Benutzer:Daniel.ines/Peng Pai
Peng Pai (Chinesisch: 彭湃; pinyin: Péng Pài) (22. Oktober 1896 – 30. August 1929) war ein Pionier der chinesischen Bauernbewegung, ein berühmter Revolutionär und einer der Führer der Kommunistischen Partei Chinas KPCh in ihren Anfängen. Unter anderem gründete er die Hailufeng Sowjet, die erste sowjetische Regierung Chinas. Peng Pai war einer der wenigen chinesischen Intellektuellen, denen in der frühen 20ern bewusst wurde, dass die Streitpunkte der Bauern- und Landbevölkerung am meisten für die kritischen Probleme in der chinesischen Gesellschaft verantwortlich waren. Er war der Überzeugung, dass der Erfolg jeder Art von Revolution in China von der Bauernschaft als ihrer Basis abhängig war.
Kindheit und Jugend
Peng Pai wurde am 22. Oktober 1896 als Sohn von Peng Shou-yin (澎寿殷) und Zhou Feng (周凤) in Haifeng (Guangdong Provinz) geboren. Haifeng war reich an natürlichen Ressourcen, dennoch lebte ein Großteil der Bevölkerung in Armut. Das lag vor allen an der zu hohen Steuerlast und der Ausbeutung der Bauern durch Regierungsbeamte und Großgrundbesitzer. Die Peng Familie war kantonesischer Herkunft und hatte ungefähr 30 Mitglieder. Sie besaßen große Ländereien, die von über 1500 Bauern bestellt wurden. Als Sohn dieser wohlhabenden Familie und somit als Erbe großen Reichtums scheint sein Einsatz für die Rechte der Landbevölkerung zunächst verwunderlich.
Peng Pai’s sozialpolitische Ansichten wurden teilweise von den frühen Beobachtungen des verarmten Lebens der Familie seiner Mutter geprägt. Zhou Feng wurde im Alter von 18 Jahren als Konkubine an Peng’s Vater verkauft. Zu diesem Zeitpunkt hatte Peng Shou-yin bereits 2 Söhne mit seiner ersten Frau. Auch wenn sie durch ihre Heirat eigentlich der Oberschicht angehörte, wurden Zhou Feng aufgrund ihrer Herkunft der dazu gehörige Status und die damit verbundenen Privilegien vorenthalten. Peng Pai, obwohl ihm der Status durch seine Geburt automatisch zuteilwurde, verpasste keine Gelegenheit, persönlichen Kontakt mit der weniger privilegierten Landbevölkerung aufzunehmen. Pai’s Mutter gebar selbst drei Söhne: Peng Hanyuan (彭汉垣), Peng Pai und Peng Shu (彭述). Hanyuan und Shu traten später aktiv in der von Pai ins Leben gerufenen und geführten Bauernbewegung bei. Alle drei Brüder haben ihr Leben für diese Bewegung gelassen. Und alle drei wurden offiziell von der Volksrepublik China als Märtyrer der Revolution geehrt.
Bereits während seiner für reiche chinesische Familien typischen traditionellen Erziehung stellte er sich als sehr intelligenter Junge mit einer hohen Auffassungsgabe dar. Pai’s Vater starb als er erst 10 Jahre alt war; von dort an übernahm sein Großvater die erzieherischen Aufgaben.
1912 wurde Pai im Alter von 16 Jahren mit Cai Su-ping (蔡速平) verheiratet. Obwohl er gegen arrangierte Ehen war, gehorchte er dem Willen seiner Familie. Allerdings ließ er es sich nicht nehmen, Cai Su-ping in eine für damalige Zeiten „emanzipierte“ Frau zu verwandeln. So verbot er ihr beispielsweise sich die Füße zu binden. Außerdem brachte er ihr Lesen und Schreiben bei und lehrte sie seine soziopolitischen Ansichten. Sehr zum Erstaunen der Stadtbewohner sah man die zwei oft Hand in Hand über die Straßen Haifengs spazieren. Durch diese Maßnahmen bekam die „Anti-Fußbinden-Bewegung“ zunehmende lokale Unterstützung und das Bewusstsein für die Idee der Gleichheit der Geschlechter wurde größer.
Zum ersten Mal wurde Peng Pai 1916 politisch aktiv. Zu der Zeit war er noch Schüler der Lu-an Normal School. Die lokale Oberschicht plante einem korrupten und gewalttätigen Offiziellen eine Statue zu errichten, um seine Sympathie zu erlangen und ihn positiv zu stimmen. Die Bewohner Haifengs hassten diesen Plan, waren aber zu verängstigt, um dagegen zu protestieren. Als Peng Pai und seine Mitschüler davon erfuhren, organisierten sie Streiks und Proteste, um die Errichtung der Statue zu verhindern. Diese fanden ihren Höhepunkt in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“, bei der die Schüler heimlich den Schrein mit der Statue stahlen und ihre Nase abschnitten. Daraufhin sahen sich die Verantwortlichen gezwungen den Protesten der Schüler nachzugeben. Der Erfolg dieser Aktion bestärkte ihn wahrscheinlich weiter in seiner Tendenz zur Anwendung radikaler Methoden.
Studium in Japan (1917-1921)
1917 entschied sich Peng Pai in Japan zu studieren, da das zu der Zeit gesellschaftlich hoch angesehen wurde. Obwohl seine Familie diese Pläne nicht unterstützte und ihm jegliche Form der finanziellen Hilfe untersagte, schaffte er es doch seinen Traum zu verwirklichen, indem er Kontakt zu einem General aufnahm, der junge Chinesen, die in Japan studieren wollten, finanziell förderte. In Japan angekommen studierte er erst ein Jahr an der Seijo Akademie bis er an der Waseda-Universität angenommen wurde, wo er die Fächer Politik und Wirtschaft belegte.
Während seiner Zeit in Japan wurde er Zeuge mehrerer historischer Ereignisse, die nicht nur seine Weltanschauung, sondern auch China und die Japanisch-Chinesischen Beziehungen gravierend prägen sollten. Man könnte sagen, dass die Jahre als Student den Grundstein seines politischen Werdegangs in der KPCh legten.
Eines dieser Ereignisse war die Russische Revolution 1917 und dessen Auswirkungen auf Japan und China. Die Revolution wurde von vielen Chinesen sehr begrüßt, da sie als ein Modell im Kampf gegen den Imperialismus Japans und des Westens gesehen wurde. Japan hingegen fühlte sich durch die neu entstandene Sowjetunion bedroht und sah seine territorialen Ansprüche in Sibirien, der Mandschurei und der Mongolei in Gefahr. Als Reaktion darauf schlossen sie heimlich mit dem pro-japanischen Premierminister Chinas ein Abkommen über militärische Unterstützung bei einem potentiellen Angriff Russlands. Bei den in Japan studierenden Chinesen stieß dieses Abkommen auf große Proteste. Obwohl die japanischen Behörden möglichen Demonstrationen durch chinesische Studenten mit einem ein Versammlungsverbot vorzubeugen versuchten, schafften diese es dennoch ein geheimes Treffen abzuhalten. Als dieses von der japanischen Polizei aufgedeckt wurde, wurden sie alle festgenommen und abgeführt. Sie wurden auch an dem Wohnheim vorbei geführt, in dem Peng Pai wohnte. Als dieser dort sah, wie sie gefesselt, humpelnd und blutend vorbeizogen und dennoch Mut und Überzeugung ausstrahlten, machte es großen Eindruck auf ihn. Geprägt von dem Miterlebten entschloss er sich der Studentenbewegung anzuschließen, in der er ein aktives Mitglied wurde.
Ein weiteres wichtiges Ereignis waren die Reisunruhen in Japan im Jahre 1918. Nach Ende des Ersten Weltkrieges kam es in Japan zu einer starken Inflation. Die Preise für Reis konnten am Anfang stabil gehalten werden, stiegen dann aber umso rasanter an. Die Bauern konnten von dem Anbau nicht mehr profitieren, da die Preise für Ausrüstung und Dünger noch stärker angestiegen waren. Die einzigen, die Gewinn machten, waren die Großgrundbesitzer. Der Unmut der in Armut lebenden Landbevölkerung gegenüber der reichen Oberschicht wurde zunehmend größer. Obwohl Peng Pai von der materiellen Entwicklung Japans beeindruckt war, machten ihn die Reisunruhen darauf aufmerksam, dass der Reichtum des Landes nicht allen Teilen der Bevölkerung zu Gute kam und tatsächlich nur einige wenige davon profitierten. Nach dieser Erkenntnis beschäftigte er sich zunehmend mit der Thematik des Sozialismus. Er kam zu dem Schluss, dass der einzige Weg China das Überleben zu gewährleisten der Sozialismus war und, dass es zu dessen Etablierung einer kompletten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Revolution bedarf.
1921 beendete Peng Pai sein Studium in Japan und kehrte in seine Heimatstadt Haifeng zurück. Kurz nach seiner Ankunft veröffentlichte er einen Artikel, an dem sich sehr gut seine in Japan neugewonnenen Ideologien erkennen lassen. Es handelt sich dabei um eine Mischung aus anarchistischem und sozialistischem Gedankengut. In dem Artikel verlangt er unter anderem die Abschaffung des Gesetzes, der Regierung und des Staates. Er beschreibt das Gesetz als Instrument, mit dessen Hilfe die herrschende Klasse die einfache Bevölkerung unterdrücke und durch das der Staat die Bauern ausbeute. Außerdem tritt er darin die Aufhebung privaten Eigentums ein und ruft wiederholt zur sozialen Revolution und zum Umsturz des Systems auf.
Bevor er nach Japan ging, war er der Überzeugung, dass Reformen in dem bestehenden System die Lösung für Chinas Probleme seien. Doch die Erlebnisse und Erfahrungen während seines Studiums haben ihn in einen leidenschaftlichen Revolutionär gewandelt.
Bildungsbeauftragter in Haifeng (1921 – 1922)
Im Oktober wurde er als neuer Beauftragter des Bildungsamts von Haifeng County eingesetzt. Er erschuf neue Schulen, verbesserte die Lehrpläne, und rekrutierte junge Lehrer und Direktoren mit pro-sozialistischen Idealen. Außerdem organisierte er eine Parade zum 1. Mai für die Bezirksstadt, an der sowohl seine Schüler als auch Jungen und Mädchen aus reichen Familien beteiligt waren.
Die Anfänge der Bauernbewegung (1922-1926)
1.) Anfängliches Misstrauen
Im Sommer 1922 wurde Peng Pai von seinen Diensten als Bildungsbeauftragter enthoben. Ausschlaggebend war die von ihm organisierte Parade zum 1.Mai.
Er ging daraufhin aufs Land und versuchte sich dort neu zu organisieren und Anhänger für seine Sache zu gewinnen. Doch stellte sich als schwieriges Unterfangen raus, hatten die Bauern zuvor noch nie von Nation oder Kommunismus gehört, der Begriff Revolution war ebenfalls völlig unbekannt.
Peng Pais erste Versuche waren entmutigend und verdeutlichten die Misstrauen der Dorfbewohner zu den Revolutionären, welche die Dorfbewohner als die unnahbare „Elite“ ansahen. Sie schlugen Türen vor Peng Pai zu, und wandten sich ab, wenn sie ihm begegneten. Sie hielten ihn für einen Steuer- und Schuldeneintreiber der Großgrundbesitzer.
Die Bewohner waren schockiert, als er ihnen erklärte, dass er genau das Gegenteil davon wollte: Er war der Überzeugung, dass nicht sie den Großgrundbesitzern etwas schuldeten, sondern vielmehr die Großgrundbesitzer ihnen aufgrund der jahrelangen rücksichtslosen Ausbeutung. Sowas hatten sie zuvor noch nie gehört. („Niemanden etwas schuldig zu sein ist schon gut genug, wie kann es dann sein, dass jemand MIR was schuldet?“). Aus Angst und Misstrauen gegenüber diesem Fremden mieden sie Peng Pai, da sie sich dabei auf ihre bisher erhaltenen Erfahrungen verließen. Sie waren der Meinung, dass es Schicksal wäre, wer als Bauer und wer als Großgrundbesitzer geboren wurde. Und auch wenn dieser Fremde sie dazu drängte, für ihre Freiheit einzustehen, würde es daran nichts ändern können. Jeder, der daran glaubte, müsste in den Augen der Bauern verrückt sein.
2.) Anpassungsphase und Gewinnung von Anhängern
So musste Peng Pai auf eine andere Art und Weise vorgehen, um das Vertrauen der Bauern gewinnen zu können. Fortan passte Peng Pai sich den ländlichen Verhältnissen an. Er kleidete sich im Stil eines Bauern, änderte seine Art zu sprechen, ließ sich von einem der Bauern vorstellen und wartete immer bis zum Feierabend der Bauern ab, um eine Ansprache zu halten. Dabei handelte es sich allerdings weniger um eine Ansprache, als um eine Unterhaltungsshow, bei der er sein Publikum z.B. mit Hilfe einer Puppenshow oder selbst komponierter Lieder überzeugen wollte. So schaffte er es den Bauern seine politischen Ansichten auf eine spielerische und unterhaltsame Art und Weise zu vermitteln. Um zu zeigen, wie ernst er es tatsächlich mit seinem Vorhaben meinte, verbrannte Peng Pai all die Eigentumsurkunden seiner geerbten Ländereien und verkündete den Bauern, dass all das Land, welches sie zur Zeit bestellten, von nun an ihnen gehören sollten.
So wurde der Grundstein für eine Bauernorganisation gelegt und der Strom an Interessenten schien nicht abzureißen, zumal die Vorteile der Mitgliedschaft einer solchen Verbindung nicht abzustreiten waren. Man erhielt nicht nur kostenlose medizinische Versorgung, sondern auch Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten. Es wurde sogar eine kleine Klinik sowie eine Apotheke errichtet, die so gut besucht waren, dass man sich fortan ausweisen musste, um diese besuchen zu dürfen. Außerdem lernten die Bauern lesen, schreiben und rechnen, damit sich das Machtgefälle gegenüber den Großgrundbesitzern und Kaufleuten verringern konnte. Auch bekam man als Mitglied der Bauernorganisation persönlichen Schutz, falls benötigt. Nach solchen ungewöhnlichen und ernsthaften Bemühungen schaffte Peng Pai es die erste bezirksweite Bauernverbindung Chinas zu gründen, die „Haifeng County Bauernverbindung“. In einer eigens aufgezogenen Zeitschrift, der „Red Heart Weekly“, verteidigte er seinen Standpunkt zum Sozialismus.
Peng Pais engste Anhänger waren die, die nicht nur wegen der vielen Vorteile der Bauernverbindung beitraten, sondern die denselben Drang wie er verspürten, die Rechte der Bauernklasse zu verbessern und zu verteidigen. Diese sah Peng Pai persönlich als seine ersten Kameraden an.
3.) Weitere Aktivitäten der Bauernverbindung und politischer Aufstieg Peng Pais
Die Verbindung trat für niedrigere Pachtzinsen ein und boykottierte die Großgrundbesitzer. Zudem gewann die Bauernorganisation auch Gerichtsfälle, in denen sich die Bauern weigerten eine Mieterhöhung ihres zu bestellenden Landes anzunehmen. Die Bauern wurden ab sofort immer mehr in geschäftliche Angelegenheiten involviert, was ihnen zu einer stärkeren öffentlichen Präsenz verhalf und außerdem genug Selbstvertrauen gab, persönlich für ihre Rechte einzustehen und sich nicht mehr widerstandslos ausbeuten zu lassen.
Am Neujahrstag 1923 wurde Peng Pai schließlich zum Präsidenten der Bauernverbindung gewählt, welche zu dieser Zeit nach eigenen Angaben aus ungefähr 20000 Familien, also ungefähr 100000 einzelnen Mitgliedern bestand. Das machte ein Viertel der gesamten Bevölkerung des Landkreises aus.
Als im Juli 1923 ein Taifun das Land verwüstete und sich die Erträge der Landwirtschaft um 70% reduzierten, sollten auch die Bauern nur 30% ihres Lohnes erhalten. Das löste große Proteste aus; die Landwirte weigerten sich und verlangten, dass sie trotzdem ihren vollen Lohn ausgezahlt bekommen sollten.
Peng Pai hatte die Gesellschaft Haifengs in zwei Lager geteilt: Die Bauern und die Großgrundbesitzer, gegenseitige Gegner, deren Interessen nicht unterschiedlicher sein konnten.
1924 trat Peng Pai der Koumingtan (KMT oder nationalistische Partei) bei und diente dort als Minister der Abteilung für die Landbevölkerung, nachdem sich 1923 die KMT-KPCh-Allianz gebildet hatte.
Die KMT wurde zu der Zeit von Sun Yan-Sen geführt und verfolgte die Politik einer stärkeren Zusammenarbeit mit Russland, einer Kooperation mit den Kommunisten und die Unterstützung der Bauern- und Arbeiterbewegungen.
Der Zentralausschuss entschied sich zudem, basierend auf Peng Pais Ideen und Vorschlägen, eine „Guangzhou Peasant Movement Training Institute“ (PMTI) zu gründen, wo junge Idealisten dazu vorbereitet und ausgebildet wurden, hinaus zu den Massen der Landbevölkerung zu ziehen und ihnen die Ideologie und Philosophie der Partei zu lehren. Peng Pai war dabei der Direktor der ersten und fünften PMTI-Periode, Mao Zedong war der Direktor der sechsten.
Ausbruch des Chinesischen Bürgerkriegs (1927)
Am 12. April 1927 startete Chiang Kai-shek, Anführer des rechten Flügels der KMT, mit seiner Anhängerschaft einen Putsch gegen die Kommunistische Partei. Dieser Tag ging als Massaker von Shanghai in die Geschichte, bei dem hunderte Anhänger der KPCh ihr Leben verloren. Es war der Startschuss für den über 20 Jahre anhaltenden Chinesischen Bürgerkrieg; eine Orgie der Gewalt brach über das Land ein. Gehandelt wurde nun gemäß dem Leitsatz „ Wer nicht auf unserer Seite steht, ist gegen uns!“ (“Whoever is not with us is against us”).
“Konterrevolutionäre” wurden gefangengenommen und den Massen präsentiert. Dabei fragte man die schaulustigen Bauern, ab man sie töten wolle, mit dem Ziel diese anzustacheln und mit auf ihre Seite zu ziehen. Die Konterrevolutionäre wurden geköpft und ihre Schädel wurden zur Schau aufgehängt. Es kam dabei nicht selten vor, dass Herzen und Leber der Hingerichteten von den Bauern gespeist wurden. Andere Konterrevolutionäre wurden auf unmenschliche Art und Weise zu Tode gefoltert. So wurden die Gegner Stück für Stück zerschnitten, bei lebendigem Leibe gekocht, bei lebendigem Leibe verspeist. Familienmitglieder wurden gezwungen sich gegenseitig umbringen. Auf diese Art und Weise kamen allein in den ersten Jahren ca. 10000 Menschen ums Leben, von reichen Landbesitzern, bis hin zu ganzen Familien und Dörfern, egal ob reich oder arm.
Die erste sowjetische Regierung in China (1927-1928)
Peng Pai wurde während des 5.Nationalkongresses in Wuhan zum Mitglied des KPCh Zentralausschusses gewählt und später auch als Mitglied der KPCh Front Committee eingesetzt, welches von Zhou Enlai geführt wurde. Dieser organisierte und leitete den Nanchang-Aufstand am 1. August des Jahres.
Am 7. August wurde ein Notfalltreffen der Partei abgehalten, wo Peng Pai zu einem stellvertretenden Mitglied des Politbüros der KPCh gewählt wurde.
Peng Pai folgte den Truppen des Nanchang-Aufstand zurück nach Guangdong, wo er die Hailufeng-Soviet-Arbeiter-Bauern-Regierung gründete und eine territoriale Basis errichtete, nachdem er Mitte November in Haifeng und Lufeng erfolgreich bewaffnete Aufstände organisiert und geleitet hatte. Es handelte sich um die erste sowjetische Regierung Chinas, Peng Pai selbst war ihr Präsident.
Auch die Hailufeng Soviet mordete und folterte unter dem Namen der „Roten Garde“ Gegner ihrer Regierung, eine Antwort auf den von Chiang Kai-Shek am 12.August organisierten „weißen Terror“. Jung Chang und Jon Halliday beschreiben in ihrem umstrittenem Buch „Mao: The Unknown Story“, dass während der kurzen Zeit von Pengs Führung und der ebenso kurzlebigen Hailufeng Soviet Dörfer dem Erdboden gleichgemacht wurden und viele zehntausend Menschen ihr Leben verloren.
Im Frühling 1928, nur 4 Monate nach der Einführung der Hailufeng Soviet, wurde diese wieder von Truppen der KMT mit überwältigender Überlegenheit gestürzt. Auf den Befehl des [[KPCh] Zentralausschusses begab Peng Pai sich daraufhin von Guangdong nach Shanghai. Im Juli 1928 wurde Peng Pai als vollwertiges Mitglied des Politbüros gewählt und war Minister für die zentralen Landesbewegungen und diente zudem als Mitglied der Zentralmilitärischen Angelegenheiten der KPCh
Gefangennahme und Tod (1929)
1929 wurde Peng Pai von Bai Xin, einem seiner Untergeben, hintergangen und verraten. Das führte dazu, dass Peng Pai, Yang Yin und 3 andere KPCh Führer während einem Meeting in Shanghai am 24. August von der KMT Regierung verhaftet wurden.
Peng Pai weigerte sich während der Gefangenschaft entschlossen, seine Überzeugungen zu verleugnen oder aufzugeben. Selbst unter Folter blieb er seinen Grundsätzen treu. Zhou Enlai, der die Central Special Task Units (CSTU) leitete, organisierte einen Rettungsversuch Peng Pais, dieser scheiterte jedoch.
Schließlich wurde Peng Pai am 30. August heimlich und auf direkte Order von Chiang Kai-Shek in Longhua, Shanghai umgebracht. Um Rache an dem Mord an Peng Pai zu nehmen beauftragte Zhou Enlai am 11. November desselben Jahren Chen Geng und Gu Shunzhang mit der Ermordung Pais Verräters. Sie töteten Bai Xin außerhalb seines geheimen Unterschlupfs.
In Erinnerung an Peng Pai und Yang Yin, hat die KPCh ihre Militärakademie „Peng-Yang Militärakademie der Roten Armee“ getauft.
Berühmte Nachfahren
Peng Pais zweiter Sohn Peng Shilu ist ein berühmter Forscher auf dem Gebiet des Atomenergieantriebs und des Ingenieurwesens der Atomkraft in China. Er ist ein Akademiker der Chinese Academy of Engineering (CAE). Er wird auch als einer der „Gründerväter Chinas Marinekernenergieantriebs“ bezeichnet, wegen seiner berühmten und wichtigen Beiträge zu Chinas Atom-U-Boot-Projekt.
Peng Shige ist der Enkel von Peng Pais älterem Bruder Peng Hanyuan. Er ist ein berühmter Mathematiker in China und Akademiker der Chinese Academy of Science (CAS). Er ist bekannt für seine Beträge in der stochastischen Analyse. 2010 wurde er zum Internationalen Mathematikerkongress in Hyderabad, Indien eingeladen und hielt einen einstündigen Vortrag.
Literaturnachweise
- Pang, Yong-Pil (July 1975), [ http://mcx.sagepub.com/content/1/3/297.full.pdf+html "Peng Pai From Landlord to Revolutionary"], Modern China (Thousand Oaks, CA: SAGE Publications USA)
- Galbiati, Fernando (1985). Peng Pai and the Hai-Lu-Feng Soviet. Stanford CA: Stanford University Press. ISBN 0-8047-1219-0.
- Current Intelligence Staff Study –“Mao Tse-Tung And Historical Materialism”. April 1961. p8
- Chang, Jung; Halliday, Jon (2005). “Mao: The Unknown Story”. Random House. p. 109. ISBN 978-0224071260.
- Wang, Zheng (1999). "Huang Dinghui (1907- ): Career Revolustionary". “Women in the Chinese Enlightenment”: Oral and Textual Histories. Berkeley, CA: University of California Press. pp. 310–314. ISBN 0-520-21874-4.
- Zhou, Enlai (September 14, 1929). "The Arrest and Murder of Comrades Peng Pai, Yang Yin, Yan Changyi and Xing Shizhen". “Selected works of Zhou Enlai”. Vol. 1. Beijing, China: Foreign Languages Press; 1981. pp. 35–40. ISBN 0-08-024551-X.
- Vogelsang, Kai (2012). „“Geschichte Chinas““. Reclam. Pp. 521f. ISBN 978-3-15-010857-4.
- „”The Cambridge History of China. Volume 13. Republican China 1912-1949. Part 2““. Cambridge University Press. www.cambridge.org . pp.307. ISBN 0-521-24338-6.