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Hans Walter Doppelbaur (* 8. September 1927 in Augsburg; † 7. Dezember 1970 in Erlangen), Schüler von Otto Renner; Florist und Taxonom, sich insbesondere den Flechten und phytopathogenen Pilzen zuwendend.

Leben

Kindheit und Jugend

Hans Doppelbaur wuchs als Einzelkind in seiner Herkunftsfamilie auf. Der Vater war Arbeiter bei der Bahn und für die Wasserversorgung der damals betriebenen Dampfloks am Augsburger Hauptbahnhof zuständig; das Wasserreservoir befand sich im Obergeschoss des Hauses Rosenaustraße 10 in Augsburg unmittelbar am Bahngelände gelegen (das Gebäude existiert heute nicht mehr). Die Mutter arbeitete als Reinmachefrau in den Schnellzügen. Dank des Fleißes der Eltern und deren Aufgeschlossenheit für eine Höhere Schulbildung konnte der Sohn eine akademische Laufbahn einschlagen.[1]

Familie

Hans Doppelbaur heiratete 1966 seine frühere Studienkollegin Hanna Ernst (* 5. März 1928 in Burghausen / Salzach, † 7. Dezember 1970 in Erlangen); beide arbeiteten jahrzehntelang wissenschaftlich zusammen. Die Ehe blieb kinderlos. Ihnen waren nur wenige Jahre gemeinsamer Zeit gegeben.

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Ausbildung

Grundschule in Augsburg. Ab 1939 bis 1945 Besuch des Holbein-Gymnasiums Augsburg; Unterbrechung der Schulzeit wegen Kriegsdienst als Flakhelfer, Verwundung, Kriegsgefangenschaft bis 1946. Schulabschluss Abitur 1948 mit ausgezeichnetem Notendurchschnitt und somit Voraussetzung für anschließende Studienförderung nach dem Modell der Hundhammer-Stiftung [2] Als vielseitig interessierter, fachlich äußerst engagierter Student der Biologie mit hoher Intelligenz, Ausdauer und technisch-handwerklicher Begabung positionierte sich DOPPELBAUR durch systematische Erforschung der Flora zunächst der heimatlichen Region am Lech; bereits als Student führte er wissenschaftliche Studien- und Forschungsreisen nach Sizilien und in die Sahara durch. In jener Zeit wurde der Grundstein seiner Sammlungen von Phanerogamen (Blütenpflanzen) und Flechten (Lichenen) gelegt, später ergänzt durch parasitische Pilze und Gallen: „Already at his time as a student, Hans W. Doppelbaur collected a number of lichenes, lichenicolous fungi, myxomycetes and other fungi. Studienabschluß mit erstem Staatsexamen für die Fächer Biologie, Chemie und Erdkunde an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Jahr 1953 mit sehr gutem Erfolg; zweites Staatsexamen für das Höhere Lehramt im Jahr 1955. Promotion als Dr. rer. nat. 1959 zum Thema „Endolithische Flechten“ unter der der Betreuung des Professors Otto Renner, Direktor des Botanischen Instituts und des Botanischen Gartens, München), mit hervorragendem Erfolg (summa cum laude; siehe unter Veröffentlichungen, Punkt 5.).

Arbeit und Lebenswerk

Von 1955 bis 1970 zunächst Referendariat und zuletzt als Oberstudienrat und Gymnasialprofessor am staatlichen Gymnasium in Günzburg/Donau tätig; als engagierter Pädagoge war Doppelbaur bei seinen Schülern anerkannt und geschätzt. Er konnte sie begeistern, selbst heimische Pflanzen zu sammeln, trocknen, bestimmen und zu archivieren. Dem Grunde nach war Doppelbaur durchgängig als floristisch-systematischer Wissenschaftler tätig mit Einbringung von Herbarmaterial von Gefäßpflanzen, Flechten und parasitischen Pilzen, die auch heute noch eine der wichtigsten Grundlagen für systematisch-pflanzengeographische Bearbeitungen unserer heimatlichen Region darstellt. Fortgesetzte Studienreisen transkontinental rundeten seine wissenschaftlichen Erkundungen ab. Trotz der kurzen Zeitpanne seines Lebens trug Doppelbaur dank seiner ungewöhnlichen Arbeitsintensität eine reiche Fülle von Forschungsmaterialien zusammen. Als langjähriger und letzter Wohnsitz war Günzburg.

Werke

Der wissenschaftliche Nachlass von Doppelbaur, die reichhaltige Sammlung, ist heute Bestandteil in Botanische Staatssammlungin München[3]: "Phytopathogenic Fungi Observed by Hans and Hanna Doppelbaur": „The Data Collection punch cards - In 2001 the Botanische Staatssammlung München obtained over 3,000 dualuse (machine- and human-readable) punch cards prepared by Dr. Hans Walter and Dr. Hanna Doppelbaur as gift by Prof. Dr. A. Bresinsky (Regensburg). The data collection con-tains 21,348 observations about the occurrence of phytopathogenic fungi mainly in Southern Germany, Bavaria (= Bayern) (main localities see red dots in the map). 66 of the localities situated in the administrative district Günzburg (=GZ) were published as map by Doppelbaur & Doppelbaur (1974). However, occasional information from other countries, including especially Austria, Italy and France is present as well. Each of the dual-use punch cards represents a unique host-parasite association with multiple individual observations. The information comprises the period between 1950 and 1970. One of the strengths of the punch card collection is that the observations are regularily documented by herbarium specimens. These vouchers (4,992 specimens, 921 taxa) are part of the herbarium H. & H. Doppelbaur, which is now housed at the herbarium of the Botanische Staatssammlung München (M). „The herbarium H. & H. Doppelbaur (c. 11,900 vascular plants, c. 6,500 fungi, c. 4,800 lichens, 153 plant galls, 79 algae) and a collection of over 3,000 punch cards with observations on the occurrence of phytopathogenic fungi in Southern Germany between 1950 and 1970 are now housed at the Botanische Staatssammlung München (M), Their bryophyte collection was included in the private herbarium of R. Lübenau (Kempten, Bavaria, Germany). Currently 460 Erysiphales specimens and 58 Myxomycetes specimens collected by Hans and Hanna Doppelbaur (Hanna Ernst) and 21,348 records of phytopathogenic fungi observed by Hans and Hanna Doppelbaur are presented on the internet via searchable web interfaces.".


Veröffentlichungen

  • 1948: Eine neue Form von Parmelia furfuracea (I.) Ach. – Ber. Naturforsch. Ges. Augsburg 1, 24 – 25.
  • 1950: Zwei neue Flechtenformen. – – Ber. Naturforsch. Ges. Augsburg 3, 62 – 64.
  • 1952: Gemeinsam mit Oscar Klement: Über die Artberechtigung einiger mariner Arthopyrenien. Ber. Deutsch. Bot. Ges. 65, (6), 166 – 174.
  • 1956: Gemeinsam mit Josef Poelt: Über parasitische Flechten. – Planta 46, 467 – 480.
  • 1959: Promotion an der Universität München: „Studien zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte einiger endolithischen pyrenocarpen Flechten“ – Planta 53, 246 – 292.
  • 1960: Ein Beitrag zur Anatomie und Entwicklungsgeschichte von Dermatocarpon miniatum (I.) Mann. – Nova Hedwiga 2 (1 – 2), 279 – 286.
  • 1963: Fraxinus pennsylvanica Marsh. In Bayern. – Ber. Bayer. Bot. Ges. 36, 67 – 68.
  • 1965: Gemeinsam mit Herbert Franz Josef Huber und Josef Poelt: Die Peronosporaceen Bayerns. – Ber. Bayer. Bot. Ges. 38, 69 – 88.
  • 1969: Einige Rostpilze aus Irland. Ber. Naturforsch. Ges. Augsburg 18, 33 -36.
  • 1968: Gemeinsam mit Hanna Doppelbaur: Neufunde aus Peronosporaceen (Falschen Mehltaupilzen) aus Bayern. Ber. Naturforsch. Ges. Augsburg 22, 71 – 72.
  • 1968: Gemeinsam mit Hanna Doppelbaur: Die parasitischen Pilze der Anemone trifolia. Ber. Naturforsch. Ges. Augsburg 22, 72 – 74.

Einzelnachweise

  1. Andreas Bresinsky : In memoriam Dr. Hans DOPPELBAUR und Dr. Hanna DOPPELBAUR - In: Berichte der Bayer. Botan. Ges. 43 (1972), 149 – 152. [1]
  2. Andreas Bresinsky: aus „Im Umfeld zweier Weltkriege, Band 2“ (2015), ISBN: 3000479503, Auszug aus S. 296ff.
  3. Aus Sammler (Index Collectorum) der Botanischen Staatssammlung, München [2]

Weblinks


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