfälzer Wirtschaft scheint die Sonne des globalen Aufschwungs. Im RHEINPFALZ-Report stellen wir die sechs Wirtschaftsregionen der Pfalz und ihrer Nachbarn vor.

Die Sonnenbank der Republik - das ist zweifellos der von der Natur verwöhnte Landstrich zu Füßen des Haardtgebirges. Bad Dürkheim schmückt sich mit dem wissenschaftlichen Segen der Meteorologen gern mit dem Titel der an Sonnentagen reichsten Gemeinde in Deutschland - ein werbewirksamer Superlativ, den sich selbstverständlich die nicht minder gut beschienenen Weinstädtchen und -dörfer in der Umgebung mit der Kurstadt teilen dürfen. Die Energie der Licht- und Wärmespenderin lässt nicht nur die Trauben in einem der bedeutendsten und renommiertesten Weinbaugebiete zwischen Grünstadt und Neustadt reifen, sie zieht nicht nur Urlauber und Erholung suchende Tagesausflügler an, die den Dreiklang von Sonne, Wald und Wein schätzen. Die - nach menschlichen Maßstäben - nie erlahmende Strahlkraft des kosmischen Feuerballs lockt auch Unternehmen der Solarwirtschaft, die mit moderner Technik Licht und Wärme als umweltschonende Energiequellen anzapfen.

Auf einem industriellen Konversionsgelände bei Hettenleidelheim im Norden des Landkreises Bad Dürkheim hat die Kreisverwaltung einen Standort für einen „Solarpark" entwickelt. Das dort errichtete 1,3-Megawatt-Sonnenkraftwerk betreibt die auf regenerative Energieerzeugung spezialisierte Pfälzer Firma Juwi. Die mit großem Aufwand sanierte Mülldeponie bei Friedelsheim ist zu einem „Energiepark" aufgehübscht worden. Deponiegas treibt ein Blockheizkraftwerk, eine Fotovoltaik-Anlage wandelt Sonnenlicht in Elektrizität um.

Große Ambitionen hegen die Wirtschaftsförderer im Neustadter Rathaus mit dem „Solarpark Flugplatz Lilienthal". Das im Ortsteil Lachen-Speyerdorf nahezu lautlos und schadstofffrei betriebene Solar-Kraftwerk mit einer Leistung von zwei Megawatt soll der Kristallisationspunkt sein für die Ansiedlung von Unternehmen, die im Geschäft mit Fotovoltaik, Erdwärme und anderen erneuerbaren Energien eine Perspektive sehen. Mit sieben Firmen, die sich auf einem ehemals militärisch genutzten Gelände ansiedeln und Arbeitsplätze schaffen wollen, ist die Verwaltung im Gespräch. An der Weinstraße etabliert sich eine Wachstumsbranche, urteilt Gabi Troeger-Weiß, Professorin für Regionalentwicklung und Raumordnung an der Universität Kaiserslautern, „die sich in den nächsten Jahren zu einer Leitindustrie entwickeln wird".

Landschaft und Klima - das ist das Kapital der „Übergangsregion" an der Nahtstelle von Rheingraben und Naturpark Pfälzerwald. Die Hügel, der Wald, das Rebenmeer, Burgenromantik und Fachwerk-Idyll, Weinkultur und Wohlgefühl müssen zwar in vielerlei Varianten als touristische Abziehbilder herhalten, aber sie verfehlen ihre Wirkung auf Erholung Suchende nicht. Der Dienst am Gast prägt das Erwerbsprofil dieser „Herzkammer der Pfalz", die auch von Berufspendlern als Ruhe- und Rückzugsraum geschätzt wird.

Die Region im Wein-, Wald- und Wiesendreieck zwischen Bockenheim, Elmstein und Haßloch verfügt über eine ungebrochene Zugkraft als Touristenmagnet. Der Landkreis Bad Dürkheim hat 2006 seine Spitzenposition im pfälzischen Fremdenverkehrsgewerbe ausgebaut (289.000 Gäste), die Stadt Neustadt hat im Vergleich zum Vorjahr 16,6 Prozent mehr Besucher gezählt - so viele mehr wie keine andere pfälzische Kommune. Die Anziehungskraft soll ein Vier-Sterne-Tagungshotel mit 100 bis 120 Betten stärken, der Bau ist in der Nachbarschaft von Bahnhof und Saalbau geplant.

Die pfälzische Tourismus- und Freizeitindustrie - deren überregionalen Bekanntheitsgrad zum Beispiel der Holiday Park in Haßloch (siehe Infospalte) und der Kurpfalzpark bei Wachenheim steigern helfen - birgt nach übereinstimmender Ansicht von Gabi Troeger-Weiß und von Jürgen Vogel, für Standortpolitik zuständiger Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Pfalz, großes Entwicklungspotenzial. Davon profitieren auch Weingüter, Winzergenossenschaften und sogar touristisch attraktive Unternehmen wie die Sektkellerei Schloss Wachenheim.

Einige tausend mittelständische Betriebe im Weinbau, im Handel, im Handwerk und in allen Facetten des Dienstleistungsgewerbes - von der Gastronomie bis zu den „Kreativen" - prägen die Wirtschaftsstruktur im Landkreis Bad Dürkheim. Das ist einer der wesentlichen Gründe, warum der Kreis in der Statistik der Arbeitsagentur als Gebietskörperschaft mit einer der niedrigsten Arbeitslosenquoten in Deutschland geführt wird. Ähnliches gilt für Neustadt, auch wenn in der laut Eigenwerbung „größten weinbautreibenden Gemeinde Deutschlands" die Quote wegen der stadt-typischen Sozialstruktur und wegen eines größeren Anteils an verarbeitendem Gewerbe höher liegt (siehe Grafik).

Ob sich die Arbeitslosenquote noch ein Stück weiter nach unten drücken lässt, hängt zum großen Teil, aber nicht allein davon ab, dass die Konjunktursonne tatsächlich weiter so schön wärmt, wie es die „Wirtschaftsmeteorologen" in jüngster Zeit vorhersagen. Von Bedeutung ist auch, ob die von der Politik gesetzten neuen Akzente in der Landesentwicklung die Stärken des Wirtschaftsraumes an der Haardt stärkt.


HEBELT

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Mittelhaardter Rundschau
Ausgabe: Nr.107
Datum: Mittwoch, den 09. Mai 2007
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