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Besselfjord
Der Besselfjord auf einem Satellitenfoto

Der Besselfjord auf einem Satellitenfoto

Gewässer Grönlandsee
Landmasse Grönland
Geographische Lage 76° N, 21° WKoordinaten: 76° N, 21° W
Besselfjord (Grönland)
Breite an der Mündung 13,5 km
Länge 55 km[1]
Inseln Trums Ø, Stationsø, Depotskæret, Grouchs Snack

Der Besselfjord (dänisch Bessel Fjord) ist ein Fjord am 76. nördlichen Breitengrad im Nordost-Grönland-Nationalpark.

Geografie

Er liegt zwischen Ad. S. Jensen Land im Norden und Dronning Margarete II Land im Süden. Von seiner Mündung zwischen Kap Beurmann im Norden und Kap Möbius im Süden erstreckt sich der Fjord 65 km nahezu geradlinig nach Westen ins Landesinnere. Erst sein innerer Teil, der auch Signesfjord genannt wird, wendet sich für wenige Kilometer nach Norden. In diesen mündet ein Nebenarm des Soranerbræen, eines Auslassgletschers des Inlandeises, der dafür sorgt, dass im Fjord zuweilen Eisberge anzutreffen sind. In der 13,5 km breiten Mündung des Besselfjords liegen mehrere kleine Inseln. Die größte von ihnen ist Trums Ø, 10 km lang und im östlichen Teil über 600 m hoch. Die Küsten des Besselfjords sind überwiegend steil, und besonders die Nordküste besitzt mehrere von Gletschern geformte Schluchten. Nordwestlich von Trums Ø stürzt der Wasserfall Hawkins Vandfald 15 bis 20 m in die Tiefe.[2]

Geschichte

Aus europäischer Sicht wurde der Besselfjord im April 1870 von der Zweiten Deutschen Nordpolar-Expedition entdeckt. Zeltringe an der Küste zeigten aber, dass die Gegend schon vorher von Menschen besucht worden war.[3] Karl Koldewey benannte den Mündungsbereich des Fjords nach dem Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel „Bessel Bai“. Erst die Danmark-Expedition 1906–1908 erweiterte die Namensgebung auf den gesamten Fjord.[4]

Der Fjord bildete die nördliche Grenze Eirik Raudes Lands, eines zwischen 1931 und 1933 von Norwegen okkupierten Gebiets in Ostgrönland. Im Streit um die Souveränität über diesen Landstrich errichteten sowohl Norwegen als auch Dänemark in den Jahren 1931 und 1932 am Fjord zahlreiche Jagdhütten, die zumeist nur kurze Zeit genutzt wurden.

Weblinks

  • Bessel Fjord auf einer interaktiven Karte zu Anthony K. Higgins: Exploration history and place names of northern East Greenland. (= Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin 21, 2010). Kopenhagen 2010, ISBN 978-87-7871-292-9 (englisch)

Einzelnachweise

  1. Spencer Apollonio: Lands that Hold One Spellbound. University of Calgary Press, 2008, ISBN 978-1-55238-240-0, S. 253 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Greenland Pilot. Sailing Directions for East Greenland. 1. Auflage, aktualisiert 2020. Danish Geodata Agency, Kopenhagen 2020, ISBN 978-87-92107-61-9, S. 235 f. (englisch, gst.dk [PDF; 49,8 MB]).
  3. Julius Payer: Die österreichisch-ungarische Nordpol-Expedition in den Jahre 1872–1874 nebst einer Skizze der zweiten deutschen Nordpol-Expedition 1869–1870 und der Polar-Expedition von 1871. Alfred Hölder, Wien 1876, S. 605 f. (archive.org).
  4. Anthony K. Higgins: Exploration history and place names of northern East Greenland (= Adam A. Garde [Hrsg.]: Geological Survey of Denmark and Greenland Bulletin. Band 21). 2010, ISBN 978-87-7871-292-9, S. 131 (englisch).