Benutzer:Clemens August von Bayern/Le mariage par escalade

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Daten
Titel: Le mariage par escalade
Gattung: Komödie
Originalsprache: Französisch
Autor: Charles-Simon Favart
Uraufführung: 9. September / 11. September 1756
Ort der Uraufführung: Schloss Bagatelle / Opéra-Comique
Personen
  • M. Baletti: Tomson, englischer Offizier
  • M. Rochard: Valere, französischer Offizier
  • Mlle. Baletti: Elvire, Einwohnerin von Mahón
  • Mad. Favart: Melise, Dienerin
  • M. Clavaro: Carlos, Bürger von Mahón
  • M. Preville: Le Vigueur, frz. Grenadier
  • M. Chanville: Vadeboncœur, frz. Grenadier
  • M. Duclos: ein englischer Soldat
  • mehrere französische Grenadiere

Le mariage par escalade (französischer Originaltitel) ist eine Komödie in einem Akt von Charles-Simon Favart.

Das Stück wurde während des Siebenjährigen Krieges anlässlich der Eroberung von Menorca (1756) durch ein französisches Expeditionskorps 1756 geschrieben. Die eigentliche Uraufführung fand im Rahmen eines für den siegreich zurückgekehrten Feldherrn Herzog von Richelieu gegebenen Festes im Schloss Bagatelle statt. Favarts Werk war zeitgenössisch aufgrund der euphorischen Stimmung im Königreich Frankreich nach dem Sieg von Menorca sehr erfolgreich. Die Handlung spielt sich vor dem Hintergrund der Belagerung von Mahón ab: Der französische Offizier Valere und der englische Offizier Tomson sind Rivalen im Kampf um das Herz der schönen Elvire. Das Libretto zeichnet sich durch eine deutliche Anglophobie aus:

„Victoire, victoire, victoire / Pour les Français quelle gloire. / Rien ne résiste à nos efforts! / Ah! chiens d'Anglais, vous êtes morts! (Szene XIV)“

Sieg, Sieg, Sieg / für die Franzosen, welch Ruhm / nichts widersteht unserer Kraft! / Ah! englische Hunde, ihr seid tot!

Die Eroberung von Menorca löste eine Begeisterungswelle aus und bedingte die Entstehung zahlreicher patriotischer Gelegenheitsdichtungen und -kompositionen, deren martialischer Stil bereits Ähnlichkeiten zur Ästhetik der französischen Revolution erkennen lässt. Favarts Opéra Comique nimmt aufgrund des namhaften Autors und ihres Erfolges unter diesen Werken eine besondere Stellung ein.

Ausgaben

  • [Charles-Simon Favart]: Feste donnée à Monsieur le Maréchal Duc de Richelieu à son retour de l'expédition de Minorque. Par Madame la Marquise de Monconseil a Bagatelle le 9 septembre 1756, Paris 1756. Google-Digitalisat

Literatur

  • Edmond Dziembowski: La guerre de Sept Ans, 1756-1763, Paris 2015, S. 176-179.
  • Andreas Wagner: Krieg und Literatur in einem Frankreich des Wandels. Untersuchungen anhand von Liedern, Gedichten und Theaterstücken aus den Jahren 1756 bis 1807, Anif/Salzburg 1990.

Weblinks


Die Lord-John-Saga ist eine Reihe historischer Romane von Diana Gabaldon.

Handlung

Hintergründe

Bombardierung Wittenbergs am 13. Oktober 1760, Kupferstich aus Georgis Wittenbergischer Klage-Geschichte
Darstellung der Belagerung im Neueröffneten Historischen Bildersaal zwei Jahre nach dem Ereignis
Wittenberg nach dem Bombardement, Kupferstich aus Georgis Wittenbergischer Klage-Geschichte

Die Belagerung Wittenbergs (1760) war eine religionspolitisch brisante Episode des Siebenjährigen Krieges. Infolge der Bombardierung durch die Reichsarmee wurde am 13. Oktober die Wittenberger Schlosskirche zerstört.

Wittenberg wechselte als kursächsische Grenzfestung im Kriegsverlauf mehrmals den Besitzer und wurde im Oktober 1760 von einer preußischen Garnison unter Konstantin Nathanael von Salenmon (1710–1797) verteidigt. Am 10. Oktober 1760 rückte die Reichsarmee unter dem Oberbefehl des Herzogs von Zweibrücken vor die Stadt und forderte die Besatzung zur Kapitulation auf. Salenmon beschied die Kapitulationsaufforderung abschlägig, woraufhin am 11. Oktober die Laufgräben eröffnet wurden. Am 13. Oktober begannen drei Batterien der Reichsarmee mit der Bombardierung Wittenbergs. Große Teile der Stadt wurden in Brand geschossen: Der Großteil der hölzernen Innenausstattung der Schlosskirche ging infolge des Bombardements verloren. Die Holztür an der Luther nach verbreitetem Glauben den Thesenanschlag vollzogen hatte sowie seine Grabstätte verbrannten. Am Abend stürmten zudem ein Kommando von Freiwilligen der Reichsarmee den gedeckten Weg der Festung und nahmen einen Offizier und 30 Gemeine gefangen. Da der Stadtbrand es erschwerte die Wälle zu verteidigen, ein Sturmangriff befürchtet wurde und der Brand das Pulvermagazin ernsthaft bedrohte, musste die preußische Besatzung am Folgetag kapitulieren. Salenmon ließ die Schamade schlagen und seine drei Bataillone mussten am 14. Oktober auf dem Festungsglacis die Waffen strecken. Die Reichsarmee erbeutete 15 Fahnen, ein großes Magazin, 28 Kanonen und 6 Mörser.

Die Zerstörung des bedeutenden Erinnerungsortes der Lutheraner rief ein erhebliches Medienecho hervor, wobei den Truppen der Reichsarmee in den meisten Schriften keine antilutheranischen Absichten unterstellt wurden – allerdings gab es durchaus entsprechende Gerüchte.

Quellen

  • Des neueröffneten Historischen Bilder-Saals Dreyzehenter Theil. In welchem die allgemeine Welt-Geschichte vom Jahr 1756 biß 1760, unter Kaiser Franz I., besonders der durch Europa sich ausgebreitete Krieg mit vielem Fleiß, aufrichtig und unpartheyisch beschrieben, und die vornehmsten Begebenheiten in anmuthigen Kupfern vorgestellet sind, Nürnberg 1760, S. 612f.
  • Empfindungen eines Fremdlings bey dem Bombardement von Wittenberg den 13 October 1760, [ohne Ort] 1761. (Digitalisat der ULB Sachsen-Anhalt)
  • Christian Siegmund Georgi: Wittenbergische Klage-Geschichte, Welche über die schwere und jammervolle Bombardirung, Womit diese Chur- und Haupt-Stadt, am 13. October 1760, beängstiget und grossentheils in einen Stein-Hauffen verwandelt worden, entworffen und mit Kupffern erläuert von Christian Siegismund Georgi, der Heil. Schrifft Doct. und öffentlichen Lehrer etc., Wittenberg [1760]. (Digitalisat der SLUB Dresden)
  • Daniel Wilhelm Triller: Wittenberg im Feuer der Belagerung, den 13. October 1760. poetisch beschrieben von Daniel Wilhelm Triller, Königl. Pohln. und Churfürstl. Sächsischen Hofrath, wie auch ersten öffentlichen Lehrer der Arzneygelahrtheit in Wittenberg, Fünfte verbesserte und weit über die Hälfte, vermehrte Auflage. Nebst einem Anhange verschiedener dahin gehörigen neuen Gedichte, Wittenberg 1761. (Digitalisat der SLUB Dresden)

Literatur

  • Stephan Reinert: Eine Kuppel über den Reformatorengräbern. Die Dresdner Frauenkirche als Vorbild für ein Wiederaufbauprojekt der 1760 kriegszerstörten Schlosskirche zu Wittenberg, in: Die Dresdner Frauenkirche. Jahrbuch zu ihrer Geschichte und Gegenwart 14 (2010), S. 173–184.
  • Andreas Stahl: Ein Schloß unter Beschuß. Die Belagerungen der kursächsischen Landesfestung Wittenberg 1760 und 1813/14, in: Burgen und Schlösser in Sachsen-Anhalt 22 (2013), S. 405–471.
  • Heinrich Christoph Gottlieb Stier (Hg.): Die Schloßkirche zu Wittenberg. Übersicht ihrer Geschichte bis auf die Gegenwart; zur Säcularerinnerung an die beiden Jahre 1560 und 1760, Wittenberg 1860. (Digitalisat der SLUB Dresden)

Weblinks