Benutzer:CoCgn/Niehl3

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Das Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk Niehl 3 (GuD Niehl 3) ist ein Erdgas-Heizkraftwerk der RheinEnergie AG. Standort ist der Niehler Hafen im Norden Kölns, in unmittelbarer Nähe zum Heizkraftwerk Niehl II. Niehl 3 arbeitet nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und liefert vor allem Fernwärme für Köln sowie elektrischen Strom für das bundesweite Stromnetz.

Geschichte

Im September 2012 fasste die RheinEnergie AG den Beschluss[1], den bestehenden Heizkraftwerksstandort um ein Gas-und-Dampfturbinen-Heizkraftwerk zu erweitern. Als Generalunternehmer wurde die Firma Alstom ausgewählt[2]. 2015 übernahm General Electric die Alstom-Energiesparte[3], seitdem ist General Electric Generalunternehmer. Standort ist der Niehler Hafen im nördlichen Kölner Stadtteil Niehl. Die Bau- und Montagearbeiten begannen am 1. Dezember 2012 und endeten am 18.September 2015. Am 30. September 2015 erfolgte die erste Energieeinspeisung ins deutsche Stromnetz. Seit dem 30. April liefert Niehl 3 im kommerziellen Regelbetrieb Strom und Fernwärme[4]. Die RheinEnergie beziffert die Baukosten auf 350 Millionen Euro. Dem Unternehmen zufolge soll es die letzte Investition in die konventionelle Energieerzeugung gewesen sein. Fortan will die RheinEnergie ausschließlich in Erneuerbare Energien investieren. Niehl 3 wird von der RheinEnergie HKW Niehl 3 GmbH betrieben, einer 100-prozentigen Tochter der RheinEnergie AG.   

Aufbau

Gas-und-Dampfturbinen-Heizkraftwerk Niehl 3
Lage
CoCgn/Niehl3 (Nordrhein-Westfalen)
Koordinaten 50° 58′ 29″ N, 6° 59′ 15″ OKoordinaten: 50° 58′ 29″ N, 6° 59′ 15″ O
Land Deutschland
Daten
Typ Kombikraftwerk
Brennstoff Erdgas
Leistung 450 MW elektrisch und 265 MW thermisch
Eigentümer RheinEnergie AG
Betreiber Rheinenergie AG
Betriebsaufnahme 2016
Turbine Kombinierte Gas- und Dampfturbine, Einwellenbetrieb
Website www.rheinenergie.de/niehl3

Das GuD-Heizkraftwerk Niehl 3 ist ein gasbefeuertes Kombikraftwerk. Als Basis dient das Design der KA26-Gaskraftwerke des Generalunternehmers Alstom/General Electric. Nach dem Prinzip einer Einwellenanlage sind eine Gasturbine, eine Dampfturbine sowie der Turbogenerator über eine Welle miteinander verbunden (Powertrain). Weitere wichtige Bestandteile sind der Abhitzedampferzeuger und der Wärmetauscher für das Fernwärmesystem. Niehl 3 wurde in direkter Nachbarschaft zum bestehenden RheinEnergie-Heizkraftwerk Niehl II erbaut, um Synergieeffekte zu nutzen. So wird Niehl 3 über den Leitstand von Niehl II mitgesteuert und ist an das bereits vorhandene Kühlsystem samt Nasskühlturm angeschlossen.

Technische Daten

Mit seiner hohen Brennstoffnutzung von bis zu 88 Prozent gehört Niehl 3 zu den effizientesten Energieerzeugungsanlagen weltweit[5]. Die Startzeit, vom Stillstand bis zur Volllast, beträgt nur eine Stunde. Auch lässt sich der Lastbereich flexibel und schnell anpassen, um bis zu 300 Megawatt in zehn Minuten. Die Anlage ist damit besonders geeignet, die Leistungsschwankungen Erneuerbarer Energien auszugleichen.  

  • Max. elektrische Leistung (netto): 450 Megawatt
  • Max. thermische Leistung (Fernwärmeauskopplung): 265 Megawatt
  • Max. elektrischer Wirkungsgrad: > 60 Prozent
  • Brennstoffnutzung: 88 Prozent
  • Lastbereich Dauerbetrieb: 20-100 Prozent
  • Laständerung im Betrieb: 300 MW/10 Min.
  • Startzeit von Stillstand zu Volllast: 1 Stunde
  • Generalunternehmer: General Electric ehem. Alstom
  • Bauzeit: 2,5 Jahre
  • Start kommerzieller Betrieb: 30. April 2016
  • Kosten: 350 Millionen Euro

Besonderheiten

Die Kraft-Wärme-Kopplung im Gas- und Dampfturbinentechnik-Heizkraftwerk ermöglicht den wirtschaftlichen Einsatz von Niehl 3. Allein die konventionelle Stromerzeugung wäre aufgrund niedriger Marktpreise für konventionell erzeugten Strom nicht wirtschaftlich. Die RheinEnergie betreibt Niehl 3 daher wärmegeführt. Während der Stromanteil ins regionale und bundesweite Stromnetz fließt, kommt die Fernwärme Köln zugute. Laut RheinEnergie reichen die 265 Megawatt Fernwärmeleistung aus, um weitere 30.000 Haushalte mit Fernwärme zu versorgen.

Vor allem im rechtsrheinischen Stadtteil Mülheim plant die RheinEnergie in den kommenden 15 Jahren die Zahl der Fernwärmeanschlüsse um 50 Prozent zu erhöhen. Die Rheinenergie hat parallel zum Bau von Niehl 3 vom linkrheinischen Heizkraftwerk-Standort einen zweiten Fernwärme-Düker unter dem Rhein hindurch zum vorhandenen Fernwärmenetz nach Mülheim gebaut. Damit ist in Köln der innerstädtische Fernwärmering geschlossen. Für die RheinEnergie ist Fernwärme „ein ideales Mittel, um den Klimaschutz im Ballungsraum Köln voranzutreiben. Denn die Versorgung von Einfamilienhäusern, Wohnanlagen und Unternehmen durch zentral erzeugte Fernwärme ist energieeffizient und kann zahlreiche kleine, weniger effiziente und klimaschonende Gas- und Ölheizungen ersetzen“.

Weblinks

Liste der Heizkraftwerke der RheinEnergie http://www.rheinenergie.com/de/unternehmensportal/technik_zukunft/heizkraftwirtschaft_1/index.php

Einzelnachweise