Benutzer:Dontlookbacknono/Tamara Trampe
Tamara Trampe (* 4. Dezember 1942 in Woronesch, Sowjetunion)[1] ist eine deutsche Dokumentarfilm-Regisseurin, Dramaturgin und Autorin.
Leben
Tamara Trampe studierte Germanistik an der Universität Rostock.[1] Von 1967 bis 1969 arbeitete sie als Kulturredakteurin,[1] von 1970 bis 1990 als Dramaturgin beim DEFA-Studio für Spielfilme Babelsberg.[1]
Seit 1990, nach der Friedlichen Revolution in der DDR, ist sie als freiberufliche Filmemacherin, Dramaturgin und Autorin tätig.[1]
1990 beriet sie gemeinsam mit Hannes Schönemann den Dokumentarfilm von Sibylle Schönemann, Verriegelte Zeit.[1]
1990 bis 1992 führte sie gemeinsam mit Johann Feindt Regie bei Der schwarze Kasten.[1] Der Film wurde am 19. Februar 1992 auf der Berlinale, in der Sektion Internationales Forum des Jungen Films uraufgeführt[2][3] und für den Bundesfilmpreis nominiert.[4] Der Film porträtiert, vorwiegend durch Interviews, einen Offizier des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), der "Operative Psychologie" an der Hochschule des Ministeriums für Staatssicherheit unterrichtet hatte.[5] Das Hauptgespräch, das das Zentrum des Films bildet, wurde nach Angaben von Ko-Regisseur und Kameramann Johann Feindt "an zwei Tagen gedreht, von morgens bis nachts." [3]
Im Februar 2005 wurde Trampes Film Weiße Raben - Alptraum Tschetschenien in der Berlinale-Sektion Panorama uraufgeführt.[6] Der Film entstand, wie auch ihre weiteren Regiearbeiten, wiederum in Ko-Regie mit Johann Feindt, der jeweils auch die Kameraarbeit verantwortete.[6] Weiße Raben wurde von der Berliner Produktionsfirma zero film produziert und 2007 mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet.[7] Drei Jahre lang beobachteten Trampe und ihr Ko-Regisseur in Russland Petja, Kirill und Katja - junge Rückkehrer aus dem Tschetschenien-Krieg.[6]
2009/10 folgte Wiegenlieder, wiederum mit zero film als Produktionsfirma. Auch dieser Film erlebte in der Berlinale-Sektion Panorama seine Uraufführung.[8]
Trampes 2014 im Berlinale-Panorama uraufgeführter Film Meine Mutter, ein Krieg und ich[9] ist die persönlichste Arbeit der Regisseurin. Sie erzählt darin die dramatische Geschichte ihrer eigenen Geburt auf einem Feld an der Wolga, bei eisiger Kälte und mitten im Krieg. Vom Vater hatte Trampes Mutter - damals Krankenschwester im Dienst der Roten Armee - nur preisgegeben, dass er ein russischer Offizier war. Für den Film rekonstruiert die Regisseurin die Umstände, unter denen ihre Mutter sie zur Welt brachte, und welche Folgen sie zu tragen hatte.[9]
Filmografie (als Regisseurin)
Filmografie (als dramaturgische Beraterin)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g Tamara Trampe. In: filmportal.de. Abgerufen am 22. Februar 2020.
- ↑ Der schwarze Kasten. In: Berlinale-Archiv. Abgerufen am 22. Februar 2020.
- ↑ a b Internationales Forum des Jungen Films / Freunde der Deutschen Kinemathek (Hrsg.): Katalogblatt "Der schwarze Kasten", 22. Internationales Forum des Jungen Films Berlin, 1992. Berlin Februar 1992.
- ↑ Johann Feindt, Mitgliedsseite bei der Akademie der Künste. In: www.adk.de. Akademie der Künste, abgerufen am 22. Februar 2020.
- ↑ Dr. Claus Löser: Dossier "Im Visier des Unsichtbaren. Stasi im Film". In: www.bpb.de. 7. Oktober 2016, abgerufen am 22. Februar 2020.
- ↑ a b c Weisse Raben - Alptraum Tschetschenien | White Ravens - Nightmare in Chechnya. In: Berlinale-Archiv. Februar 2005, abgerufen am 22. Februar 2020 (englisch).
- ↑ Weiße Raben – Alptraum Tschetschenien (ZDF/ARTE). In: Grimme-Preis-Archiv 2007. Grimme-Institut - Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur mbH, 2007, abgerufen am 22. Februar 2020.
- ↑ Wiegenlieder | Lullaby. In: berlinale.de. Februar 2010, abgerufen am 22. Februar 2020.
- ↑ a b Meine Mutter, ein Krieg und ich | My Mother, a War and Me. In: berlinale.de. Februar 2014, abgerufen am 22. Februar 2020.