Benutzer:Enora BRUNET/Kongresshaus Biel

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Das Kongresshaus ist ein architektonisches Highlight im Herzen von Biel, der grössten zweisprachigen Stadt der Schweiz. [1] Zum Gebäudekomplex gehören ein Konzertsaal, verschiedene Räumlichkeiten für Veranstaltungen aller Art, ein Hallenbad mit zwei Becken, ein Fitnesscenter, ein Wellnessbereich sowie ein überdachter Vorplatz.

Geschichte

Man muss bis zum 2. Oktober 1905 zurück, um die Geschichte des Kongresshauses nachvollziehen zu können.[2] Die Bevölkerung von Biel sprach sich begeistert für die Errichtung eines baulichen Wahrzeichens aus, das die Geschichte der Stadt prägen soll. Um einen Teil der für den Bau des Gebäudes erforderlichen Mittel aufzubringen, wurde eine Baugesellschaft gegründet. Die Einwohnerinnen und Einwohner Biels wie auch die Vereine der Region hatten die Möglichkeit, der Genossenschaft beizutreten und Beiträge in den Fonds einzuzahlen (in Höhe von CHF 2.- bzw. CHF 20.- [2]). Die Begeisterung nahm laufen zu. Die Spendensammlung kam gut voran, während Bevölkerung, Gewerbe und Vereine der Stadt die Fortschritte des Projekts begrüssten.

In den Jahren darauf wurde das Vorhaben jedoch vom Krieg eingeholt und kam zum Stillstand. In der Folge verlagerten sich die Ambitionen der Stadt bis zu jenem 20. November 1919, als der Bau eines Casinos die Debatte neu entfachte [2]. Angesichts des wachsenden Bedarfs schlug der Architekt M. Huser den Bau eines Riesenprojekts gleich neben dem Museum Schwab vor, das Platz für über 2000 Personen bieten soll [2]. Das Projekt wurde schliesslich in den folgenden Monaten wieder aufgegeben. Stattdessen wurde die Renovierung bereits bestehender Kulturgebäude (Stadttheater, Kinos und andere Kulturzentren) in Angriff genommen [2].

Währenddessen gingen die Diskussionen in der Stadt weiter. Es wurden Veranstaltungen und Feste aller Art organisiert, um das geplante Bauprojekt, das bislang nur schleppend vorankam, zu unterstützen. Mehrere Projektentwürfe werden vorgestellt. Leider reichten die zugewiesenen Mittel noch nicht aus, um ein neues Gebäude zu errichten. Auch die Rahmenbedingungen waren nicht gerade günstig. Der Zweite Weltkrieg brach aus und liess die Pläne bis 1947 ruhen.[2]

Im Jahr 1953[2], wurde eine neue Version des Gesamtbauprojekts vorgelegt (Konzertsäle, Restaurants, Kegelbahn, Unterhaltungsräume usw.), das bis zu 1400 Personen aufnehmen konnte.[1] Das Projekt schien auf offene Ohren zu stossen. In der Stadt wurden intensive Gespräche geführt, Fachpersonen wurden beigezogen, womit das Projekt nach und nach konkrete Züge annahm. Letztendlich waren die Kosten aber zu hoch. Allein der Kauf des Grundstücks kostete über CHF 5 Millionen[2]. Die Stadt Biel war bereit, einen Teil des Grundstücks zu finanzieren und sich mit einer Investition von möglicherweise bis zu CHF 3 Millionen zu beteiligen[2]. Auch die örtlichen Firmen und Vereine befürworteten das Projekt, doch wurde in puncto Standort keine Einigung gefunden. Wegen fehlender Parkplätze und unzureichender Finanzierung lehnte der Stadtrat das Projekt 1956 ab[2]. Im selben Jahr entstand auch die Idee für eine Strasse oder vielmehr eine hängende Autobahn durch Biel. Doch das Projekt wurde bis 1980 auf Eis gelegt, bevor die Verhandlungen in den folgenden Jahren wieder aufgenommen wurden.

Die Verhandlungen zum Kongresshaus wurden hingegen fast sofort wieder in Gang gebracht. Nunmehr war die Rede davon, dem Gebäude ein Hallenbad hinzuzufügen und die Freizeitbereiche zu erweitern. Letzteres war beim Bau der Eidgenössischen Sportschule Magglingen in 1944 versprochen worden und wurde nie realisiert [2]. Die Bieler Vereine erheben ihre Stimme und prangern den konstanten Platzmangel an. Gleichzeitig gewinnt die Stadt an Vielfalt und wächst konstant, sodass es allmählich an Kultur- und Freizeitstätten fehlt. Die Idee, das Projekt auszubauen, um dort einen grossen Sport- und Kulturkomplex unterzubringen, verbreitet sich in der Stadt und stiess bei den örtlichen Investoren zunehmend auf Resonanz.

Im Jahr 1959[2], nach der Zustimmung des Stadtrats, sprach sich auch das Volk für den Bau eines neuen Sport- und Kulturzentrums (Kongresshaus) aus, das auch Raum für die Bieler Vereine und Unternehmen bieten soll (Hochhaus). Mit 4386 Ja-Stimmen und 3544 Nein-Stimmen wird das Projekt 54 Jahre nach dem ersten Entwurf angenommen.[2]

In der Folge zeichnet der Bieler Architekt Max Schlup (Bieler Architekt, 1917–2013[3]) die Pläne für das Kongresszentrum und das Hochhaus. Die Architektur ist leicht unter den anderen zu erkennen. Die sechsjährige Bauzeit war ein Meilenstein in der Geschichte der Stadt Biel.[2]

Mit seinem Hängedach (eines der größten in Europa), dem verglasten Hallenbad, dem Turmhaus, der Galerie, dem Foyer und dem Konzertsaal wurden alle technischen Herausforderungen gemeistert.[4]

Am 28. Oktober 1966[2] wurde das Kongresshaus offiziell eröffnet. Ein riesiger sowohl moderner als auch architektonisch ansprechender Gebäudekomplex erhebt sich im Herzen der Stadt. Die Bewohnerinnen und Bewohner sowie die Gesellschaften sind erfreut über das Projekt. Das architektonische Gebäude macht sehr schnell von sich reden und ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt.

Als architektonisches Gebäude, das für seine Zeit einzigartig ist, legt es den Schwerpunkt vor allem auf die sozialen und Freizeitaktivitäten in Biel. Über die Grenzen hinweg macht sich das Bieler Kongresshaus einen Namen. Hier werden bereits die ersten internationalen Kongresse abgehalten, ebenso wie Kunstveranstaltungen und Ausstellungen.[5]


Seit 1966[2] wird das Bieler Kongresshaus genutzt, um mit seinen verschiedenen Veranstaltungsräumen kulturelle Aktivitäten zu fördern. Es ist auch heute noch ein Beispiel für einen modernen Nachkriegsbau, der seine Zeit zu prägen wusste. Journalisten, Architekten, Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur; alle sind sich einig, dass dieses einzigartige Bauwerk in seiner Art hervorzuheben ist.[6]

Das Kongresshaus in Biel wurde bis 1982 von einer Stiftung verwaltet[7], dann von der Stadtverwaltung (Schuldirektion und Baudirektion). Im Jahr 1998[7] wurde die Verwaltung an die Aktiengesellschaft Congrès, Tourisme et Sport SA (CTS) übertragen, die sich im Besitz der Stadt befindet.

Seit 2009[1] haben einige Abteilungen der Stadtverwaltung ihre Büros im Hochhaus eingerichtet, wie es insbesondere bei der Stadtpolizei der Fall ist.

Die Sääle

Das Kongresszentrum hat mehrere Räume, die vom Turmhaus mit seinem Hängedach dominiert werden.[2] Die wichtigsten Bereiche sind: das Schwimmbad, der Konzertsaal, das Foyer und der Vereinssaal.

Hallenbad [2]

Das Hallenbad befindet sich unter einem Teil des Hängedachs und ist an drei Seiten von Glaswänden begrenzt. Das große Becken misst 15 X 25 m und ist zwischen 1 und 3,5 m tief. Das Lehrschwimmbecken ist vom großen Becken getrennt. Eine Eingangshalle, Umkleidekabinen, eine Sauna, Personalräume und eine Wäscherei vervollständigen die Räumlichkeiten des Hallenbads.

Konzertsaal [2]

Der Konzertsaal ist das Herzstück des Kongresshauses. Dank der großen Glaswände kann der Saal von beiden Seiten natürlich beleuchtet werden. Die seitlichen Lamellen ermöglichen eine Verdunkelung und dienen auch der Akustik. Die technischen Anlagen befinden sich über dem Eingang zum Saal und umfassen eine Simultanübersetzungsanlage.

Foyer [2]

Das Foyer, Ausgangspunkt für alle Räume des Kongresszentrums, erstreckt sich über drei Ebenen und führt in den Konzertsaal. Das nach Osten ausgerichtete Foyer ist teilweise verglast, was für eine natürliche Beleuchtung sorgt.

Vereinssaal [2]

Der Vereinssaal, auch kleiner Saal genannt, ist vom Foyer aus zugänglich. Bei besonderen Anlässen kann der Saal mit dem Foyer verbunden werden.

Vortragssaal [2]

Der Konferenzraum befindet sich im zweiten Untergeschoss und verfügt über keine natürliche Beleuchtung. Ursprünglich wurde der Raum für Konferenzen oder kleine Konzerte genutzt. Im Laufe der Jahre wurde er in ein Fitnesscenter umgewandelt.

Schlüsseldaten

2. Oktober 1905: Gründung der Saalbaugenossschaft Biel, einer Baugesellschaft, in der es jeder juristischen und/oder natürlichen Person frei stand, Mitglied zu werden.[2]

1913: Große Feier zur Feier des Erfolgs des Projekts, CHF 11.247,75 gesammelt[8]

20. November 1919: Vorschlag für ein Bauprojekt, Casino, neben dem Schwab-Museum[8]

1927: Die Saalbaugenossschaft Biel verdoppelt das ursprünglich 1905 eingenommene Kapital[8]

1930: Das Kapital der Gesellschaft erhöht sich auf CHF 38.063,75, vor allem dank einer großzügigen Spenderin, Frau Nadenbusch, die CHF 4.250 [7]

1933: Dr. F.Oppliger übernimmt das Präsidium der Gesellschaft und bildet einen Vorstand. Er plant die Restaurierung der Tonhalle[5]

1947: Wiederaufnahme der Diskussionen um das Projekt

1953: Vorstellung des ersten Gesamtbauprojekts, das schließlich in den folgenden Monaten wegen fehlender Finanzierung aufgegeben wird[9]

1956: Der Stadtrat lehnt das Projekt ab, weil es keine Finanzierung und keinen Platz für einen Parkplatz gibt

1959: Ein neues Projekt entsteht: ein Sport- und Kulturzentrum, in dem die Gesellschaften der Stadt untergebracht werden können. Der Stadtrat genehmigt das Projekt: Kongresszentrum, Hallenbad und Turmhaus[7]

1959-1966: Bau des Kongresshauses durch den Bieler Architekten Max Schlup

28. Oktober 1966: Eröffnung des Kongresshauses[7]

  1. a b c Oser la folie - 50 ans du Palais des Congrès Bienne. In: https://www.nmbiel.ch. 20.08.2016 – 22.01.2017. Abgerufen am 01.06.2022.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Stähli, B. (1966). Nouvelles Annales Biennoises 1966. Documentation concernant l’année 1966, p. 62 – 72. Archives municipales de Bienne.: Nouvelles Annales Biennoises 1966.
  3. Max Schlup, Architekt. In: https://deu.archinform.net. Date de publication - 2022. Abgerufen am 01.06.2022.
  4. Kongresshaus mit Hallenbad. In: https://www.architekturbibliothek.ch. Abgerufen am 01.06.2022.
  5. a b {{{title}}}. 2011.
  6. Un palais protégé. In: https://www.e-newspaperarchives.ch/. 22 janvier 2002. Abgerufen am 01.06.2022.
  7. a b c d e {{{title}}}. 2008.
  8. a b c {{{title}}}. 2020.
  9. {{{title}}}. 2008.