Benutzer:Dippelju/Spielwiese
Daten | |
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Ort | Marburg, Deutschland |
Art | |
Architekt | Ebert Baldewein |
Eröffnung | 1927 |
Besucheranzahl (jährlich) | 350 |
Betreiber | |
Leitung |
Edith Franke
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Die Religionskundliche Sammlung ist eine zentrale Einrichtung der Philipps-Universität Marburg. Sie ist eines der wenigen Museen, welche die Vielfalt der Religionen der Welt anhand von Gegenständen und bildlichem Material darstellt. Die derzeitige Leiterin der Religionskundlichen Sammlung ist Prof. Dr. Edith Franke; Kustodin ist Dr. Katja Triplett. Die Sammlung ebenso wie die religionswissenschaftliche Fachbibliothek sind öffentlich zugänglich.
Geschichte
Gegründet wurde die Sammlung im Jahr 1927, zur Vierhundertjahrfeier der Philipps-Universität Marburg, durch den Theologen und Religionsphilosophen Rudolf Otto; 1929 wurde sie dann feierlich eröffnet. Ihm war einerseits das Gemeinsame, aber auch andererseits die Vielfalt der Religionen wichtig. „Diese Sammlung soll dem Studium der Religion in ihren mannigfaltigen geschichtlichen Erscheinungen dienen.“ [1] Durch Reisen und durch ein Netzwerk an Förderern legte er den Grundbestand der Sammlung. Nach Rudolf Otto waren Heinrich Frick, Friedrich Heiler, Ernst Dammann, Käthe Neumann, Martin Kraatz (Leitung 1968 - 1998) und Peter Bräunlein (Leitung 2000 - 2005) Leiter der Sammlung.
Die Sammlung wechselte im Lauf ihrer Geschichte mehrmals ihren Standort in Marburg. Bei ihrer Gründung war sie im „Jubiläumsbau“ (heute „Ernst-von-Hülsen-Haus“) untergebracht, 1947 zog sie ins Landgrafenschloß, wo sie bis 1981 untergebracht war. Am 25.09.1982 wurde die Religionskundliche Sammlung in den Räumen der „Neuen Kanzlei“ (Landgraf-Philipp-Straße 4) neu eröffnet. 1998 erfolgte der Umzug des Fachgebietes Religionswissenschaft von der Liebigstraße ebenfalls in die „Neue Kanzlei“.
Als Universitätsinstitut besaßt die Religionskundliche Sammlung eine eigene Fachbibliothek mit mehr als 30.000 Bänden. Die umfangreiche Bibliothek der Sammlung wurde 1999 mit den religionswissenschaftlichen Beständen der Universitätsbibliothek und der Bibliothek des Fachgebietes Religionswissenschaft zu einer Teilbibliothek der Universitätsbibliothek zusammengelegt. Die Leitung und Betreuung der Sammlung ist seit 2006 mit der Professur für Religionswissenschaft an der Philipps-Universität Marburg verknüpft. Dadurch soll die Anbindung in Lehre und Forschung gewährleistet werden. [2]
Dauerausstellung
Die Religionskundliche Sammlung in Marburg umfasst ca. 7500 Objekte. Davon veranschaulicht sie auf drei Stockwerken und elf Räumen die Vielfalt der Religionen anhand von ca. 1000 Ritualgegenständen, Bildern, Ikonen, Hausaltären, Modelle und Nachbildungen die konkrete Religionspraxis. Der Schwerpunkt der Religionskundlichen Sammlung liegt auf den Religionen Süd- und Ostasiens (Hinduismus, Buddhismus, Daoismus, Konfuzianismus, Shinto und Tenrikyo). Wobei besonders der Buddhismus in seinen verschiedenen regionalen Ausprägungen gezeigt wird (Indien, Java, Indonesien, Taiwan, China, Japan und Tibet). Daneben werden Religionen aus Altamerika, Altägypten, Mittel- und Nordeuropa, Afrika und die monotheistische Religionen (Judentum, Christentum, Islam) präsentiert.[3]
Sonderausstellungen
Die Religionskundliche Sammlung bietet zu verschiedenen Themen immer wieder Sonderausstellungen an. Hier ist eine Auswahl aus den letzten Jahren:
- Pilgerfahrt visuell: Hängerollen in der religiösen Alltagspraxis Japans (24.11.2009 - 28.6.2011)
- Tibet in Marburg (14.11.2007 - 10.08.2009)
- Gesichter des Islam. Begegnungen mit muslimischen Frauen (31.03. - 18.05.2008)
- God Posters. Eine Ausstellung populärer Druckgraphik aus verschiedenen Religionen (2004 - 2005)
- Islam in Java. Von den neun Wali zu den indonesischen Kindern von heute (2004)
- Ethno-Graphische Experimente. Eine Ausstellung in zwei Teilen (05.2003 – 04.2004)
- Religion and travel culture in Japan/Religion und Reisekultur in Japan (2002)
- Guadalupenismo und Zivilreligion in Mexiko. Eine kleine Plakatausstellung (2001)
- Japanese Summer Festivals/Sommerfeste in Japan (1999)
- Ein buddhistischer „Heiliger“ in Japan, Jizo Bosatsu: Photographien und Gegenstände (6.09. - 23.10.1994)
- Religiöse Malerei aus Taiwan (12.10. - 23.11.1980)
- Yokigurashi: Ausstellung über Tenrikyo, eine Religion in Japan (12.05 - 15.06.1975)
Publikationen
- Adelheid Herrmann-Pfandt(Hg.): Tibet in Marburg. Veröffentlichungen der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg, Bd. 4. Marburg 2008, ISBN 978-3-939346-03-6.
- Martin Kraatz(Hg.): Jizo Bosatsu - Ein buddhistischer „Heiliger“ in Japan. Photographien und Gegenstände. Begleitheft zur Ausstellung in der Universitätsbibliothek, Marburg 6. September - 23. Oktober 1994. Veröffentlichungen der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg Bd. 3. Marburg 1994.
- Martin Kraatz (Hg.): Religiöse Malerei aus Taiwan: Die Höllen-Texte aus dem Chinesischen übersetzt von Jorinde Ebert und Barbara Kaulbach. zur Ausstellung der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität, Marburg, 12.10. - 23.11.1980 in Marburg, 21.3. - 3.5.1981 in Köln. Veröffentlichungen der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg Bd. 2. Marburg 1981, ISBN 3-9800442-1-1.
- Martin Kraatz (Hg.): Religiöse Malerei aus Taiwan. Ausstellung der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg, 12.Oktober - 23.November 1980, Universitätsmuseum für Kunst u. Kulturgeschichte, Marburg, Frühjahr 1981, Museum für Ostasiat. Kunst, Köln. Veröffentlichungen der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg Bd. 1. Marburg 1980, ISBN 3-9800442-0-3.
Literatur
Rudolf Otto: Die Marburger Religionskundliche Sammlung. In: Mitteilungen Universitätsbund Marburg. Marburg 1933. S.29-30.
Kraatz, Martin: Die Religionskundliche Sammlung der Philipps-Universität. In: alma mater Philippina Sommersemester 1983. Marburg 1983. S.21-24.
Religionskundliche Sammlung der Philipps-Universität. In: Museen in Hessen. Ein Handbuch der öffentlich zugänglichen Museen und Sammlungen im Lande Hessen. 4. Aufl. Kassel 1994. S. 115-116.
Die Religionskundliche Sammlung im Marburger Schloss. In: Marburg. Die Philipps-Universität und ihre Stadt. Marburg. S. 134-137.
Einzelnachweise
- ↑ Zitat von Rudolf Otto. In: Mitteilungen Universitätsbund Marburg. Marburg 1933, S. 29.
- ↑ http://www.uni-marburg.de/relsamm/personalia
- ↑ http://www.uni-marburg.de/relsamm/ausstellung
Weblinks
Homepage der Religionskundlichen Sammlung: http://www.uni-marburg.de/relsamm