Benutzer:ColdCut/Nilzentren
Die Nilzentren (engl. Nile Centers) sind staatlich organisierte und auf lokaler Ebene angesiedelte Einrichtungen zur Information, Aus- und Weiterbildung der Bevölkerung sowie zur Stärkung der bürgerlichen Teilhabe an Projekten der lokalen Entwicklung in Ägypten.
Organisation
Die Zentren sind institutionell dem im Jahr 1954 eingerichteten ägyptischen State Information Service (SIS) angegliedert. Im Jahr 1967 wurden sie Teil des Internal Information Sector (IIS). Dieser bildete gemeinsam mit dem Foreign Information Sector (FIS), der Kommunikationsabteilung sowie der Zentralverwaltung den SIS. Der IIS umfasst derzeit 67 Informationszentren sowie 39 Nilzentren. Während die Informationszentren eher der Regierung dienen, um z. B. über nationale Themen und Regierungsbeschlüsse zu informieren, sind die Nilzentren mit der Behandlung lokaler Angelegenheiten betraut. Personell werden die Nilzentren durch ortsansässige Kräfte unterhalten. Darüber hinaus sind die Zentren gut in die ägyptische Zivilgesellschaft eingebunden und ebenso gut vernetzt.
Die Nilzentren sind Kooperationspartner der Hanns-Seidel-Stiftung in Ägypten.
Ziele
Die Zentren haben zu Ziel, die Mitarbeiter des SIS durch die Entwicklung von Trainingsprogrammen und durch die Anwendung moderner Kommunikationsmethoden in direktem Kontakt mit der Zielgruppe sowie in Kooperation mit Entscheidungsträgern die Interaktion zwischen den jeweiligen Gruppen zu intensivieren. Hierbei stehen sowohl die politische Bewusstseinsbildung als auch die Initiierung von Eigeninitiativen im Kern der Arbeit.
Aufgaben
Hauptaufgabe der Zentren ist es, die lokale Entwicklung im Rahmen des Civic Society Development Apprach zu fördern, Probleme wie z. B. Arbeitslosigkeit, Abfallbeseitigung, Wasserversorgung, Bildung, ländliche Entwicklung, etc. zu thematisieren, Experten und Vertreter der Behörden zu Seminaren und Workshops einzuladen und zur Entwicklung von Problemlösungsstrategien beizutragen. Letztere werden nach Abschluss der Konzeptphase dem jeweiligen Gouverneur übergeben. In den einzelnen Gouvernements sind sogenannte Follow-Up-Offices eingerichtet, um eine fortlaufende Bewertung des Projektverlaufs gewährleisten zu können.
Rezeption
Aufgrund ihrer Nähe zur lokalen Bevölkerung und ihrer Ausrichtung auf pragmatische Problemlösungsstrategien, verfügen die Zentren über ein hohes Ansehen bei der Bevölkerung.
Literatur
Hanns-Seidel-Stiftung: Externe Evaluierungen im Institut für Internationale Zusammenarbeit. Jahresbericht 2012. München, 2013. S. 17
Weblinks
- Arbeit der Hanns-Seidel-Stiftung in Ägypten. Abgerufen am 26. September 2013
- 30 Jahre Partnerschaft in Ägypten auf der Homepage der Hanns-Seidel-Stiftung. Abgerufen am 29. September 2013
[[Kategorie:Entwicklungshilfe]]