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Die finnische Station in Sodankylä

Finnland war seit 1809 Teil des Russischen Reiches, besaß aber als Großfürstentum Finnland eine weitgehende innere Autonomie. Es besaß seit 1838 in Helsinki ein magnetisch-meteorologisches Observatorium nach dem Vorbild Göttingens, dessen Entwicklung nach dem Tod Johan Jakob Nervander jedoch zum Stillstand gekommen war.[1] Erst durch eine Erhöhung seines Budgets und eine administrative Neuordnung war es unter dem neuen Direktor Nils Karl Nordenskiöld (1837–1889) in der Lage, eine Station für das Internationale Polarjahr bereitzustellen.[2] Das Observatorium teilte die wissenschaftliche Verantwortung mit der Finnischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Helsinki. Die Finanzierung übernahm der Finnische Senat, das oberste Verwaltungsorgan des Landes.

Treibende Kraft hinter den finnischen Anstrengungen war der Physiker Selim Lemström (1838–1904), der bereits 1868 an der von Adolf Erik Nordenskiöld geleiteten Vierten Schwedischen Arktisexpedition nach Spitzbergen teilgenommen hatte.[3] Er wurde zum wissenschaftlichen Leiter ernannt, während der Meteorologe Ernst Biese (1856–1926) zum Hauptobservator berufen wurde.[4] Als Standort der Station wurde Sodankylä ausgewählt, das etwa 100 km nördlich des Polarkreises liegt und wo häufig Nordlichter beobachtet werden.

Literatur

Forschungsberichte

  • S. Lemström, E. Biese: Exploration internationale des régions polaires 1882–1883 et 1883–1884. Observations faites aux stations de Sodankylä et de Kultala, Tome I–III, 1886–1898.
  • N. G. Ekholm, H. A. Stjernspetz, E. O. Solander, V. Carlheim-Gyllenskiöld, S. A. Andrée, R. H. A. Gyllencreutz: Observations faites au Cap Thordsen, Spitzberg par l’expédition suédoise publiees par l'Academie Royale des Sciences de Suéde. Tome I-V

Einzelnachweise

  1. J. Keränen: Übersicht über die Tätigkeit der geophysikalischen Institutionen in Sodankylä (PDF; 1,3 MB). In: Sitzungsberichte der Finnischen Akademie der Wissenschaften 1964 (1966), S. 123–143
  2. Susan Barr: The Finnish Stations, Kapitel 3.4 in: Susan Barr, Cornelia Lüdecke (Hrsg.): The History of the International Polar Years (IPYs). Springer, Berlin, Heidelberg 2010, S. 42, ISBN 978-3-642-12401-3, doi:10.1007/978-3-642-12402-0 (englisch)
  3. Risto Pellinen: The International Polar Year History in Finland (PDF; 939 kB) In: Avaruusluotain 4, 2007, S. 4–17
  4. Eero Kataja: A Short History of the Sodankylä Geophysical Observatory. In: Geophysica 35(1–2), (1999), S. 3–13