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Sophia Josefine Schäfer Ordensname Schwester Maria Hugonis (* 24. November 1930 in Niederlahnstein; † 14. September 2014 in Dernbach; Pseudonym: Schwester Maria Hugonis) war eine deutsche Ordensschwester und langjährige Erzieherin des Ordens Arme Dienstmägde Jesu Christi (Ancillae Domini Jesu Christi, Ordenskürzel: ADJC; auch: Dernbacher Schwestern.


Leben

Sophia Josefine Schäfer wurde am 24. November 1930 in Niederlahnstein geboren. Ihr Vater war Maschinenführer. Sie besuchte die Volksschule in ihrem Heimatort Koblenz-Horchheim.

Bedingt durch den Krieg, kam sie 1944 nach Thüringen und wurde 1945 in Quittelsdorf aus der 8. Klasse entlassen. Im Juli 1945 begann sie als Kindergartenhelferin in Wiesbaden-Schierstein und nahm an dem Unterricht in der Beruffsschule teil.

Der Berufswunsch war es Erzieherin zu werden. Aber schon früh spürte sie, dass Gott ihr auf diesem Gebiet eine besondere Begabung geschenkt hatte und fühlte sich Gott berufen. Deshalb absolvierte sie 1949 die "Soziale Mittlere Reife" an der Marienschule in Limburg und erwarb damit die Voraussetzungfür die Aufnahme in Seminar für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen.

Ersten Kontakt zum Orden Arme Dienstmägde Jesu Christi hatte Sophia Josefine Schäfer zu den Schwestern aus dem St. Josefkrankenhaus in Horchheim. Sie bat um baldige Aufnahme in die Ordensgemeinschaft. Am 12. September 1951 wurde sie eingekleidet und erhielt den Namen Schwester Maria Hugonis. Ihre Erste Profess Ordensgelübde legte sie am 12. September 1953 ab.

Von 1953 bis 1955 besuchte sie die Fachschule für Kindergärtnerinnen und Hortnerinnen in der Marienschule Limburg und erwarb nach bestandener Prüfung die Berufsbefähigung. 1955 erwarb sie zudem die "Missio Canonica", die kirchliche Sendung zur Erteilung von Religionsuntericht.

Schwester Hugonis nahm jede erdenkliche Möglichkeit der Fortbildung wahr unter anderem 1962/63 Lehrgang zur Ausblildung zur Montessori-Erziehung Montessoripädagogik 1977/78 Lehrgang für Heilpädagogik in Heimen.

Von 1962 bis 1976 arbeitete Schwester Hugonis als Kindergartenleiterin in Sindlingen und in Hagen-Haspe, bis sie 1976 in die Heimerziehung in das Herrman-Josef-Haus in Bonn-Bad-Godesberg wechselte hier blieb sie bis zu Ihrem Abschied 2005. Sie leitete das Haus unter den Gesichtpunkten der Montessori-Erziehung Montessoripädagogik. Die Ansätze von Maria Montessori waren ihr dabei Leitfaden und Ratgeber zugleich.

Sprunghaft stieg unter der Oberin, die selbst in TV-Talkshows eine gute Figur machte, die Zahl der nach der Montessori-Pädagogik betreuten Kinder an. Die Bildung eines Fördervereins kurbelte sie 1982 an, assistierte 1984 den Trägerwechsel zur Caritas und war bis zu ihrem Abschied 2005 eine der letzten Dernbacher Schwestern vor Ort. Gerade die von ihr betreuten Kinder werden die mütterlich kraftvolle Frau nicht vergessen. Viele Größen in der Politik wie unter anderem Hannelore Kohl, engagierten sich unter der damaligen leitung Schwester Hugonis stark in der Caritas-Jugendhilfe, insbesondere für das Hermann-Josef-Haus in Bonn Bad Godesberg. Auch der ehemalige Miniterpräsident und Bundespräsident Johannes Rau war unter den Schrimherren des Hauses zu finden. Auch Hochraninge Kirchliche Vertreter waren stets gern gesehene Gäste des Hauses.

Seit 2006 Lebte Schwester Hugonis im Altenheim in Koblenz Horchheim auch hier zählte sie nicht zu alten Eisen sondern angagierte sich. Die Ansätze von Maria Montessori waren ihr dabei Leitfaden und Ratgeber. Die Ansätze der berühmten Erziehungswissenschaftlerin brachte sie in die Arbeit mit alten Menschen mit ein. Hierbei bot die engagierte Ordensschwester jeden Nachmittag für die älteren Damen und Herren einen so genannten Kreativen Nachmittag an. Dabei beachtete sie ganz genau Montessoris Vorgaben. Sie arbeitete mit sehr großem Erfolg: Die Gruppen waren stets sehr gut besucht und auch in der Einzelarbeit kam sie mit ihrem Arbeitsstil gut an. Sie berichtet: „Manche der älteren Damen und Herren sind ganz erstaunt, was sie noch alles können. Andere lernen gerne etwas Neues hinzu." Dass Montessoris Ansätze auch für alte Menschen geeignet sind, freute Schwester Hugonis am meisten, hatte sie doch ihr Leben lang gute Erfahrungen damit gemacht.

Ebenfalls verlor sie Ihre Schützlinge und Arbeit mit Kindern niemals aus dem Blick und war Vorsitzende des Vereins Freunde und Förderer der Jugendhilfeeinrichtung Leuchtturm e.V. mit Sitz in Bonn.

Die letzen Wochen Ihres Lebens waren für Schwester Hugonis nicht leicht, denn sie litt an einer schweren Krankheit und verstarb im Alter von 83 am 14. September 2014 im Mutterhaus des Ordens in Dernbach. Auch über Ihre Aktive Zeit hinaus bis kurz vor Ihrem Tode hinaus blieb Schwester Hugonis ihren "Ehemaligen" stets verbuden und stand ihnen mit Rat und Tat zu Seite. Vielen Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter blieb sie stets ein Vorbild und Lehrmeisterin zugleich.


Arbeit im Hermann-Josef-Haus

Die Geschichte des Hermann-Josef-Hauses beginnt mit den Dernbacher Schwestern vom Orden der „Armen Dienstmägde Jesu Christi“. Sie waren 1865 nach Bad Godesberg gekommen, um sich der Menschen und ihrer vielfältigen Nöte anzunehmen. Schon früh nahmen sie elternlose Kinder in ihr Haus auf. Auf dem Gelände des St. Markusstiftes entstand ein kleines Waisenhaus, lange vor Gründung des Hermann-Josef-Hauses. 1910 wurde ein eigenes Haus für die Waisenkinder gekauft, die Leitung übernahm Schwester Irmtrud. Das Haus wurde nach dem Heiligen Hermann Josef, Patron der Kinder und der Jugend benannt. Schon beim Einzug der ersten 32 Kinder in das neue Haus wurde festgestellt, dass es zu klein war. Als sich drei Jahre später die Zahl der Kinder bereits verdoppelt hatte, wurde beschlossen, ein neues Haus zu bauen. Der erste Weltkrieg durchkreuzte jedoch diese Pläne. Erst 1920 konnte mit dem ersehnten Neubau begonnen werden. Doch eine erhebliche Preissteigerung und die folgende Inflation verhinderten eine Fertigstellung. Wie schwierig das Leben und Arbeiten von Schwestern und Kindern unter diesen beengten Verhältnissen gewesen sein mag, ist heute kaum noch vorstellbar.

In der Zeit des Nationalsozialismus konnte das Hermann-Josef-Haus seine Arbeit fortsetzen. Der von den Schwestern geführte Kindergarten wurde allerdings 1941 verstaatlicht. Die Bombennächte des 2. Weltkriegs überstand das Haus mit nur kleinen Schäden.

1952 gab der Besuch einer Heimaufsichtskommission des Regierungspräsidenten einen erneuten Anstoß zur Realisierung eines Neubaus. Dennoch dauerte es weitere sechs Jahre, bis das jetzige Grundstück in der Dechant-Heimbach-Strasse gefunden wurde. Mit Hilfe des Landes, des Kreises, der Stadt, des Erzbistums und dank vieler Spenderinnen und Spender wurde neu gebaut. Am 29. Juni 1960 konnte endlich das neue Haus in der Dechant-Heimbach-Straße 8 in Bonn Bad-Godesberg bezogen werden.

Nach fast fünfzig Jahren in zu engen Räumlichkeiten konnte nun manches verwirklicht werden, was schon lange gewünscht war. Die ersten Familiengruppen wurden eingerichtet. Von 1972 bis 1975 wurde das Personal- und Schwesternheim „Haus Mosaik“ gebaut, um dem Konventsleben der Schwestern Raum zu geben und Wohnraum für weitere Mitarbeiterinnen zu schaffen, die für die neue Struktur des Heimes eingestellt wurden.

Am 11. Oktober 1976 übernahm Schwester Hugonis Schäfer die Leitung des Hermann-Josef-Hauses. Sie setzte neue heimpädagogische Erkenntnisse um, u.a. das familienorientierte Wohnen. Kinder und Jugendliche sollten ein Zuhause auf Zeit finden. Leitend wurden die Grundsätze der Montessori-Pädagogik, die bei der Neugier der Kinder ansetzt und die Umwelt als Anregungsmilieu gestaltet. „Hilf mir, es selbst zu tun.“ lautet eine Kernaussage.

1980/81 wurden die ersten männlichen pädagogischen Mitarbeiter eingestellt. Aus einer Schwesterngemeinschaft wurde nach und nach ein professionelles Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

1982 wird der Förderverein gegründet. Die private Finanzierung und Unterstützung engagierter Menschen ist damals wie heute wichtig, damit die Kinder und Jugendlichen optimal gefördert werden können. Die Hauszeitschrift „Kontakt“ lässt Interessierte am Leben des Hauses teilnehmen und ist bis heute ein wichtiger Teil der Öffentlichkeitsarbeit.

1984 führten veränderte gesetzliche und wirtschaftliche Bedingungen und die Einsicht, dass ein professioneller Träger jetzt besser für die Weiterentwicklung der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen wäre, zu einem Wechsel in der Trägerschaft von der katholischen Kirchengemeinde St. Marien zur Caritas-Jugendhilfe-Gesellschaft mbH.

Im Laufe der Jahre war der Konvent der Schwestern nach und nach geschrumpft, im Jahre 2000 löste der Orden den großen Konvent auf. Im Jahre 2003 gab Schwester Hugonis die Leitung des Hauses ab, war dann stellvertretende Leiterin, zuletzt Bereichsleiterin. 2005 ging Schwester Hugonis Schäfer in den Ruhestand. Sie hat als charismatische Persönlichkeit das Hermann-Josef-Haus fast drei Jahrzehnte geleitet und geprägt. Sie wurde für Ihre Arbeit im Hermann-Josef-Haus 1986 mit dem Verdienstkreuz am Bande der BRD und 1999 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der BRD ausgezeichnet. Nach einer Übergangszeit übernahm im Januar 2005 Dipl.-Pädagogin Susanne Beckschwarte die Pädagogische Leitung des Hermann-Josef-Hauses.

Auszeichnungen

Schwester Hugonis war eine begabte Erzieherin. Sie gab Kindern ein Zuhause und sorgte sich um alle ihre Schützlinge. Wenn Kinder in Not waren, leistete Sie einen Einsatz bin an die Grenzen und scheute auch keine Konflikte -etwa mit Behörden.

Die öffentlichen Stellen kannten Schwester Hugonis und anerkannten ihr Charisma für die heranwachsende Gerneration. Hierfür wurde sie zwei mal mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

1986 erhielt sie das Verdienstkreuz am Bande der BRD

1999 erhielt sie das Verdienstkreuz 1. Klasse der BRD durch Bundespräsident Roman Herzog In der Begründung hieß es:

"Unter ihrer kompetenten Leitung verwandelte sich das Hermann-Josef-Haus in Bonn Bad-Godesberg von einem Säuglings- und Kinderheim zu einer vorbildlichen und modernen Jugendhilfeeinrichtung. Kinder und Jugendliche haben hier duch die liebevolle Betreuung von Schwester Hugonis neue Perspektiven und Lebensgrundlagen gefunden".