Benutzer:Doreen Reifegerste/Angehörigenkommunikation
Angehörigenkommunikation
Angehörigenkommunikation ist ein Teilbereich des Forschungszweiges Gesundheitskommunikation, der sich mit der gesundheitsbezogenen Kommunikation beschäftigt, die Angehörige (d.h. Familienmitglieder, Freunde etc.) einbindet.
Relevanz der Angehörigen in der Gesundheitskommunikation
Angehörige sind allgegenwärtig und haben vielfältige Funktionen in der Gesundheitskommunikation, dennoch werden sie oft als Zielgruppe oder relevante Beteiligte der Kommunikation übersehen. Sie werden daher auch als "Hidden in plain sight"[1]
Relevanz für den Patienten
Der Einbezug von Angehörigen in der Gesundheitskommunikation kann sowohl positive als auch negative Funktionen für die Gesundheit der Patientinnen und Patienten haben. Positive Funktionen können sein, dass sie den Patienten bei Entscheidungen unterstützen, Informationen für ihn suchen oder an das medizinische Personal weitergeben. Negative Funktion können sein, dass sie Informationen verzerrt oder nicht weitergeben, dass sie den Patienten in Entscheidungen bevormunden oder sein Verhalten (gegen seinen Willen) kontrollieren.[2]
Interventionen der Angehörigenkommunikation
- Kampagnen oder Appelle, die sich an Angehörige richten und diese auffordern, Betroffene anzusprechen und zu unterstützen: Ein Beispiel ist die Kampagne des Bayrischen Staatsministeriums, die unter dem Titel "Bitte stör mich! – Aktiv gegen Depression" für mehr Aufmerksamkeit und mehr Achtsamkeit gegenüber den Betroffenen wirbt.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Jennifer Wolff, Debra Roter: Hidden in plain sight. In: Medical visit companions as a resource for vulnerable older adults. In: Archives of Internal Medicine. Band 168, Nr. 3, 2008, S. 1409–1415.
- ↑ Gabriele Wilz, Franziska Meichsner: Einbezug von Familienangehörigen chronisch Kranker in die Arzt-Patient-Kommunikation. In: Bundesgesundheitsblatt. Band 55, Nr. 9, 2012, S. 1125–1133.
- ↑ Bitte stör mich! – Aktiv gegen Depression. Abgerufen am 27. Januar 2020.
Literatur
- Reifegerste, D. (2019). Die Rollen der Angehörigen in der Gesundheitskommunikation: Modelle, Funktionen und Strategien. VS Verlag für Sozialwissenschaften.
- Laidsaar-Powell, R. C., Butow, P. N., Bu, S., Charles, C., Gafni, A., Lam, W. W. T., Jansen, J., McCaffery, K. J., Shepherd, H. L., Tattersall, M. H. N., & Juraskova, I. (2013). Physician-patient-companion communication and decision-making: A systematic review of triadic medical consultations. Patient Education and Counseling, 91 (1), 3–13. https://doi.org/10.1016/j.pec.2012.11.007
- George, W. & George, U. (Hrsg.). (2003). Angehörigenintegration in der Pflege. München: Ernst Reinhardt Verlag.