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Energieberatung der Verbraucherzentrale

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale bietet interessenneutrale Beratungen zum Thema Energie. Seit 1978 begleitet sie private Verbraucher mit derzeit rund 550 Energieberatern und an etwa 800 Standorten in eine energiebewusste Zukunft [1]. Jedes Jahr werden circa 100.000 Haushalte zu verschiedensten Energie-Themen unabhängig und neutral beraten, beispielsweise zu Energiesparen, Wärmedämmung, moderne Heiztechnik und erneuerbare Energien.

Der Hintergrund

Seit der ersten Ölkrise Mitte der 70er Jahre steht Energie weit oben auf der politischen Agenda. Der starke Anstieg des Ölpreises zwang die Politik bezüglich der Energieversorgung und -nutzung neue Wege zu gehen. Daraufhin erließ die Regierung 1976 das Energieeinsparungsgesetz. Ziel war es, den effizienten Umgang mit Energie voranbringen und private Haushalte zum Energiesparen zu motivieren. Aus dem Energieeinsparungsgesetz erging die Heizkostenverordnung. Sie beteiligte Mieter erstmalig an ihrem Energieverbrauch. Vorher wurden die Heizkosten nach der Wohnfläche bemessen. Die neuen Gesetze und Verordnungen stellten Verbraucher vor große Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund rief das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) 1978 die Energieberatung der Verbraucherzentrale ins Leben. Eine ihrer ersten Aufgaben war es, Verbrauchern die Heizkostenverordnung nahezubringen. Neben den nationalen Bestrebungen gab es internationale Initiativen, um das Klima zu schützen. Auf dem UN-Klimagipfel 1992 in Rio de Janeiro berieten erstmals Vertreter von über 150 Staaten global über Umweltthemen. Der Beginn der internationalen Klimakonferenzen brachte die Aufgabe mit, den Klimaschutz vor Ort auf die regionale Ebene herunterzubrechen. Daraus ergab sich für die Energieberatung der Verbraucherzentrale die Aufgabe, Verbraucher für Energieeffizienz zu sensibilisieren und über den möglichen Einsatz von erneuerbaren Energien zu informieren. Auch die Weiterentwicklung der Technologie und neue Bestimmungen wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz haben unmittelbare Auswirkungen auf die Haushalte vieler Verbraucher und erzeugen regelmäßig Beratungsbedarf.

Die Aufgabe

Ein Viertel des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf Privathaushalte.[2] Um dieses große Einsparpotenzial zu nutzen, schafft die Energieberatung der Verbraucherzentrale Aufmerksamkeit dafür, Energie effizient zu gebrauchen. Sie erklärt, wie sich mit moderner Technik Energie sparsam nutzen lässt, und informiert über verantwortungsvollen Energiekonsum. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert die Energieberatung der Verbraucherzentrale, um eine unabhängige Beratung zu gewährleiten.

Der Effekt

Eine unabhängige Evaluation begutachtete 2017 die Effekte der Energieberatung der Verbraucherzentrale für das Jahr 2015. Sie bezifferte die Einsparungen an Kohlendioxid für das betrachtete Jahr mit 1,2 Mio. Tonnen und eine Energieersparnis von mehr als 3.000 Gigawattstunden.[3] Das entspricht dem Energiegehalt eines Güterzugs von 50 km Länge voller Steinkohle. Darüber hinaus initiieren die Beratungen jährlich Investitionen für moderne Energietechnik und Sanierungen von rund 200 Millionen Euro.

Beratungsnetzwerk

Aktuell arbeiten etwa 550 Energieberaterinnen und Energieberater – Architekten, Ingenieure, Physiker und andere Fachleute für die Verbraucherzentrale. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale ist ein Gemeinschaftsprojekt der 16 Verbraucherzentralen der Länder und des VerbraucherServices Bayern. Insgesamt finden die Beratungen flächendeckend in allen Bundesländern in rund 800 Beratungsstellen statt.

Unabhängigkeit

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale berät interessenneutral und anbieterunabhängig.

Beratungsthemen

Das Beratungsspektrum erstreckt sich über:

  • Energiesparen (Strom & Heizenergie) in privaten Haushalten
  • Heizen und Lüften
  • Gesundes Raumklima: Wissenswertes zu Feuchte und Schimmel
  • Energetisches Sanieren: Dämmung, Fenster und Türen
  • Fördermittel in Neubau und in der Sanierung
  • Informationen zum bautechnischen Wärmeschutz
  • Informationen zu modernen Heizungstechniken und der Warmwasserbereitung
  • Empfehlungen zum Einsatz erneuerbarer Energien
  • Hilfe beim Anbieterwechsel für Strom und Wärme
  • Informationen zu sparsamen Haushaltsgeräten
  • Tipps, um Energiekosten zu minimieren
  • Hilfe beim Überprüfen der Heizkostenabrechnung


[4] [5]

  1. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale - Website der Energieberatung der Verbraucherzentrale
  2. Sibylle Wilke: Energieverbrauch privater Haushalte. In: Umweltbundesamt. 4. Juli 2013 (umweltbundesamt.de [abgerufen am 8. März 2018]).
  3. PricewaterhouseCoopers GmbH: Evaluation der Energieeinsparberatung und der Energie-Checks der Verbraucherzentralen. In: www.bafa.de. PricewaterhouseCoopers GmbH im Auftrag des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, 25. Juli 2017, abgerufen am 8. März 2018.
  4. Der vzbv - Website des Verbraucherzentrale Bundesverbandes
  5. Verbraucherzentrale - Verbraucherportal