Benutzer:Coyote III/Coyote und Nachtigall

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Der Coyote und die Nachtigall

In einem fernen Land in einer Zeit als es noch Wunder und Zaubermächte in den dunklen Wäldern gab, da wanderte ein einsamer Coyote über die Ebenen. Er war auf der Suche nach einem geheimen Ort. Lange war er unterwegs und hatte jeden, den er auf seinem Wege getroffen hatte gefragt, doch niemand hatte ihm Auskunft geben können.

So kam er schließlich zu einem finster anmutenden Wald, denn kein Licht fiel zwischen dem dichten Laub der Buchen und Linden bis auf den Boden. Müde war er von der Suche, die Hoffnung schwand aus seinem Herzen. Da vernahm er plötzlich einen lieblichen Gesang, der aus der Finsternis zu ihm drang. Er folgte diesem magischen Lied und kam zu einer Lichtung, wo er auf einem verwitterten Felsen eine kleine graue Nachtigall erblickte.

Sie verstummte, als sie ihn gewahrte, blickte ihn an und sagte traurig: „Ich kenne den Ort nach dem du suchst, aber dein Wunsch, ihn zu betreten wird sich nicht erfüllen.“ Der Coyote war verwundert, denn woher konnte dieser Vogel wissen, weswegen er hierher gekommen war? Er fragte etwas verwirrt mit freundlicher Stimme: „Was weißt du über diesen Ort, bist du dort gewesen? Warum kann ich nicht dorthin gelangen?“

Die Nachtigall blickte ihn aus ihren dunklen Augen an und zwitscherte leise: „Es liegt ein magischer Bann darauf, niemand kann diesen brechen, selbst meine Zaubermelodie vermag es nicht, dir den Zugang zu ermöglichen.“ „Ein Bann?“, fragte der Coyote, „aber wer hat diesen ausgesprochen und warum?“ „Es war der mächtige Zauberer Manannan mac Median, er ist es, der allen Lebewesen dieser Welt den Zutritt verwehrt. Er ist mächtiger als alle Magier und niemand vermag es ihn dazu zu bewegen diesen Bann zu lösen.“

Lange blickte der Coyote die kleine Nachtigall an ehe er sprach: „Dann ist meine Suche hier zu Ende, der weite Weg war vergeblich, alle Strapazen die ich auf mich genommen habe, um diesen Ort zu finden, waren zwecklos, das Ziel ging verloren.“ Der Vogel zwitscherte: „Ich wünschte, ich hätte dir eine andere Auskunft geben können, aber es gibt keinen Weg dorthin. Lebe wohl mein Freund, wohin auch immer du gehen wirst, soll mein Gesang dich begleiten.“ Und sie begann erneut ein melancholisches Lied zu singen. Der Coyote verließ den Wald und kehrte in die weiten Ebenen zurück.

Nie wieder sollten sich die beiden begegnen, doch in mancher Vollmondnacht hörte man ihn klagend heulen und in der Ferne sang die Nachtigall dazu ihr trauriges Lied.