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Bahnmuseum Albula

Museum mit der RhB-Lokomotive Ge 6/6I 407

Die Idee eines Bahnmuseums stammt von einem Lokführer der Rhätischen Bahn (RhB). Ausgemustertes historisches Rollmaterial und abgebaute Teile von Bahnanlagen sollten nicht mehr verschrottet, verschenkt oder verkauft, sondern in einem Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Im Juni 2012 wurde das Bahnmuseum Albula im ehemaligen Zeughaus Bergün eröffnet. Das dreistöckige Gebäude aus dem Jahr 1917 steht gegenüber dem Bahnhofgebäude. Vor dem Museum steht die RhB Krokodillokomotive Ge 6/6I 407.

Das Projekt war mit Gesamtkosten von knapp 7 Millionen Schweizer Franken veranschlagt und wurde gemeinsam vom Kanton Graubünden, der Rhätischen Bahn und dem Verein Bahnmuseum Albula realisiert. Das Zeughaus wurde behutsam saniert und umgebaut. Die ursprünglich zusätzlich als Neubau dem Zeughaus geplante Fahrzeughalle wird aus finanziellen Gründen im ersten Bauabschnitt noch nicht realisiert. Baubeginn war im Frühjahr 2010, die Eröffnung erfolgte am 2. Juni 2012. Das Dienstleistungszentrum mit Bergün-Filisur Tourismus und dem Reisezentrum der Rhätischen Bahn wurde schon im Dezember 2011 in Betrieb genommen. Das Reisezentrum im Bahnhofgebäude zeitgleich aufgehoben.

Das Bahnmuseum zeigt die Geschichte der RhB und die damit verbundene Entwicklung im Albulatal. Das Museum steht an der heutigen Albulalinie, die zusammen mit der Berninabahn 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet wurden. Ausgezeichnet wurde die Streckenführung der Bahnlinien im Hochgebirge, die mittels Kunstbauten – Brücken und Viadukte sowie Tunnel und Galerien – die Bahn von Thusis über das Albulatal ins Oberengadin und von dort über den Berninapass und das Puschlav nach Tirano führt. Die Kunstbauten gelten als Meisterleistungen der Ingenieurkunst, die sich durch ihr Steinbauweise zugleich optimal ins Landschaftsbild fügen, als auch wegbereitend waren für weitere Entwicklungen im Ingenieurwesen.

Die Geschichte der Rhätischen Bahn wird im Museum durch historische Gegenstände wie Rollmaterial, Komponenten von Gleisanlagen und Bilder und multimedial gestalterischen Medien erlebbar gemacht. In das „Krokodil“ Nr. 407, das seit November 2011 vor dem Museum steht, wurde von der Fachhochschule Biel ein Simulator in den Führerstand eingebaut, in dem der Besucher eine virtuelle Fahrt von Thusis nach Samedan unternehmen kann.

Im Hinblick auf das Bahnmuseum wurde in den Jahren 2010 bis 2011 der Bahnhof Bergün/Bravuogn für 11 Mio. Schweizer Franken umgebaut.[1] Dabei wurde auf Vollfernsteuerung des Zugverkehrs umgestellt, das Gleis 1 zurückgebaut und das Gleis 2 näher an das Bahnhofsgebäude verlegt. Dadurch konnten zwei neue breite Bahnsteige mit teilweiser Überdachung und behindertengerechter Ausstattung errichtet werden. Für den Schlittelzug im Winter und den Holzverlad im Sommer wurde als Ersatz für das Gleis 1 ein neues Abstellgleis gebaut. Zudem wurde ein Anschlussgleis für die Fahrzeughalle des Bahnmuseums verlegt.[2] Da der stillgelegte Bahnhof Stugl/Stuls eine wichtige Rolle im Zusammenspiel mit dem Bahnmuseum Albula spielen soll, wurde dort vor einiger Zeit ein Nebengebäude saniert.

In unmittelbarer Umgebung stehen die historischen Gebäude beim Bahnhof Stugl, der bahnhistorischen Lehrpfad und die Brückenbauwerke Landwasserviadukt und Wiesener Viadukt.

Literatur

  • Jürg Simonett: Bergün/Bravuogn. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2004.
  • Erwin Poeschel: Die Kunstdenkmäler des Kantons Graubünden II. Die Talschaften Herrschaft, Prättigau, Davos, Schanfigg, Churwalden, Albulatal (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 9). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1937.
  • Diego Giovanoli, Jürg A. Bossardt, Kunstgeschichtliches Seminar derUniversität Zürich: Bergün/Bravuogn (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 336). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1983, ISBN 978-3-85782-336-7.

Weblinks

Commons: Elettrificazione/Baustelle/Bahnmuseum Albula – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise