Benutzer:Eisheiliger/Artikelentwurf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Unwetterzentrale Deutschland mit Sitz in Bochum wird vom privaten Wetterdienst MeteoGroup betrieben. Die deutsche Unwetterzentrale stellt mit einem festen Team aus Meteorologen und Unwetter-Spezialisten eine 24-Stunden-Versorgung von Behörden, Firmen, Winterdiensten und anderen Interessenten mit präzisen und frühzeitigen Unwetterwarnungen per SMS, E-Mail und Fax sicher. Die Meteorologen warnen dabei vor verschiedenen Wettergefahren wie Sturm und Orkan, Starkregen, ergiebigem Neuschnee, Gewitter, Hagel, gefrierendem Regen mit Glatteisbildung oder Eisansatz, strengem Frost und Hitzebelastung. Ferner werden auch Wetterhinweise zu winterlichen Glättegefahren wie gefrierende Nässe, Reif oder Schnee herausgegeben. Auf der Website der Unwetterzentrale[1] sind Informationen über betroffene Postleitzahlengebiete und Städte sowie über die Art und Stärke der erwarteten Unwetter frei abrufbar. Zusätzliche Dienste, wie Blitzortungen oder eine Niederschlagsradar-Vorhersage, sind kostenpflichtig.[2]

Warnsystem

Eine Besonderheit der Unwetterzentrale von MeteoGroup ist die Bewarnung auf Basis eines Polygonwarnprinzips: Im Gegensatz zu einem starren Warnraster gibt es individuell definierbare Warngebiete sowie flexibel einstellbare Warnschwellen. So können je nach Bedarf definierte Flächen (z.B. Postleitzahlgebiete, Landkreise), Linien (z.B. Bahnlinien, Stromtrassen) oder Geokoordinaten (z.B. Baustellen, Industrieanlagen) nicht nur einzeln, sondern auch nach individuellen Warnkriterien bewarnt werden.[3]

Warnstufen

Die Unwetterzentrale warnt in einem mehrstufigen Warnsystem: GELB ist die Vorwarnstufe. Sie wird bis zu 48 Stunden vor Ereignisbeginn herausgegeben, wenn die Meteorologen der Unwetterzentrale in einem Gebiet ein bestimmtes Unwetterereignis für möglich halten oder es nicht ausschließen können. Dabei können sich aber noch größere Änderungen im zeitlichen Ablauf sowie in der Intensität und in der Zugrichtung des bevorstehenden Unwetters ergeben. Die Warnstufen ORANGE, ROT und VIOLETT sind Akutwarnstufen. Sie werden in der Regel 6 bis 12 Stunden vor Ereignisbeginn ausgeben, wenn die Meteorologen der Unwetterzentrale sicher sind, dass ein bestimmtes Ereignis tatsächlich eintritt. Je nach Unwetterart bzw. Wetterlage können Vor- und Akutwarnungen auch kurzfristiger erfolgen. Bei den Warnstufen ROT und VIOLETT muss nicht selten mit Behinderungen und Beeinträchtigungen im öffentlichen Leben gerechnet werden, bei Warnstufe VIOLETT können Ortschaften teilweise sogar von der Außenwelt abgeschnitten sein.

Die Warnstufe richtet sich nach der zu erwartenden Intensität eines Unwetters. Zur Beurteilung der Intensität wurden auf Grundlage von Expertenwissen und langjährigen Erfahrungswerten bestimmte Schwellenwerte für die einzelnen Warnstufen der Unwetterarten festgelegt. Wenn sich abzeichnet, dass ein Unwetter einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, werden Warnungen der entsprechenden Warnstufe ausgegeben.[4]

Geschichte

Die Unwetterzentrale wurde ursprünglich vom Wetterdienst Meteomedia am 1. Januar 2003 in Dienst gestellt. Meteomedia wurde 1990 von Jörg Kachelmann gegründet. Seit September 2013 gehört Meteomedia zu MeteoGroup.[5]

Das Konzept der Unwetterzentrale entstand bereits um die Jahre 2000/2001, nachdem einige schwere Unwetter die Bevölkerung überraschend trafen und zu Personen- und schweren Sachschäden führten.[6][7] Bevorstehende Unwetterereignisse und Folgen sollten besser spezifiziert und der Informationsfluss an die Bevölkerung gestärkt werden. Im Jahre 2002 startete der Pilot- bzw. Testbetrieb der Unwetterzentrale Deutschland.

Die Unwetterzentrale wurde und wird unterstützt von den öffentlichen Versicherern unter Federführung der Versicherungskammer Bayern und wurde entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS) Berlin – vormals Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik (ISST). Im Rahmen von WIND (Weather Information On Demand) profitieren Versicherungsnehmer der öffentlichen Versicherer kostenlos von den Warnungen der Unwetterzentrale Deutschland.

Auch Spiegel Online nutzt die Unwetterwarnungen der Unwetterzentrale.[8]

Internationalisierung

Am 6. Dezember 2006 startete das Wetterportal www.meteocentrale.ch der Unwetterzentrale Schweiz. Zwischen August 2010 und März 2013 wurden das Wetter- und Unwetterangebot nach West- und Nordeuropa ausgebaut. Inzwischen gibt es für alle Länder Nord-, West- und Südwesteuropas Unwetterwarnungen. Das Warnsystem ermöglicht es, Warnungen in verschiedenen Sprachen auszugeben.

Weblinks

Einzelnachweise