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Der Bismarckturm Remscheid ist ein heute als Sternwarte genutzter Turm in der Stadt Remscheid in Nordrhein-Westfalen. Er wurde als Aussichtsturm im Jahr 1901 am Rande des Stadtparks gebaut. Während des 2. Weltkriegs diente er als Luftschutzmeldestation. Nach dem Umbau des Obergeschosses beherbergt er heute die Hans-Schäfer-Volkssternwarte der Volkshochschule Remscheid.

Aussichtsturm

Am 02. Dezember 1896, noch zu Lebzeiten Bismarcks, regte Walther Cleff aus dem Vorstand des Remscheider Verschönerungsvereins den Bau dieses Bismarckturmes an. Als Standort kam nur der höchste Punkt der städtischen Anlagen (heute: Stadtpark) in Frage, da dieses Grundstück Eigentum des Vereines war.

Zur Verwirklichung dieses Planes wurde bei den deutschen Architekten bereits 1897 ein Preisausschreiben (erster Preis 300,- Mark) ausgerufen, aus welchem die Architekten Professor Friedrich Pützer aus Darmstadt und Hermann Jansen aus Aachen als Sieger mit dem prämierten Entwurf "Dem Reichsschmied" wegen seiner laut Preisgericht "in jeder Beziehung anerkennenswerten Lösung" hervorgingen. Eingereicht wurden zuvor 195 Entwürfe.

Die Bauausführung erfolgte durch die Firma Gustav Brüning aus Remscheid. Aus Kostengründen musste der Entwurf vor der Verwirklichung vereinfacht werden.

Die Baukosten betrugen 43.000 Mark, von denen 33.000 Mark durch freiwillige Spenden zusammengetragen wurden. Die übrigen Kosten wurden von der Stadt Remscheid - mit der Bedingung, dass der Turm in das Eigentum der Stadt übergeht - übernommen. Gebaut wurde der Turm aus Ruhrkohle-Sandstein (Erker, Gesimse, Wappen, Galerien und Fenstereinfassungen) sowie Grauwacke, die aus einem benachbarten Steinbruch gewonnen wurde.

Der aufwändig gestaltete Turm besticht durch das große Rundbogenportal im romanischen Stil mit Bismarckrelief. Auf dem ehemals pyramidenartigen Dach war ein Bronzeadler angebracht. Die Befeuerung mittels Pech erfolgte durch zwei große eiserne Feuerbecken, die an den Türen der zu beiden Seiten flankierenden halbkreisförmigen Mauer (Pergola) aufgestellt waren.

Über dem Eingang wurde ein Bismarck-Relief, rechts daneben ein Wappen der Stadt Remscheid, beide gefertigt von Bildhauer Johann Müller aus Aachen, angebracht.

Im 2. Weltkrieg wurde das Turmdach stark beschädigt. Bei Sanierungsarbeiten in den Jahren 1963-68 wurde u.a. das Dachfragment durch einen Aufbau mit Kuppel ersetzt, da der Turm zur Volkssternwarte umgebaut wurde. Die Sternwarte konnte ab dem 03.10.1968 genutzt werden.

Am 20.11.1984 wurde der Bismarckturm in die Denkmalliste der Stadt Remscheid eingetragen.

Das Bauwerk wurde in den Jahren 1986-89 nochmals saniert (u.a. die Treppe). Im Jahr 2000 fand die 100-Jahr-Feier des Turmes statt.

Ber Bismarckturm wurde in den Jahren 2005 bis 2007 umfassend saniert.

Der Putz im gesamten Treppenhaus wurde angeschlagen, um das überwiegend aus Bruchsteinen bestehende Mauerwerk als Sichtmauerwerk zu belassen. Ein Gewölbegang sowie zwei Nischen wurden freigelegt, die offenbar beim Umbau des Turmes zur Sternwarte in den 60er Jahren zugemauert worden waren. Im oberen Teil des Treppenhauses wurden Glasbausteine durch Lüftungsgitter ersetzt. Insgesamt wurde das zuvor von Feuchtigkeit geplagte Treppenhaus nun besser durchlüftet und ist deutlich trockener.

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Sternwarte

Schon 1949 kamen Interessierte um den Physiklehrer Hans Schäfer zur astronomischen Arbeitsgemeinschaft zusammen. Das Programm bestand aus Vorträgen und Beobachtungen durch mobile Fernrohre. Schnell wurde klar das in Remscheid eine richtige Sternwarte fehlte. Als ihr Domizil wurde nach Verhandlungen mit der Stadt der kriegsbeschädigte Bismarckturm im Stadtpark ausgewählt. Die Bauarbeiten dauerten von 1963 bis 1968. Seit dem 3. Oktober 1968 gibt es in Remscheid die Volkssternwarte, die die astronomische Volksbildung zum Ziel hat. Seither liefen unzählige Vorträge, über 60.000 Remscheider und auswärtige Gäste bewunderten den Sternhimmel und zahlreiche Gruppen (Vereine, Schulen, Familien) ließen sich in die Astronomie einführen. Remscheid erlebte seit 1952 mehrere Ausstellungen mit astronomischem Hintergrund. Auch der Blick über die Stadtgrenzen gehört dazu, denn Remscheider Astronomen besuch(t)en Ausstellungen, Tagungen sowie astronomische Institute wie das Radioteleskop Effelsberg. Und Remscheider genießen den Sternhimmel oder die verdunkelte Sonne in verschiedenen Gegenden der Erde.

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Einzelnachweise

Koordinaten: 51° 11′ 3,8″ N, 7° 10′ 3,1″ O