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Artikelentwurf Zerfall der Sowjetunion

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Gliederung - Entwurf!

Zerfall der UdSSR

Der Zerfall der Sowjetunion war ein mehrjähriger Prozess der Desintegration der föderalen Strukturen in der UdSSR. Deren Zerfall begann mit der Unabhängigkeitserklärung Litauens am 11. März 1990, beschleunigte sich nach dem gescheiterten Augustputsch in Moskau 1991 und endete mit den Belowescher Vereinbarungen zwischen den Präsidenten von Russland, der Ukraine und Belarus am 8. Dezember 1991 Boris Jelzin, Leonid Krawtschuk und Stanislau Schuschkewitsch. In den Belowescher Vereinbarungen wurde festgestellt, dass „die UdSSR als völkerrechtliches Subjekt sowie als geopolitische Realität […] ihre Existenz beendet“ habe. Zugleich wurde der Vertrag zur Schaffung der UdSSR von 1922 außer Kraft gesetzt und die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten gegründet. Diese Erklärung wurde am 21. Dezember 1991 in der Erklärung von Alma-Ata von den Führern der übrigen autonomen Regionen der UdSSR mit Ausnahme der drei baltischen Staaten und Georgiens bestätigt. Nach dem Rücktritt Gorbatschows als letztem Präsidenten der UdSSR am 25.12.1991 endete deren Existenz am 26.12.1991. Die Auflösung des weltgrößten sozialistischen Staates markierte zugleich das Ende des Kalten Krieges.

Quelle:

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/sowjetunion-2021/


Klaus Gestwa: Von der Perestroika zur Katastroika – Michail Gorbatschow und der Zerfall des Sowjetimperiums. In: Einsichten und Perspektiven Heft 1 (2016), S. 16–33, (Teil 1) und Einsichten und Perspektiven Heft 2 (2016) S. 4-25. (Teil 2). Hrsg. v. Bayrischen Landeszentrale für politische Bildung.

Corinna Kuhr-Korolev, Perestroika und das Ende der Sowjetunion. Ein kontroverser Blick zurück. In: Docupedia-Zeitgeschichte, 09.02.2021 http://docupedia.de/zg/Kuhr-Korolev_perestroika_v1_de_2021 DOI: http://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok-2119

Nach dem Ende der Sowjetunion. In: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ) Heft 49-50 2011 Hrsg. von Bundeszentrale für politische Bildung

Sowjetunion. In: Aus Politik und Zeitgeschichte. Heft 16/2021 Hrsg. von Bundeszentrale für politische Bildung


Jan C. Behrends, Der Ukrainekonflikt. Einige Bemerkungen aus zeithistorischer Perspektive, in: Zeitgeschichte-online, März 2014, URL: https://zeitgeschichte-online.de/kommentar/der-ukrainekonflikt-einige-bemerkungen-aus-zeithistorischer-perspektive

https://www.dekoder.org/de/article/zerfall-udssr-usa-mythos

"Die USA wollten also allein wegen ihrer eigenen Sicherheit keinen Zerfall der UdSSR. Und nachdem dieser dennoch eingetreten war, wollten sie ein starkes, verlässliches Russland, das die Atomwaffen aus den anderen postsowjetischen Staaten übernimmt. Die verbreitete Vorstellung, dass der Kalte Krieg unbedingt auf einen Zweikampf der Kontrahenten hinauslaufen müsse, und zwar bis zur Vernichtung des Gegners, hält keiner Prüfung stand, weder der Fakten noch der Logik."

https://de.rbth.com/geschichte/81411-gruende-zerfall-sowjetunion

https://www.karenina.de/news/politik/russland-die-fehler-des-westens/

Russland und die Fehler des Westens 08/06/2021 von Ivan Kurilla

"Der Unwille (die mangelnde Bereitschaft), Russland in die westliche Gemeinschaft einzubeziehen, rührte von einer Triumphstimmung, die Anfang der 1990er-Jahre die westlichen Eliten erfasste. Politiker sprachen plötzlich vom „Sieg des Westens“ statt vom gemeinsamen Sieg über den Kalten Krieg. Diese Haltung gegenüber Russland als besiegtem, wenn auch nicht zerschlagenem Land (wie manche Politiker im Westen heute präzisieren) äußerte sich in dem Unwillen, auf die Bedenken der Russen zu hören."

"Das window of opportunity für eine Transformation stand nicht lange offen: Eine jüngst erschienene Publikation zeigt, dass die russischen Eliten bereits 1995 einen neuen antiamerikanischen Konsens ausgebildet hatten. Doch zwischen 1992 und 1994 war noch Vieles möglich gewesen. (Das Fenster schloss sich daraufhin bis 2007, und dann bis 2014 immer weiter.)

Insofern hat der Westen den größten Fehler ganz zu Beginn der 1990er-Jahre begangen, als seine Eliten – die sich lieber auf regionale Erfolge konzentrierten – nicht an die Möglichkeit einer russischen Integration geglaubt und so die Chance verpasst haben. Doch es gibt zwei weitere wichtige Momente, in denen die Entscheidungen des Westens die Beziehungen zu Russland zum Schlechteren verändert haben."

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/sowjetunion-2021/331329/von-der-hartnaeckigkeit-eines-attributs

Putin Zitat, Ost/West Sichtweise, Zitat vom Ende der Geschichte

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/sowjetunion-2021/331341/sackgasse-sowjetvergangenheit/

Essay ohne Fußnoten, Überblick über sowjet. Geschichte, Putins anti-westlicher Kurs "eigener" russischer Weg,

"Als die Putin-Zeit Ende des 20. Jahrhunderts begann, wurde schnell deutlich, dass sich der Staat auf der Suche nach einem "eigenen" russischen Weg vom westlichen Demokratiemodell verabschiedet und die nationale Idee immer intensiver an alten sowjetischen Mythen über die erfolgreiche stalinistische Modernisierung oder die Umwandlung des Landes in eine Supermacht ausrichtet. Die Demokratiebewegung der Perestroika-Zeit, die Mobilisierung einer ganzen Gesellschaft, die in der Befreiung der Länder Osteuropas aus der sowjetischen Einflusssphäre endete, der Fall der Berliner Mauer und das Ende des Kalten Kriegs wurden als Niederlagen gesehen, der Zerfall der Sowjetunion als Störfall.

Die Politik schränkte Freiheit und Demokratie ein, demokratische Verfahren wurden bloß imitiert, Gerichte waren abhängig vom Staat, freie gesellschaftliche Aktivität wurde behindert. Dies lief auf eine Art Wiederbelebung sowjetischer Praktiken hinaus und verlangte insofern geradezu nach einer Rehabilitierung der sowjetischen Vergangenheit. Es zeichnete sich eine Entwicklung ab, die noch einige Jahre zuvor in der Zeit der Perestroika undenkbar gewesen wäre. Die Idee vom Großen Russland verschmolz im kollektiven Bewusstsein allmählich mit der Sowjetzeit, insbesondere mit der Stalin-Ära. Anstelle einer ernsthaften, landesweiten Diskussion und Aufarbeitung erstand ein nur leicht veränderter sowjetischer, patriotisch begründeter Großmachtmythos wieder auf, der die Geschichte des Landes als eine Abfolge ruhmreicher heroischer Leistungen zeigt. Dieser Prozess wurde zum Bestandteil einer neuen, systematischen staatlichen Geschichtspolitik."

https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/59638/von-der-sowjetunion-in-die-unabhaengigkeit/

Corinna Kuhr-Korolev, Perestroika und das Ende der Sowjetunion. Ein kontroverser Blick zurück,

Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, 09.02.2021 http://docupedia.de/zg/Kuhr-Korolev_perestroika_v1_de_2021

DOI: http://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok-2119

"Grundtenor der zeitnah verfassten Untersuchungen lautet, dass das sowjetische System unter einem extremen Reformdruck stand und Maßnahmen unumgänglich waren. Je nach Standpunkt rücken Autor*innen die Kosten der Rüstungsindustrie, den fallenden Ölpreis oder die ineffektive Planwirtschaft in den Vordergrund. Andere betonen die Ermüdungserscheinungen der Gesellschaft, die fehlende Bindungskraft des Sozialismus als Staatsideologie, den Wunsch nach bürgerlichen Freiheiten und den wachsenden Konsumbedarf der Bevölkerung. Auch ein social overstretch, eine kumulative Gerechtigkeitskrise, oder die Probleme, ein multinationales Imperium zusammenhalten zu müssen, ein imperial overstretch, können im Mittelpunkt der Betrachtung stehen. Das Scheitern wird in der Regel einerseits auf die Konzeptlosigkeit und die fehlende Entschlossenheit der Reformer sowie auf die Beharrungskraft von Strukturen und Mentalitäten und andererseits auf die Brisanz lange unterdrückter Kräfte zurückgeführt."

"Wegen eine Betrachtungsweise, die vom Wissen um das Ergebnis bestimmt ist, versuchten Stephen Kotkin und Alexei Yurchak anzuschreiben. Kotkin rekapituliert in seinem 2001 verfassten Essay „Armageddon Averted“ die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sowie die Ambitionen Gorbatschows und kommt zu einer „Selbstmordthese“. Seiner Meinung nach hätte das System weiterbestehen können, wäre nicht Gorbatschow aus tiefer ideologischer Überzeugung der Meinung gewesen, das Land zu einem Sozialismus im Geiste Lenins zurückführen zu müssen. Indem die sowjetische Führungselite ihrem eigenen Projekt das Vertrauen entzogen habe, sei die sowjetische Ordnung implodiert."

In allen Fällen führt die persönliche Zeitzeugenschaft zu einer emotionalen, teils auch ideologischen Voreingenommenheit. Nach der hoffnungsvollen Aufbruchsstimmung spielen jetzt enttäuschte Erwartungen eine Rolle und verdüstern den Blick zurück.

"Die historische Forschung zur Perestroika steht immer noch am Anfang und ist bei Weitem nicht so ausdifferenziert wie die entsprechende Forschung zur „Wende“ in der DDR oder dem Umbruch in Ostmitteleuropa. Bisher ist sie stark geprägt vom Blick der zeitgenössischen politischen Beobachter*innen sowie von der politologischen und sozialwissenschaftlichen Forschungsliteratur, die unmittelbar in den Jahren der Perestroika oder in den 1990er-Jahren erschienen ist."

https://www.bpb.de/apuz/59625/nach-dem-ende-der-sowjetunion

https://www.bpb.de/apuz/59630/das-ende-der-sowjetunion-in-der-historiographie

"Nicht nur in Russland wird der Zerfall des Imperiums als Verlust von geostrategischer Größe, Identität, Freizügigkeit, Sprachgemeinschaft und Völkerfamilie empfunden. Es scheint, als ließe sich die stets angezweifelte Existenz des homo sovieticus doch nachweisen, zumindest postum und ex negativo. In Zentralasien, aber auch in Armenien oder im Altai-Gebiet beklagen Menschen, dass sie mit wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Problemen auf den nationalen oder regionalen Rahmen verwiesen sind, sich marginalisiert und von der Weltgeschichte abgekoppelt fühlen. Zur Auflösung der Fußnote[29] Auch wenn aus der Rückschau die Welt immer rosiger erscheint, als sie war, gibt dieser Phantomschmerz doch wichtige Hinweise auf die Art der Stabilität der Sowjetunion."


https://www.bpb.de/politik/hintergrund-aktuell/344318/die-gus-30-jahre-nach-gruendung-nur-noch-von-symbolischer-bedeutung

https://www.bpb.de/internationales/europa/russland/analysen/340826/30-jahre-zerfall-der-sowjetunion-generationen-20-09-2021

Bewertung

Deshalb bemühte sich der US-Präsident George Bush aber auch andere westeuropäische Regierungen, insbesondere die deutsche, um ein partnerschaftliches Verhältnis zur russischen Regierung unter Boris Jelzin. Russland erhielt 1993 und 1998 Finanzhilfen. Der START 2 Vertrag 1993 zwischen den USA und Russland führte zur atomaren Abrüstung. 1997 wurde Russland in den Rat der wichtigsten westlichen Industrienationen, der G7 bzw. dann der G8, aufgenommen. Neue Ordnung: Führungsrolle der USA Stärkung der internationalen Institutionen: UNO, EU... Rolle der Nato.

Die Erweiterung der NATO nach Osten war zwischen der russischen Führung und dem Westen umstritten. 1995 lehnte Jelzin dieses Bestreben vieler Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes ab. 1997 einigte er sich mit dem US Präsident Bill Clinton und unterschrieb die Nato-Russland-Grundakte, in der Russland Sicherheitsgarantien zugesichert und die Erweiterung der Nato gebilligt wurde.[1]


Die Globalisierung sowie die Deregulierung der internationalen Finanzmärkte erhielten durch den Zusammenbruch des Ostblocks gewaltigen Aufschwung. Anhänger einer neoliberalen Wirtschaftspolitik, wie sie seit den 1980er Jahren unter Margaret Thatcher und Ronald Reagan in Großbritannien und den USA betrieben wurde, sahen sich bestätigt. Der US-Republikaner Newt Gingrich erhob beispielsweise 1995 die Forderung, da der Kommunismus keine Gefahr mehr darstelle, sollten Sozialleistungen und progressive Steuergesetze zurückgenommen werden.[2] Gemäß dieser Logik, so Makoto Itoh, "wurden die Wohlfahrtspolitik, die Zugeständnisse an die Forderungen der Gewerkschaften [...] als notwendige Kosten angesehen, um ein freies kapitalistisches Wirtschaftssystem gegen den revolutionären Sozialismus zu schützen."[3] Die Postion der Gewerkschaften geriet daher aber vor allem durch die fortschreitende Globalisierung und die Verlagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer unter weiteren Druck.[3]

China hatte sich bereits in den den 1970er Jahren für die westliche Wirtschaft geöffnet. Kuba, Vietnam und Nord-Korea waren 1992 die letzten Staaten, die am einer kommunistischen Wirtschaftsorganisation festhielten, und gerieten ohne die Unterstützung aus der UdSSR in tiefe wirtschaftliche Krisen. Mit der gewaltsamen Niederschlagung der Studentenproteste auf XY Platz 1989 hatte die kommunistische Führung in China sich allerdings gegen die Glasnost Politik Gorbatschows positioniert.


In Kuba wurde der Zerfall der Sowjetunion zum Auslöser einer Wirtschaftskrise unter der Bezeichnung Sonderperiode.



Siehe auch

Literatur

  • Dmitri Antonowitsch Wolkogonow: Die Sieben Führer. Aufstieg und Untergang des Sowjetreichs. Übersetzt von Udo Rennert. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-7973-0774-8.
  • Martin Malek, Anna Schor-Tschudnowskaja (Hrsg.): Der Zerfall der Sowjetunion. Ursachen – Begleiterscheinungen – Hintergründe. Nomos Verlag, Baden-Baden 2013, ISBN 978-3-8329-6320-0.
  • Reinhard Lauterbach: Das lange Sterben der Sowjetunion. Schicksalsjahre 1985–1999, edition berolina, Berlin, 2016, ISBN 978-3-95841-031-2.

Noch nicht eingearbeitete Literatur:

  • Martin Sabrow / Susanne Schattenberg (Hrsg.): Die letzten Generalsekretäre. Kommunistische Herrschaft im Spätsozialismus. Links Verlag. Berlin 2018, ISBN 978-3-96289-028-5. (Auch als Sonderausgabe bei der Bundeszentrale für politische Bildung erhältlich)
  • Vladislav M. Zubok: Collapse. The Fall of the Soviet Union. Yale University Press, New Haven (CT) 2021, ISBN 978-0-300-25730-4 (englisch).
  • Serhii Plokhy: The Last Empire. The Final Days of the Soviet Union. Oneworld, London 2015, ISBN 978-1-78074-646-3 (englisch, ausgezeichnet mit dem Lionel Gelber Prize).
  • Stephen Kotkin: Armageddon Averted. The Soviet Collapse, 1970–2000. Oxford University Press, New York 2008, ISBN 978-0-19-536863-5 (englisch).
  • Christoph Meißner, Jörg Morré (Hrsg.): The Withdrawal of Soviet Troops from East Central Europe. National Perspectives in Comparison, Göttingen 2021, ISBN 978-3-525-31127-1. (englisch)

Weblinks


Artikelentwurf: Ergänzung Orhan Pamuk

Ergänzungen zum Abschnitt "Einzelne Werke"

Anfeindungen durch türkische Nationalisten

Im November 2021 wurde Pamuk erneut angeklagt. Ein Amtsgericht in Istanbul hat in zweiter Instanz einer Anzeige wegen Beleidigung des Staatsgründers Kemal Atatürk statt gegeben. Die Vorwürfe beziehen sich auf den im Frühjahr 2021 in der Türkei erschienen Roman "Nächte der Pest". Mit einer literarischen Figur aus dem Roman, ein junger Offizier namens Kamil, würde Pamuk den Staatsgründer der Türkei verspotten, was dort strafbar ist.[4]

"Ein Rechtsanwalt aus Izmir reichte [..] Strafanzeige gegen Pamuk ein. So wie der Schriftsteller 2005 die türkische Nation beleidigt habe, indem er von armenischen und kurdischen Opfern türkischer Massaker gesprochen habe, so greife er mit der Verhöhnung von Atatürk nun wieder die Werte des türkischen Volkes an, hieß es in der Anzeige von Tarcan Ülük. Pamuk wurde von der Staatsanwaltschaft zum Verhör einbestellt und bestritt die Vorwürfe. Die Figur des Offiziers Kamil werde in seinem Roman vom Volk geliebt, sagte der Schriftsteller."[5]

Das schwarze Buch

Der Roman Das schwarze Buch (Kara Kitap) erschien 1990 erstmals in der Türkei und 1995 in der deutschen Übersetzung beim Hanser Verlag. Er handelt von einer im Grunde recht einfachen Geschichte:

Der junge Anwalt Galip wird von seiner schönen jungen Frau und Cousine Rüya verlassen. Es beginnt eine spannende Suche quer durch die Stadtviertel Istanbuls, durch Moscheen und Katakomben, durch Bars und Bordelle. Es mehrt sich der Verdacht, dass Rüya sich bei Celâl versteckt, ihrem Halbbruder, einem erfolgreichen Kolumnisten, dem großen Vorbild Galips. Celâl aber bleibt unauffindbar. Er ist offensichtlich in allerlei Machenschaften verstrickt, unterhält Verbindungen zur Mafia, zu Geheimorganisationen und Sekten.

Das neue Leben

Hauptartikel: Das neue Leben (Roman)

Das neue Leben (Yeni Hayat) ist ein Roman von Orhan Pamuk, der 1994 in der Türkei und 1998 in der deutschen Übersetzung erschienen ist. Der Roman handelt von dem Studenten Osman, der die lebensverändernde Kraft eines geheimnisvollen Buches spürt und sich kurz darauf auf die Suche nach einer Frau namens Canan macht, bei der er das Buch erstmals gesehen und in die er sich verliebt hat. Die

auf die Reise nach seiner verlorenen Liebe b.

Der Titel Das neue Leben (Yeni Hayat) spielt auf Dantes gleichnamiges Werk Vita Nova an.

„Eines Tages las ich ein Buch, und mein ganzes Leben veränderte sich.“ Mit diesem Satz beginnt Orhan Pamuks literarisch vielleicht bedeutendster Roman, dessen Titel Das neue Leben (Yeni Hayat) auf Dantes gleichnamiges Werk anspielt. Die Geschichte des geheimnisvollen Buches verweist auf die deutsche Romantik, auf NovalisHeinrich von Ofterdingen und dessen Suche nach der blauen Blume. Es ist eine Geschichte von Liebe und Tod, von einer geheimnisvollen Reise, vom Spiel mit literarischen und mystischen Quellen aus Ost und West. Das Werk ist ein Klassiker in dem Sinne, dass man es, unbeeinflusst von allen geistesgeschichtlichen Spielereien, als geheimnisvollen Abenteuerroman lesen kann, gleichzeitig aber auch ein perfektes Spielzeug für den gebildeten Leser, der den Anspielungen, versteckten Zitaten und irreführenden Hinweisen nachgehen kann.

Istanbul

muss noch geschrieben werden

Istanbul - Erinnerungen an eine Stadt (Hauptartikel)

Intention

In eine Interview beschreibt der Autor den Entstehungsprozess des Buches: "sit down and remember and write, always paying attention to the beauty of the book"

Hüzün

Die Melancholie ist ein Motiv, das sich durch die Erinnerungen zieht.

Bei der Beschreibung seiner Kindheit erinnert sich der Autor an einen "schwermütigen Gemüstzustand", den er mit dem türkischen Begriff "hüzün" - Melancholie bezeichnet. "Hinter meiner Niedergeschlagenheit steckte auch, dass meine Kinderseele auf indirekte, verschwommene Weise etwas von den Auseinandersetzungen meiner Eltern mitbekam, vom geschäftlichen Scheitern meines Vaters und meines Onkels und vom Streit ums Familienvermögen. Anstatt mich damit auseinanderzusetzen, die Themen direkt anzusprechen und so meinen Schmerz wenigstens zu benennen, verwandelte ich ihn durch meine seltsamen Perspektivenwechsel in ein diffuses, geheimnisvolles Gefühl.


Autobiographie

Den Streitereien mit seinem Bruder widmet er ein eigenes Kapitel (Kap. 32), wobei er darauf hinweist, dass ihn Träume mehr beeinflusst haben, als das wirkliche Leben, und der Leser seine Erinnerungen nicht als Wirklichkeit nehmen sollte: "Es ist aber für einen Maler nicht nicht die Wirklichkeit ausschlaggebend, sondern die Form, für einen Romancier nicht die Abfolge von Geschehnissen, sondern ihre Gliederung, und für einen Memoirenverfasser nicht die Wahrheit der Vergangenheit, sondern ihre Symmetrie" (S334) .

Rezeption


  1. Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens. Die Zeit der Gegenwart. München 2015, S. 108.
  2. Simmonds Bethany: Ageing and the Crisis in Health and Social Care: Global and National Perspectives. Policy Press, 2021, ISBN 978-1-4473-4872-6, S. 24–25 (google.com [abgerufen am 22. Februar 2022]).
  3. a b Kate Hudson: The New European Left. Palgrave Macmillan UK, London 2012, ISBN 978-1-349-32054-7, S. 3–7, doi:10.1057/9781137265111.
  4. Moritz Baumsteiger: Anklage gegen Orhan Pamuk. In: sueddeutsche.de. Süddeutsche Zeitung, 10. November 2021, abgerufen am 11. November 2021.
  5. Susanne Güsten: Orhan Pamuk wegen Atatürk-Beleidigung angeklagt. In: Der Tagesspiegel. 9. November 2021, abgerufen am 11. November 2021.