Benutzer:Critoyen1960
Die vierstellige Zahl in meinem Benutzernamen sagt genau das aus, was sich der Leser dabei denkt. Und dennoch bin ich erst seit Mai 2020 angemeldeter Benutzer in der deutschsprachigen Wikipedia. Unangemeldeter lesender Benützer bin ich dagegen schon lange. Fast täglich sogar. In dieser langen Zeit des Artikellesens reifte in mir ein Entschluss.
In den 80er und 90er Jahren war ich Mitautor, Grafiker und Lektor mathematischer Schulbücher für HTLs. Im Zuge der Buchproduktion musste ich sehr oft Druckfahnen korrekturlesen. Das war eine sehr ermüdende und nervenaufreibende Tätigkeit. Trotzdem oder deshalb habe ich sie so sehr verinnerlicht, dass ich heute kaum mehr ein Buch oder sonst etwas ohne Bleistift in der Hand lesen kann. Denn ich finde immer etwas. Man sagt mir nach, dass ich für das Auffinden von Druck-, Satz-, Tipp-, Denk- und Logikfehlern sogenannte "Giftfinger" habe: Ich habe mir für Druckwerke einen diagnostischen Blick angeeignet wie es beispielsweise Radiologen haben müssen, wenn sie auf Röntgenbildern Frakturen, Thromben und Metastasen aufspüren wollen. Was dem Radiologen sein Prolapsus ist, ist mir der Lapsus Linguae. Mittlerweile kann ich in Texten sogar mit freiem Auge erkennen, ob zwischen zwei Wörtern etwa ein Leerzeichen zu viel eingefügt wurde – auch wenn die Texte in Proportionalschrift gesetzt sind.
Daher habe ich mich entschlossen, meine lektorische Spürnase nun endlich auch für diese imposante Enzyklopädie nutzbringend einzusetzen.
Meine Hauptinteressen liegen in der Musik, Mathematik, Cineastik und der Wissenschafts- und Erkenntnistheorie. Dies lässt mich fast täglich gezielt suchen. Dank meiner zahlreichen Nebeninteressen schlendere ich aber auch oft ziellos durch die Gänge dieser virtuellen Bibliothek (auch wenn sie nicht unbedingt nahe beieinander liegen), blättere da und dort herum, lese bisserl was und lasse mich von Links verführen. Auch bei diesem Flanieren durch das virtuelle Wissen fallen en passent garantiert Brocken mit Verbesserungsvorschlägen ab.
So wie Wissenschaft schon seit langem als sozialer und weitestgehend demokratisch organisierter Prozess funktioniert, bei dem in zivilisiertem Umgangston zusammengearbeitet und dabei kreative und kritische Statements zum Mehrwert für uns alle ausgetauscht werden, bin ich überzeugt davon, dass in analoger Weise auch eine qualitative Enzyklopädie entstehen, am Leben erhalten werden und wachsen kann.