Benutzer:Ernst-Felix Rüdel/Artikelentwurf/Walter Rüdel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hinweis: Du darfst diese Seite editieren!
Ja, wirklich. Es ist schön, wenn jemand vorbeikommt und Fehler oder Links korrigiert und diese Seite verbessert. Sollten deine Änderungen aber der innehabenden Person dieser Benutzerseite nicht gefallen, sei bitte nicht traurig oder verärgert, wenn sie rückgängig gemacht werden.
Wikipedia ist ein Wiki, sei mutig!
Altea 2016

Walter Rüdel (* 22. März 1931 in Weilbach am Main), ist ein deutscher Fernsehjournalist, Fernsehproduzent und Buchautor.

Beruflicher Werdegang

Nach seiner Ausbildung zum Verlagsbuchhändler betrieb Walter Rüdel zunächst eine Buchhandlung in Miltenberg und begann 1952 mit der Produktion von Reisepostkarten und der Herausgabe des Reiseführers
„Der Main wo er am schönsten ist“[1] von Rudolf Vierengel (mit einem Vorwort von Sven Hedin)
im eigenen Verlag.

Postkarte Verlag Walter Rüdel, 1952

Angeregt von dieser verlegerischen Tätigkeit machte er 1957 die Sonderreifeprüfung und begann mit dem Studium der Theater- und Zeitungswissenschaft, der Kunstgeschichte und der Literaturgeschichte an der Universität München.

Fernsehjournalist

1963 begann Walter Rüdel als Fernsehjournalist für den SDR in Stuttgart zu arbeiten. Als Autor und Regisseur realisierte er mehrere hundert Kurzberichte, Reportagen und Dokumentarfilme für die Sender der ARD und für das ZDF. Er war freier Mitarbeiter für „Studio 3“, „Spektrum“, Report München und ttt - titel, thesen, temperamente[2]. Walter Rüdel drehte im In- und Ausland Fernsehfeatures über arrivierte Kulturschaffende, wie den Bauhaus-Architekten Walter Gropius [3], als auch über Künstler, die damals zur deutschen und europäischen Avantgarde gehörten, wie Nicolas Schöffer [4]. Politische und historische Reportagen, wie die Dokumentation „Krieg dem Kriege“[5], über die gescheiterten Bemühungen der europäischen Linken zur Verhinderung des ersten Weltkriegs, bildeten einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit.

Walter Rüdel bei Dreharbeiten in den USA, 1977

Walter Rüdel war journalistischer Wegbegleiter des Stuttgarter Balletts unter Generalintendant Walter Erich Schäfer, über den er 1971 die Reportage „Walter Erich Schäfer oder Die Theatertaten eines Gutsherrn aus Niederbayern“[6] drehte. Er filmte das Stuttgarter Ballett, geleitet von John Cranko, bei Auslandsgastspielen des Ensembles und drehte 1977 den Dokumentarfilm „John Cranko – Stationen eines großen Choreographen“[7] für das ZDF.

Für die Reportage „Prügelpauker“ erhielt Walter Rüdel 1974 den Bremer Fernsehpreis[8]. Ein Jahr später bekam er eine Bundesfilmprämie der Filmförderungsanstalt für den (bereits 1971 gedrehten) Dokumentarfilm „Das bemerkenswerte Leben der Marieluise Fleißer aus Ingolstadt“[9]. Die Dokumentation basiert auf einem Filminterview mit Marieluise Fleißer über ihre schriftstellerische Arbeit.

Walter Rüdel porträtierte in seiner achtzehnjährigen Fernsehtätigkeit gerne umstrittene Persönlichkeiten des Geisteslebens, so 1975 dem Philosophen Martin Heidegger in dem Fernsehporträt Heidegger – Im Denken unterwegs“[10], dass er gemeinsam mit Professor Richard Wisser realisierte.

Auch dem vergleichbar kontrovers diskutierten Pour-le-Mérite -Träger, Freidenker und Schriftsteller Ernst Jünger widmete sich Walter Rüdel 1977 mit einem Fernsehporträt „Ich widerspreche mir nicht“[11]. In mehreren Interviews in Liberia, spricht Ernst Jünger über seine Werke und über die politischen Ereignisse seiner Zeit.

Fernsehproduzent und Autor

Walter Rüdel „Abenteuer Afrika“, Neske Verlag, Pfullingen 1978

Für Länder – Menschen – Abenteuer produzierte Walter Rüdel, als Mitinhaber der Neske-Produktion [12], die sechsteilige Dokumentationsreihe „Abenteuer Südamerika“[13] (für den SWF und WDR). Die Serie hatte die Themenschwerpunkte: „El Dorado blieb unentdeckt“ (der Goldrausch der Konquistatoren), „Diamtenjäger im Indianerland“ (die harte Wirklichkeit des Diamentenschürfens in Südamerika), „Der Schatz der Magellanstrasse“ (die Ölvorkommen in Feuerland), „Freiheit im Sattel“ (die Rinderfarmen im Mato Grosso in Brasilien), „Amazonas aufwärts“ (die Suche nach den letzten indigenen Völkern am Amazonas) und „Die Überlebenden und Todgeweihten“ (Indianer in Chile).

Walter Rüdel co-produzierte 1979 mit „Abenteuer Afrika“[14] eine weitere Dokumentationsserie für „Länder – Menschen –Abenteuer“. Parallel zu den fünf Folgen („Vorstoß ins Unbekannte“, „Segel südwärts“, „Kontinent der Könige“, „Schwarze Söhne der Sonne“, „Götter, Geister und Dämonen“) für die Serie, drehte er die ausführliche Dokumentation „Das Fest des toten Königs - Totenriten im Königreich Bafut/Kamerun“ über die Beerdigungsfeierlichkeiten von Achirimbi II Fon (Köing) des Bafut-Volkes im Grasland von Kamerum. Im gleichen Jahr schrieb Walter Rüdel das Buch „Abenteuer Afrika“ [15], das parallel zur Ausstrahlung der gleichnamigen Fernsehdokumentationen erschien.

Journalistische Entwicklungsarbeit

Von 1981 an bis 1997 war Walter Rüdel Repräsentant und Projektleiter der Friedrich-Naumann-Stiftung in Jordanien, der Westbank und im Libanon mit dem Schwerpunkt journalistischer Entwicklungsarbeit[16] und Umweltpolitik. Für Schulungsfilme über nachhaltige Landwirtschaft, erhielt das Projekt 1986 die „Bronzene Ähre“ auf dem Internationalen Agrarfilm-Wettbewerb in Berlin. Als Förderer der „Jordan Environment Society“, des jordanischen Umweltverbandes, wurde Walter Rüdel 1996 zum Ehrenmitglied ernannt.

Auszeichnungen

  • 1974 Bremer Fernsehpreis, Radio Bremen, Reportagen-Preis für „Die Prügelpauker“
  • 1975 Bundesfilmprämie der FFA für „Das bemerkenswerte Leben der Marieluise Fleißer aus Ingolstadt"
  • 1986 Bronzene Ähre, Agrarfilmfestival Berlin
  • 1996 Ehrenmitgliedschaft in der Jordan Environment Society

Bücher

  • Wo der Main am schönsten ist, Autor Rudolf Vierengel, Verlag Walter Rüdel, Miltenberg am Main1952, ASIN B001RQ11YK
  • Abenteuer Afrika Neske Verlag, Pfullingen 1978, ISBN 9783788502157

Fernsehdokumentationen

  • 1964 SDR 20. Juli 1944 – Widerstandskämpfer aus Baden-Württemberg
  • 1966 SDR Stuttgart in Edinburgh, Bericht über die Festspiele mit Carlos Klaiber
  • 1969 SDR Das Bauhaus, Teil 1: Von Weimar nach Berlin, Teil 2: Spuren nach 50 Jahren
  • 1970 NDR Nicolas Schöffer, Personality des Op-Künstlers in Paris
  • 1971 ZDF Walter Erich Schäfer oder Die Theatertaten eines Gutsherrn aus Niederbayern
  • 1972 ZDF Vom Reich zur Bundesrepublik, Teil 1 – Zusammenbruch und Neubeginn, Teil 2 – Männer der ersten Stunde
  • 1972 BR Das bemerkenswerte Leben der Marie Louise Fleisser aus Ingolstadt
  • 1973 WDR Helfer, Handlanger, oder Was?
  • 1974 SWF Ein Mann namens Schulz – Braucht man noch Philosophie? -
  • 1974 SWF Krieg dem Kriege
  • 1974 BR Chile nach dem Sturm – Ein Weg wohin?
  • 1975 SDR Martin Heidegger – Im Denken unterwegs
  • 1975 SDR Reichspräsident Friedrich Ebert
  • 1975 BR Chile heute – „Ausnahmezustand“
  • 1976 SWF/WDR Abenteuer Südamerika
  • 1977 ZDF John Cranko – Stationen eines großen Choreographen
  • 1977 ZDF Ich widerspreche mir nicht - Mit Ernst Jünger in Afrika
  • 1978 WDR Wettlauf nach Uran – Mit Geologen in 5 Kontinenten
  • 1979 SWF/WDR Abenteuer Afrika
  • 1979 SWF/WDR Das Fest des toten Königs - Totenriten im Königreich Bafut/Kamerun –
  • 1980 FNS Training Journalists in Africa

Einzelnachweise