Benutzer:Dinarsad/Selbstauflösung der DNVP

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17. Juni 1933: Konferenz in London

21. Juni 1933: Unterredung Hugenberg/Hitler über die Londoner Vorgänge und die Unterdrückung deutschnationaler Verbände. 21. Juni 1933(?) Hergt wird zu Oskar von Hindenburg geschickt, um Reichspräsident Hindenburg von der ungenügenden Zusammenarbeit im Reichskabinett zu unterrichten und um zu klären, welchen Rückhalt er noch am Reichspräsidenten habe

23. Juni 1933: Hugenberg beklagt sich in einer Kabinettssitzung über die Preisgabe seiner Denkschrift ("Rede") vor dem Ausland und verlangt die Abberufung eines Ministerialdirektors von der stellvertretenden Leitung der Konferenzdelegation. Hitler findet Argumente dagegen und läßt Hugenberg auflaufen. Der Rest des Kabinetts stellt sich auf Hitlers Seite.

24. Juni 1933: Hugenberg faßt den Entschluß zum Rücktritt und gibt diesen Entschluß dem innersten Parteikreis bekannt. Die maßgeblichen Parteiinstanzen sollen erst dann über die weitere Haltung der DNVP entscheiden, wenn er aus dem Reichskabinett ausgetreten sei.

25. Juni 1933(?): Hergt wird zum zweitenmal nach Ostpreußen gesandt, damit er Hugenbergs Abschiedsgesuch dem Reichspräsidenten zuleite. Hergts Vorhaltungen, daß mangels jeder Unterstützung die Stellung jetzt wirklich verloren sei, wurden von Oskar v. Hindenburg einfach zur Kenntnis genommen.

26. Juni 1933: Am späten Nachmittag werden Alexander von Freytagh-Loringhoven und der Reichstagsabgeordnete Werner Steinhoff vom Parteivorstand der DNVP ermächtigt, bei Wilhelm Kube und Reichsinnenminister Wilhelm Frick (beide NSDAP) wegen einer etwaigen Selbstauflösung der DNVP vorzufühlen. Treffen kommt nicht zustande.

27. Juni 1933: Freytaghs Verhandlungen mit Frick am Morgen führen zu einem raschen Einverständnis über die Hauptbedingungen.

27. Juni 1933: Hugenberg sucht am Mittag Hitler auf, um ihm sein Abschiedsgesuch zur Kenntnis zu bringen. Hugenberg erklärt, er und seine Partei wollten nun nicht in die Opposition übergehen, sondern nur abwartend beiseitetreten. Hitler versucht ihn von seiner Partei zu trennen und als Einzelpersönilchkeit im Kabinett festzuhalten. Hugenberg hält daran fest. Hitler droht Hugenberg. — Kurz davor war Frick beim Reichskanzler und teilt Hitler mit, dass die DNVP sich aufzulösen bereit ist.

27. Juni 1933: Direkt im Anschluß wird Freytagh-Loringhoven zu Hitler gerufen und mit den Worten empfangen: „Soeben hat Herr Dr. Hugenberg mir sein Abschiedsgesuch übergeben. Damit treten die Deutschnationalen in die Opposition über." Den Einwand, daß dies nicht die Absicht der Partei sei, nennt er reine Theorie. Hitler droht, dass am nächsten Tag "Tausende von deutschnationalen Beamten auf der Straße liegen" würden. Freytagh-Loringhoven spricht von der beabsichtigten Selbstauflösung der DNVP und sagt zu allem ja, was vorher mit Frick abgesprochen wurde.

27. Juni 1933: Nach seiner Verabschiedung von Hitler und nach der Niederschrift seines Briefes an Hindenburg gab Hugenberg jener vom Parteipressechef Brosius entworfenen Erklärung über die künftige Haltung der DNVP ihre endgültige Fassung. Er wollte es also auf die angedrohten Gewalttätigkeiten ankommen lassen. Als er aber dann endlich im Parteivorstand erschien, fand er das Abkommen mit Hitler zwar noch nicht verbrieft und gesiegelt, aber politisch doch als vollzogene Tatsache vor.

Freytagh-Loringhoven macht dagegen später geltend, Hugenberg hätte ja noch am Nachmittag des 27. durch offene Darlegung seiner Absichten und Umbildung des Parteivorstandes das Steuer herumreißen und die Vereinbarung mit Hitler zu Fall bringen können; statt dessen habe er nur sein Rücktrittsgesuch verlesen, das keinen Eindruck gemacht habe, weil es die Grundsatzfragen unberührt ließ, und habe dann über die Auflösung abstimmen lassen, die mit 56 gegen 4 Stimmen angenommen worden sei.

27. Juni 1933: Abends läßt Hitler Hugenberg noch am selben Abend bestellen, sein Verlangen, Hugenberg solle unter Auflösung seiner Partei im Kabinett bleiben, sei ein Mißverständnis gewesen.