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Peter Conrad Schreiber
Peter Conrad Schreiber (* 11.August 1816 in Fürth,† 19.Februar 1894 in Nürnberg) war ein auch im Ausland geschätzter Landschaftsmaler der Romantik im 19. Jahrhundert.
Leben und Werk
Der 1816 in Fürth geborene Peter Conrad Schreiber gehörte zu den über die Grenzen Deutschlands hinaus auch in Frankreich und England geschätzten Landschaftsmalern seiner Zeit. Seine Lehr- und Studienjahre trugen sicher dazu bei. Er war von 1835-1836 Schüler bei dem schon damals legendären Landschaftsmaler Carl Blechen an der Berliner Akademie der Künste, die damals noch Preußische Akademie der Künste hieß. Er gehörte gleichzeitig in Berlin dem privaten Schülerkreis des Ateliers von Wilhelm Schirmer an. Blechen inspirierte ihn wohl zu Reisen in den Harz, der ein wichtiges Thema von Schreibers Frühwerk war. Schirmer "impfte [ihm] die Sehnsucht für Italien ein". Er war auch sonst sein eigentlicher Lehrer. So nahm Schreiber an den Ausstellungen der Berliner Akademie der Künste stets als Schirmer-Schüler teil: 1836 und auch noch 1838 und 1839, obwohl Schreiber schon im Spätsommer 1837 nach München aufgebrochen war. In München beeindruckte ihn nach eigenem Bekunden vor allem das Werk von Carl Rottmann.
1839 begab sich Schreiber nach Rom. Von dort aus bereiste er auch Italien, u.a. 1840 mit Johann Wilhelm Schirmer, dem schon damals berühmten Vertreter der Düsseldorfer Landschaftsschule. Zu Ende seines Italienaufenthalts wurde Schreiber 1841 Augenzeuge eines Ausbruchs des Vesuvs, der ihn tief beeindruckte und ebenso wie viele andere Italien-Eindrücke das Lebenswerk Schreibers maßgeblich beeinflusste. Seine Italienskizzen erwarb sogar noch zu Lebzeiten Schreibers das Königliche Museum (heute Altes Museum) in Berlin.
Schreiber bekam nach seiner Rückkehr aus Italien 1844 eine Anstellung als Zeichenlehrer am renommierten Aegidianum, dem heutigen Melanchthon-Gymnasium Nürnberg. Erhalten sind im Wesentlichen Bilder Schreibers aus dieser Nürnberger Zeit. Zumeist sind dies italienische Motive. In Nürnberg starb er 1894 als angesehener Bürger der Stadt. Ein Leben lang verband ihn eine enge Freundschaft mit dem Berliner Kommilitonen aus der Schirmer-Klasse, mit Ferdinand Konrad Bellermann, einem Landschaftsmaler aus dem Umkreis von Alexander von Humboldt<Beobachtung und Ideal, Ferdinand Bellermann, ein Maler aus dem Kreis um Humboldt. Herausgegeben von Kai-Uwe Schierz und Thomas von Taschitzki, Angermuseum Erfurt. Erfurt 2014 </ref>. 1874 schied Schreiber wegen eines Augenleidens aus dem Schuldienst aus. Seine Schaffenskraft verließ ihn gleichwohl nie.
Schreiber war ein typischer Vertreter der Romantik seiner Zeit. Vor der Kulisse der zuweilen mystischen und phantastisch überhöht dargestellten Natur wirken der Mensch und sein Werk klein und unbedeutend. Schreiber erfüllt damit das damals wie heute bei vielen Menschen virulente Bedürfnis nach gefühlsmäßigem Ausgleich zur rapide fortschreitenden Industrialisierung - die Sehnsucht nach der Erhabenheit und ewigen Größe der Natur, die Halt geben sollte. Das macht Schreiber auch heute so aktuell. Eine kunsthistorische Aufarbeitung seines Werks bleibt ein Desiderat.
Literatur über Peter Conrad Schreiber
- Wolfgang Vorwerk: Peter Conrad Schreiber, ein Fürther Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Ein Beitrag zu seinem 200. Geburtstag. Teil 1 [Schreibers Kindheit und Jugendzeit in Fürth sowie seine Lehr- und Wanderjahre]. In: Fürther Geschichtsblätter (Herausgeber: Geschichtsverein Fürth e.V.). Heft 4 2015. 65.Jahrgang. S. 99-122.
- Ders.: Peter Conrad Schreiber, ein Fürther Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Ein Beitrag zu seinem 200. Geburtstag. Teil 2 [Schreibers Leben und Schaffen in Nürnberg]. In: Fürther Geschichtsblätter (Herausgeber: Geschichtsverein Fürth e.V.). Heft 1 2016. 66.Jahrgang. S. 3-29.
- Rolf Schenk / Catherine Franke-Schenk (Hrg.): Peter Conrad Schreiber. Blick auf Cap Misenum und Capri, in: Hundert Jahre mit der Kunst. 1913 bis 2013. Jubiläumsausstellung Kunstsalon Franke-Schenk, München 2013, Bd. II., S. 166-170, Kat. Nr. 23. Text auch online: http://www.kunstsalon-franke-schenk.de/de/artworks/blick-auf-cap-misenum-und-capri.
- Manfred H. Grieb (Hg.): Nürnberger Künstlerlexikon, Band 3, München. S. 1380.
- Homepage zu Leben und Werk von Schreiber: www.peter-conrad-schreiber.de
