Benutzer:Cimbail/Gordon Floyd Ferris
Gordon Floyd Ferris (geboren am 2. Januar 1893 in Bayard, Allen County, Kansas; gestorben am 21. Mai 1958 in Palo Alto, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Entomologe, Parasitologe und Hochschullehrer.
Jugend
Gordon Floyd Ferris war das jüngste von fünf Kindern eines Gleisbauers und Kleinfarmers. Nach dem Tod seiner Mutter lebte er vom dritten bis zum zehnten Lebensjahr mit seiner Schwester bei einer Großmutter. Als auch sie verstarb lebte er wieder bei seinem Vater, der als Tagelöhner in einer Zinkhütte arbeitete. Nach dem Abschluss der Schule, mit dreizehn Jahren, zog Gordon zu seinem ältesten Bruder Leslie, der in Ottawa lebte, dort als Vertriebsagent des Kansas City Star tätig war und an der privaten Ottawa University studierte. Gordon lebte in dieser Zeit vom Ausliefern von Zeitungen und der Unterstützung durch seinen Bruder. Zugleich besuchte er an der Ottawa University Kurse zur Vorbereitung auf ein Studium.[1]
1909 schloss Leslie sein Studium ab und ging als Lehrer nach Telluride, Colorado. Gordon blieb zunächst in Ottawa, übernahm von Leslie die Tätigkeit als Vertriebsagent und schrieb sich im Herbst als Student der Ottawa University ein. Nach kurzer Zeit verließ er das College und strebte die Aufnahme in die United States Navy an, sobald er das 17. Lebensjahr vollendete. Diese Pläne scheiterten an der verweigerten Zustimmung von Vater und Bruder.[1]
Stattdessen holte Leslie seinen Bruder erneut zu sich und verschaffte ihm einen Arbeitsplatz in der von Lucien L. Nunn gegründeten Telluride Power Company. Das Unternehmen zahlte jungen Mitarbeitern einen geringeren Lohn, ermöglichte ihnen jedoch später den Besuch eines College. Daraus gingen später die Telluride Assosciation und das Telluride House hervor.[1]
Stanford University
Ab 1911 besuchte Ferris ein College der Telluride Power Company in Olmstead, Utah, das mit der Cornell University verbunden war. Unzufrieden mit den Lebensumständen in der selbstverwalteten Einrichtung bat Ferris darum, an die Stanford University geschickt zu werden. Dort erlangte er mit der fortdauernden finanziellen Unterstützung durch Telluride 1917 seinen Magisterabschluss in Zoologie.[1]
Anschließend begann Ferris als Teaching Assistant seine mehr als vierigjährige Tätigkeit als Hochschullehrer an der Stanford University. 1925 und 1926 verbrachte er ein Jahr mit Feldstudien in Mexiko, gefördert mit einem Guggenheim-Stipendium. In England war er 1930 und 1931 ebenfalls für ein Jahr und 1948 und 1949 führte er im Rahmen des Fulbright-Programms einjährige Sammlungen und Feldstudien in China durch. Als Professor war er außerordentlich beliebt, seine über Jahre angebotenen Veranstaltungen zu den Beziehungen zwischen Menschen und Insekten zogen Studenten ohne fachlichen Bezug zur Entomologie an.[1]
Ferris verfasste etwa 275 wissenschaftliche Publikationen zur Taxonomie, Ökologie und Morphologie der Insekten. Ferris war ein hervorragender Zeichner und fertigte die Illustrationen seiner Veröffentlichungen stets selbst an. Seine Forschungen umfassten zahlreiche Taxa der Insekten, besonders hervorzuheben sind die Läuse (Anoplura), Kieferläuse (Mallophaga), Schildläuse (Coccoidea), parasitäre Zweiflügler (Diptera), Plattwanzen (Cimicidae) und Polyctenidae.[1][2]
George Ferris war mit der Botanikerin Roxana Stinchfield Ferris verheiratet. Er starb im Mai 1958 in Palo Alto, Kalifornien, wenige Monate vor seinem geplaten Eintritt in den Ruhestand.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- A Catalogue and Host-list of the Anoplura. In: Proceedings of the California Academy of Sciences 1916, Band 4, Nr. 6, S. 129–213, Online PDF , 28,9 MB.
- Contributions toward a Monograph of the Sucking Lice, acht Teile von 1920 bis 1935, Stanford University Press, Stanford 1919–1935;
- Atlas of the Scale Insects of North America, sieben Bände, Stanford University Press, Stanford 1937–1955;
- The Sucking Lice. Memoirs of the Pacific Coast Entomological Society 1. California Academy of Sciences, San Francisco 1951.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Wiggins, Ira L., Frederic Spiegelberg und Victor C. Twitty: Memorial Resolution. Gordon Floyd Ferris (1893 – 1958). Unveröffentlichter Nachruf der Stanford University, Online PDF (Memento vom 7. Juli 2010 im Internet Archive).
- ↑ John L. Capinera (Hrsg.): Encyclopedia of Entomology. Second Edition. Springer, Dordrecht und Heidelberg 2008, ISBN 978-1-4020-6242-1, Lemma Ferris, Gordon Floyd, S. 1423.
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