Benutzer:Fb78/L'art pour l'art
Etwa in der Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die traditionelle Kunst eine Grenze, von der an ihre sämtlichen Konstituentionen, die im Kern erschüttert waren, sich neu zu bilden versuchten. Als l'art pour l'art wollte etwa seit Baudelaire die Literatur sich gleichsam nur noch aus sich heraus zu legitimieren. Die Bewegung ging von Frankreich aus und umfaßte, neben Baudelaire, auch Flaubert, etwas später dann Stéphane Mallarmé und Paul Valéry. In Deutschland ist vor allem der frühe Stefan George Vertreter des l'art pour l'art anzusehen, das hier, wohl in Erinnerung an Formulierungen Nietzsches, häufig auch als Artistik bezeichnet wird; als weitere Vertreter der artistischen Literatur gelten Carl Einstein und Gottfried Benn. "Selbstreflexion der Form, die zum Moment des Inhalts, Reflexion des Inhalts, die zu einem Konstituens der Form wird, bestimmen die artistische Dichtung." (Tiedemann-Bartels)
Literatur
- Theodor W. Adorno, Der Artist als Statthalter, in: Gesammelte Schriften, Band 11, Frankfurt a.M. (Suhrkamp Verlag) 1974, S. 114 ff.
- Hella Tiedemann-Bartels, Versuch über das artistische Gedicht, München (edition text + kritik) 1990 ISBN 3-88377-354-9