Benutzer:DieSachsen/Unterseite2

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Aktuell

Die europaweite Ausschreibung der ersten Stufe des neuen S-Bahnnetzes erfolgte im August 2008, ursprünglich vorgesehen mit Betriebsbeginn im Dezember 2011,[1][2] wobei die Betriebsaufnahme durch zwei Korrekturbekanntmachungen schließlich auf Dezember 2013 verschoben wurde.[3] Der von Dezember 2013 bis Dezember 2025 laufende Verkehrsvertrag sieht eine jährliche Leistung von neun Millionen Zug-Kilometern vor.[4]

Nach Ablauf der Einspruchsfrist gab der ZVNL als federführender SPNV-Aufgabenträger am 21. September 2010 endgültig die Vergabe des nunmehr S-Bahn Mitteldeutschland genannten, neu strukturierten Netzes an die DB-Tochter S-Bahn Mitteldeutschland GmbH bekannt. Dieses Unternehmen wurde im Jahr 2008 mit dem Zweck gegründet, an dieser Ausschreibung teilzunehmen. Im Jahr 2011 wurde es allerdings mit DB Regio verschmolzen.[5] Der Mitbewerber Veolia erhob hiergegen zwar keinen Einspruch, kritisierte aber, dass die DB ihr Angebot auf der Grundlage eines noch nicht zugelassenen Fahrzeugs – des Bombardier Talent 2 – kalkuliert hatte.[6]

Mit Freigabe des Leipziger City-Tunnels wurde am 15. Dezember 2013 diese erste Betriebsstufe des neuen Netzes der S-Bahn Mitteldeutschland in Betrieb genommen. Die Linien führen aus dem Großraum Leipzig / Halle (Saale) heraus bis in die angrenzenden Bundesländer Thüringen und Brandenburg. Endpunkte sind unter anderem Zwickau, Bitterfeld und Hoyerswerda. Das Netz umfasst eine Länge von 430 Kilometern und 104 S-Bahn-Stationen. 51 Fahrzeuge der Baureihe 442 (Bombardier Talent 2) kommen zum Einsatz.[4]

Folgende sieben S-Bahn-Linien verkehren seit dem 15. Dezember 2013[7]:

Linie Zuglauf Takt (min.)
Vorlage:S-Bahn Halle-Leipzig L. Miltitzer Allee – L. Karlsruher Str. – L. Allee Center – L. Grünauer Allee – L.-Plagwitz – L.-Lindenau – L.-Leutzsch – L.-Möckern – L. Coppiplatz – L.-Gohlis – Leipzig Hbf (tief) – L. Markt – L. Wilhelm-Leuschner-Platz – L. Bayerischer Bahnhof – L. MDR – L. Völkerschlachtdenkmal – L.-Stötteritz – L. Anger-Crottendorf – Engelsdorf – Borsdorf – Gerichshain – Machern (Sachsen) – Altenbach – Bennewitz – Wurzen 30
Wurzen – Kühren – Dahlen (Sachs) – Oschatz – Riesa Einzelfahrten
Vorlage:S-Bahn Halle-Leipzig
Ergänzungslinie
L. Messe – L. Nord – Leipzig Hbf (tief) – L. Markt – L. Wilhelm-Leuschner-Platz – L. Bayerischer Bahnhof – L. MDR – L. Völkerschlachtdenkmal – L.-Stötteritz 30
Vorlage:S-Bahn Halle-Leipzig Bitterfeld – Petersroda – Delitzsch unterer Bf 60 (Mo–Fr)
Delitzsch unterer Bf – Zschortau – Rackwitz (Leipzig) – L.-Messe – L. Nord – Leipzig Hbf (tief) – L. Markt – L. Wilhelm-Leuschner-Platz – L. Bayerischer Bahnhof – L. MDR – L.-Connewitz 60
L.-Connewitz – Markkleeberg Nord – Markkleeberg – Markkleeberg-Großstädteln – Markkleeberg-Gaschwitz 60 (Mo–Fr)
Vorlage:S-Bahn Halle-Leipzig Halle (Saale) Hbf – Halle Messe – Dieskau – Gröbers – Großkugel – Schkeuditz West – Schkeuditz – L.-Lützschena – L.-Wahren – L. Slevogtstraße – L. Olbrichtstraße – L.-Gohlis – Leipzig Hbf (tief) – L. Markt – L. Wilhelm-Leuschner-Platz – L. Bayerischer Bahnhof – L. MDR – L. Völkerschlachtdenkmal – L.-Stötteritz 30
Vorlage:S-Bahn Halle-Leipzig Hoyerswerda – Schwarzkollm – Lauta (NI) – HosenaRuhland – Lauchhammer – Plessa – Elsterwerda-Biehla – Bad Liebenwerda – Falkenberg (Elster) – Rehfeld (Falkenberg) – Beilrode – (Torgau – Mockrehna – Doberschütz – Eilenburg OstEilenburg) 120
(Torgau – Mockrehna – Doberschütz – Eilenburg Ost –) Eilenburg – Jesewitz (Leipzig) – Pönitz (Leipzig) – Taucha (Leipzig) – L.-Heiterblick – L.-Thekla 60/30/30 (Torgau–Eilenburg nur HVZ)
L.-Thekla – L. Nord – Leipzig Hbf (tief) – L. Markt – L. Wilhelm-Leuschner-Platz – L. Bayerischer Bahnhof – L. MDR – L.-Connewitz – Markkleeberg Nord – Markkleeberg – Markkleeberg-Großstädteln – Markkleeberg-Gaschwitz – Großdeuben – Böhlen (Leipzig) – Böhlen Werke – Neukieritzsch – Lobstädt – Borna (Leipzig) 30
Borna (Leipzig) – Petergrube – Neukirchen-Wyhra – Frohburg – Geithain 60
Vorlage:S-Bahn Halle-Leipzig Halle (Saale) Hbf – Flughafen Leipzig/Halle Einzelfahrten
Flughafen Leipzig/Halle – L. Messe – Leipzig Hbf (tief) – L. Markt – L. Wilhelm-Leuschner-Platz – L. Bayerischer Bahnhof – L. MDR – L. Connewitz – Markkleeberg Nord – Markkleeberg – Böhlen (Leipzig) – Böhlen Werke – Neukieritzsch – Deutzen – Regis-Breitingen – Treben-Lehma – Altenburg 60
Altenburg – Lehndorf (Altenburg) – Gößnitz – Ponitz – Crimmitschau – Schweinsburg-Culten – Werdau Nord – Werdau – Steinpleis – Lichtentanne (Sachs) – Zwickau (Sachs) Hbf 120
Vorlage:S-Bahn Halle-Leipzig Halle (Saale) Hbf – Flughafen Leipzig/Halle – L. Messe – Leipzig Hbf (tief) – L. Markt – L. Wilhelm-Leuschner-Platz – L. Bayerischer Bahnhof – Leipzig MDR – L.-Connewitz – Markkleeberg Nord – Markkleeberg – Böhlen (Leipzig) – Altenburg – Gößnitz – Crimmitschau – Werdau – Zwickau (Sachs) Hbf 60
Vorlage:S-Bahn Halle-Leipzig Halle-Trotha – Halle Wohnstadt Nord – Halle Zoo – Halle Dessauer Brücke – Halle Steintorbrücke – Halle (Saale) Hbf – Halle-Rosengarten – Halle-Silberhöhe – Halle-Südstadt – Halle Zscherbener Str. – Halle-Neustadt – Halle-Nietleben 30

Der Leipziger City-Tunnel wird somit seit seiner Eröffnung von elf S-Bahn-Zügen pro Stunde und Richtung durchfahren. Es ergibt sich ein Fünf-Minuten-Takt, mit einer Taktlücke durch die vorerst nur stündlich verkehrende S2.

Von den 55.000 Fahrgästen, die Ende 2014 gezählt wurden, entfallen unter anderem 3.000 auf die S5 und 11.500 auf der S5X.[8]

Linie S1

Geplant ist für die S1 im Leipziger Stadtgebiet ein 15-Minuten-Takt. Dieser kann jedoch ab Dezember 2013 noch nicht bis Miltitzer Allee gefahren werden. Grund dafür ist die hohe Streckenbelastung zwischen Leipzig Hauptbahnhof und Leipzig-Leutzsch durch den derzeit dort noch verkehrenden Fernverkehr in Richtung Frankfurt am Main und München. Somit gibt es vorerst nördlich und westlich des Citytunnels zwei Endpunkte für diese Linie: Von Wurzen kommende Züge fahren alle 30 Minuten zur Miltitzer Allee, die dazwischen liegenden Verstärkerzüge fahren im Halbstundentakt von Bahnhof Stötteritz zum Bahnhof Messe und bilden durch Überlagerung zumindest auf der Stammstrecke einen 10/20-Minuten-Takt der S1. Nach Verlagerung des Fernverkehrs von der Strecke über Leutzsch auf die Schnellfahrstrecke über Erfurt (geplant Ende 2015) nach Nürnberg (geplant Ende 2017) kann die S1 dann auch auf dem westlichen Abschnitt bis zur Miltitzer Allee alle 15 Minuten verkehren.

Linien S2 – S7

Die übrigen Linien fahren einen 30-Minuten-Grundtakt, wobei es auch hier Abweichungen gibt. So verkehrt die S2 bis 2015 nur im Stundentakt. Die S3 verkehrt im reinen 30-Minuten-Takt. Die geplante Durchbindung der S3 von Halle (Saale) Hbf nach Halle-Nietleben kann allerdings erst nach Schaffung notwendiger infrastruktureller Voraussetzungen in Halle Hauptbahnhof erfolgen,[7] insbesondere durch Einbau von dafür notwendigen Weichenverbindungen. Somit wird die bisherige S7 vorerst im 30-Minuten-Takt weiter betrieben. Die S7 war nicht in der Ausschreibungsleistung »Mitteldeutsches S-Bahnnetz I« enthalten, wird aber wie die anderen Linien von DB Regio Südost betrieben und ist Teil des S-Bahnnetzes. Die Linie S4 verkehrt im Abschnitt Leipzig-Thekla – Borna im Halbstundentakt, auf dem Abschnitt von Leipzig-Thekla nach Eilenburg wird im 60/30/30-Minuten-Takt gefahren, auf den Außenästen verlängern sich die Taktzeiten. Die Züge der Linien S5 und S5X fahren jeweils im Stundentakt und bilden durch Überlagerung zwischen Flughafen Leipzig/Halle und Altenburg den Halbstundentakt. Die S5X hat einen Express-Charakter und bedient im Sinne einer beschleunigten Fahrzeit nicht alle Haltepunkte.

Taktverdichtend wirken auf der Strecke nach Bitterfeld die zusätzlich verkehrenden Regionalzüge zwischen Leipzig, Wittenberg und Dessau sowie zwischen Leipzig Nord und Falkenberg (Elster) die Regionalexpresszüge von und nach Cottbus. Mit ihnen entsteht ein Halbstundentakt zwischen Leipzig und Bitterfeld, allerdings ohne Verkehrshalt in Leipzig Nord sowie ein Halbstundentakt bis Eilenburg und ein Stundentakt bis Falkenberg (Elster). Für den Übergang halten die RE Leipzig–Cottbus und zurück zusätzlich in Leipzig Nord.

  1. Ausschreibung Mitteldeutsches S-Bahn-Netz. In: newstix.
  2. Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union: D-Leipzig: Personenbeförderung per Bahn 2008/S 157-212269, 14. August 2008
  3. Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union: D-Leipzig: Öffentlicher Schienentransport/öffentliche Schienenbeförderung 2010/S 3-001741, 6. Januar 2010
  4. a b Zahlen – Daten – Fakten. S-Bahn Mitteldeutschland, abgerufen am 26. Dezember 2013.
  5. Veröffentlichungen aus dem Handelsregister: S-Bahn Mitteldeutschland GmbH, abgerufen am 15. Dezember 2013
  6. Pressemeldung des ZVNL vom 23. September 2010
  7. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen ctl-2013-12-15.
  8. Jan-Dirk Franke: Nach Nürnberg nur noch mit Umsteigen. In: Freie Presse (Chemnitzer Zeitung). 12. Dezember 2014, ZDB-ID 1085204-9, S. 6 (online).