Benutzer:FP2326/Thermode

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Beispiel einer Thermode

Die Thermode ist ein angepasster Stempel oder Bügel welche im Lötprozess von Bauteilen in der Elektrotechnik ihre Anwendung findet.

Herstellung

Im allgemeinen bestehen Thermoden aus niedrig gekohlten Legierungen. Ein häufiger Werkstoff welcher benutzt wird, ist die Kombination aus Wolfram und Kupfer. Der Vorteil einer solchen Kombination ist, dass sich die Thermode bei den hohen Löttemperaturen (um die 300 °C) nicht verformt. Außerdem ist das Material sehr korrosionsbeständig und verschleißfest. Um mögliche Fehler beim Thermodenlöten in der EMS-Fertigung (Electronics Manufacturing Services) vorzubeugen, benötigt es eine hochpräzise, auf die Lötstelle angepasste geometrische Form der Thermode. Eine gängige Vorgehensweise ist hierbei zunächst die Rohlinge mittels CNC-Zerspannung Computerized Numerical Control herzustellen, um im Anschluss diese per Funkenerosion zu bearbeiten. Übliche Genauigkeitsanforderungen in der Fertigung liegen bei den seitlichen Schenkeln deshalb bei 0,5 ± 0,01 µm (Oberfläche Ra 0,2), um im Prozess die Einsinktiefe Mikrometergenau einstellen zu können. Diese hochkomplexe Bearbeitung erfordert im Werkzeug- & Formenbau viel Genauigkeit und das richtige Know-how. Wenige nehmen sich der Herausforderung der Herstellung von Thermoden an. Eine wichtige Adresse und Europas größter Thermodenhersteller ist die Sauter GmbH [1], mit Sitz in Baden-Württemberg.

Anwendung

Thermoden kommen beim Lötprozess in der Elektronikfertigung zum Einsatz und eignen sich vor allem beim Weichlöten von Serienteilen ohne Leiterplatten. Das Thermodenlöten zählt zu den sogenannten Reflow-Verfahren (Reflow-Löten), bei denen erst eine Lotpaste aufgetragen wird. Später wird das Lot aufgeschmolzen, um eine dauerhafte elektrisch leitfähige Verbindung herzustellen. Beim Thermodenlöten wird die Thermode erwärmt und anschließend auf die Lötstelle gedrückt, bis das Lot aufschmilzt. Die Heizung wird dann abgeschaltet. Der Stempel verbleibt aber auf der Lötstelle, bis das Lot erstarrt ist. Erst danach wird der Stempel abgehoben. Lötanlagen mit Thermoden sind in der Regel sehr robuste Systeme. Außerdem brauchen sie wenig Platz, haben eine lange Standzeit und löten energieeffizient.